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Mein Ex Libris

«MEIN LEBEN NOCHMALS REVUE PASSIEREN ZU LASSEN»

Gemeinsam mit Manu Burkart begeistert Jonny Fischer das Publikum als Cabaret-Duo DivertiMento. In seiner Biografie «Ich bin auch Jonathan» hält Jonny Fischer seine ganz persönliche Geschichte fest – und lässt auch in dunklere Kapitel seines Lebens blicken.

Jonny Fischer hautnah

Interview von Ex Libris

Bild: © festhalter.ch
Bild: © festhalter.ch

Lieber Herr Fischer, gemeinsam mit Manu Burkart bringen Sie als Cabaret-Duo DivertiMento scharenweise Leute zum Lachen. Nun erzählen Sie in «Ich bin auch Jonathan» ausführlich von Kapiteln Ihres Lebens, die alles andere als heiter waren, zum Beispiel von Ihrer Kindheit in einem radikal-freikirchlichen Elternhaus. Was hat Sie dazu bewogen, Ihre Geschichte festzuhalten?
Eigentlich war mein Ziel, vor meinem 40. Geburtstag mein Leben nochmals Revue passieren zu lassen und mit den schwierigen Erlebnissen, die durch meine Kindheit geprägt waren, final abzuschliessen. Ich habe selbst mit Schreiben begonnen und bald gemerkt, dass ich eine aussenstehende Hilfe brauche. Mein Verlag und meine Autorin Angela Lembo-Achtnich waren da eine perfekte Lösung. Da ich nie sicher war, ob dieses Buch nur für mich ist oder auch für Drittpersonen wertvoll sein könnte, habe ich mir bis zum Druck vorbehalten, das Buch eventuell gar nicht zu veröffentlichen.

Wenn Sie Ihrem zwölfjährigen Ich eine Nachricht schicken könnten, was würden Sie ihm sagen?
Du bist toll, so wie du bist. Du bist wertvoll. Aber auch: Wie kann ich dir den Rücken stärken?

Wer aus Ihrem Umfeld durfte das Buch schon vor der Veröffentlichung lesen und was für Reaktionen haben Sie bisher erhalten?
Alle Personen, die im Buch erwähnt sind und/oder heute noch eine wichtige Rolle spielen in meinem Leben. Das sind – unter anderen – mein Mann, mein Bühnenpartner, mein Manager, meine Mutter. Das Buch hat bei allen viel ausgelöst. Jedoch bei allen etwas komplett anderes. Diese Tatsache war für mich das Zeichen, dass eine Veröffentlichung berechtigt ist.

Sie bezeichnen Ihre Biografie auch als «Geschichte einer Versöhnung» und hoffen, damit andere motivieren zu können. Gibt es ein Buch, das Ihnen eine besondere Stütze war oder Sie inspiriert hat?
Ich lese sehr viel, aber ein einzelnes Buch könnte ich nicht nennen. Es ist eine Kombination von Gelesenem und Gesprächen mit Menschen, die mir nahestehen, die mich immer wieder gestützt haben und dies auch immer noch tun.

In der Öffentlichkeit haben Sie lange nichts über Ihr Beziehungsleben preisgegeben – dies änderte sich 2013 mit Michi Angehrn. Unterdessen sind Sie beide schon über fünf Jahre verheiratet. Woher wussten Sie, dass er der Richtige ist?
Lesen Sie das Buch, dann erfahren Sie es ;-). Nun – es war Liebe auf den ersten Blick. Ein Geschenk des Universums.

Während des Lockdowns haben viele angefangen zu backen, zu puzzeln oder eine neue Sprache zu lernen. Haben auch Sie ein neues Hobby entdeckt?
Nein. Ein neues Hobby nicht. Aber ich habe mein Zuhause rund um Zug neu entdeckt. Michi und ich sind oft wandern gegangen. Und das Schöne war, dass sich mein Mann, er wohnte lange in Zürich, nach acht Jahren, die wir jetzt schon hier zusammenleben, in unsere gemeinsame Heimat verliebt hat.

Was steht schon seit Jahren auf Ihrer Bucket List?
Ich bin ein Machertyp. Alles, was ich ausprobieren oder machen will, packe ich an. Deshalb gibt es nicht viel abzuhaken auf meiner Bucket List. Zwei Dinge kommen mir spontan aber doch in den Sinn: Sehr gerne würde ich mal nach Südamerika reisen. Und genauso gern würde ich eines Tages eine «Wümmete» miterleben und natürlich tatkräftig mithelfen.

Hier entdecken Sie die DivertiMento-Bühnenshow «Sabbatical» auf DVD, in der Jonny Fischer und Manu Burkart mit unerwarteten und Kult-Figuren überraschen.