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Der Geheimbund des Mammuts hat unzählige Gefahren überstanden, Rückschläge erlitten und Siege errungen. Nun müssen Rodraeg und seine Gefährten den letzten Auftrag erfüllen. Nach Überfällen durch Spinnenmenschen, verlustreichen Schlachten und der Erkundung einer geheimnisvollen Tempelruine begegnet Rodraeg seinem Auftraggeber - und muss erfahren, dass die wahre Mission des Mammuts von ungeahnter Bedeutung für das Schicksal aller ist. Dieser Band enthüllt die letzten Geheimnisse der Welt des 'Mammuts'. Fesselnde Fantasy vom Autor der 'Dämonen'-Bestseller.
Tobias O. Meißner, geboren 1967, lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Seine Romane werden von der Kritik hochgelobt. Meißner wurde von der Zeitschrift 'Bücher' als einer der '10 wichtigsten Autoren von morgen' ausgezeichnet. Bei Piper sind u.a. die apokalyptischen Epen um 'Die Dämonen' sowie die High-Fantasy-Trilogie um die 'Sieben Heere' erschienen.
Autorentext
Tobias O. Meißner, geboren 1967, lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Seine Romane werden von der Kritik hochgelobt. Meißner wurde von der Zeitschrift "Bücher" als einer der "10 wichtigsten Autoren von morgen" ausgezeichnet. Bei Piper sind u.a. die apokalyptischen Epen um "Die Dämonen" sowie die High-Fantasy-Trilogie um die "Sieben Heere" erschienen.
Leseprobe
Prolog
Von Anfang an hatte Ogan »Schartbart« Broog kein gutes Gefühl bei der Sache gehabt. Aber es ist immer leichter, hinterher zu sagen: »Ich habe es doch geahnt«, als im Voraus, während die Dinge sich entfalten, im entscheidenden Augenblick eine andere Richtung einzuschlagen.
Der Auftrag, so wie die Königin höchstpersönlich ihn in nur vier Sätzen formuliert hatte, war simpel und deutlich genug gewesen:
»Schaut euch bei den Riesen um! Findet heraus, was ihre neuartigen magischen Aktivitäten zu bedeuten haben! Seht zu, ob ihr Anhaltspunkte findet für etwaige neue Bündnisse oder dergleichen! Wenn möglich, unterbindet die magischen Aktivitäten!«
»Die Riesen!«, hatte einer von Broogs Männern gehöhnt. »Sind das nicht diese halb vergessenen zotteligen Ungetüme, die seit Jahrhunderten im Wildbart Inzucht betreiben und keinen Schritt mehr vor die eigene Höhlentür zu machen wagen?« Genau das war es gewesen, was Schartbart so stutzig gemacht hatte.
Er hatte schon zu vieles erlebt und gesehen. Vor zwanzig Jahren hatte er im jazatischen Bürgerkrieg nacheinander auf beiden Seiten mitgemischt. Seitdem war sein Gesicht von Brandnarben verunziert. Ein unregelmäßig wachsender schwarzer Vollbart verdeckte das meiste, aber die Narben verliefen tiefer als nur durch die Haut. Sie erzählten von Unvernunft und Leichtsinn, und sie juckten, wenn ihm gut gelaunte Ahnungslosigkeit so hohl klang wie ein geleertes Fass.
Schartbart erinnerte sich noch daran, wie es im Herbst des letzten Jahres, als die Vorbereitungen für den Affenmenschenfeldzug anliefen, in den Palästen und auch den Unterkünften der einfachen Soldaten genauso hohl getönt hatte. »Die Affenmenschen! Sind das nicht nur Tiere, die man mit Feuer und einer Pauke so erschrecken kann, dass sie sich auf die Bäume flüchten?« Doch was war dann geschehen? Von den zweitausend tapferen Soldaten und Soldatinnen, die an diesem Feldzug teilgenommen hatten, waren nur sechshundert zurückgekehrt. Von diesen sechshundert starben weitere einhundert an rätselhaften Folgeschäden. Die überlebenden Fünfhundert wirkten traumatisiert und verwirrt. Und was war erreicht worden? Eine Ansiedlung der Affenmenschen war angeblich vernichtet worden, ein einziges klägliches Dorf, aber wirklich zu Gesicht bekommen hatte man den Feind nicht ein einziges Mal.
Ogan »Schartbart« Broog hatte sich und seine Leute aus diesem Feldzug herausgehalten, weil er den vollmundigen Fehleinschätzungen der Aldavaer Theoretiker von Anfang an misstraut hatte. Seine Narben hatten gejuckt wie verrückt. Broog war in Galliko gewesen, vor einigen Jahren. In Galliko, wo man seit Jahrhunderten unablässig Krieg führte gegen die Affenmenschen und sich deshalb zu Recht alleingelassen und abgespalten fühlte von der Krone und ihren Privilegien. In Galliko, wo man es sich nicht leisten konnte, den Gegner überheblich zu unterschätzen. Dort hatte man Wunderdinge erzählt von den Affenmenschen. Von einer eigenartigen Magie, die sie manchmal zu benutzen schienen und die in der Lage war, jede Schlacht und jedes Handgemenge so herumzudrehen, dass alle Menschenvernunft nur noch kopfstand. Die Königin hatte diese Gerüchte aus Galliko ebenfalls vernommen, deshalb hatte sie ihren Feldzug mit einer ungewöhnlich großen Ansammlung von Magiern unterfüttert. Aber diese Magier waren nun alle tot, und das Land der Affenmenschen war immer noch das Land der Affenmenschen.
Schartbart hasste Magie. Er misstraute allem, was über das reine Kriegshandwerk hinausging. Dass er nun den Auftrag hatte, gegen Magie vorzugehen, schmeckte ihm ganz und gar nicht.<