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Ein verlassenes Torhaus dient dient Mariah Aubrey als neues Zuhause. Verstoßen von ihrem Vater, muss sie sich ein neues Leben aufbauen. Nicht leicht für ein junges Mädchen im Jahr 1813. Doch Mariah hat eine Begabung: Sie ist eine talentierte Schriftstellerin und beginnt unter einem Pseudonym zu schreiben. Als der junge Marineoffizier Matthew das Anwesen übernimmt, gerät alles durcheinander. Mariah hat nicht damit gerechnet, sich jemals wieder zu verlieben.
Julie Klassen arbeitete 16 Jahre lang als Lektorin für Belletristik. Mittlerweile hat sie zahlreiche Romane aus der Zeit von Jane Austen geschrieben, von denen drei den begehrten Christy Award gewannen. Abgesehen vom Schreiben, liebt Klassen das Reisen und Wandern. Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt sie in Minnesota, USA.
Autorentext
Julie Klassen arbeitete sechzehn Jahre lang als Lektorin für Belletristik. Mittlerweile hat sie zahlreiche Romane aus der Zeit von Jane Austen geschrieben, von denen mehrere den begehrten Christy Award gewannen. Abgesehen vom Schreiben, liebt Klassen das Reisen und Wandern. Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt sie in Minnesota, USA. www.julieklassen.com
Klappentext
Ein verlassenes Torhaus dient dient Mariah Aubrey als neues Zuhause. Verstoßen von ihrem Vater, muss sie sich ein neues Leben aufbauen. Nicht leicht für ein junges Mädchen im Jahr 1813. Doch Mariah hat eine Begabung: Sie ist eine talentierte Schriftstellerin und beginnt unter einem Pseudonym zu schreiben. Als der junge Marineoffizier Matthew das Anwesen übernimmt, gerät alles durcheinander. Mariah hat nicht damit gerechnet, sich jemals wieder zu verlieben.
Leseprobe
2
Seid tätig, Lady, arbeitet und lasst das Bücherschreiben,
weisere Frau sah man nie dergleichen treiben.
Die Herzogin von Newcastle,
Schriftstellerin aus dem 17. Jahrhundert
Fünf Monate später
Februar 1814
Der Spätherbst und der Winter waren kalt, einsam und entmutigend gewesen. Mrs Prin-Hallsey hatte sie nicht wieder besucht und auch nicht ins Haupthaus eingeladen. Vom Zimmermann des Anwesens, Jack Strong, hatte Mariah erfahren, dass die Herrin im Dezember und Januar krank gewesen war. Miss Dixon war ebenfalls krank gewesen. Sie hatte für mehrere, ihnen beiden endlos scheinende Wochen an einem Fieber gelitten und Mariah hatte fast ihre ganze Kraft - und sämtliche Mittel - verbraucht, um ihr Zimmer warm zu halten und sie zu versorgen. Trotzdem hatte Dixon ständig unter Schüttelfrost und Atemnot gelitten. Mariah war mehrmals zur Apotheke gegangen, um Medizin sowie dicke Socken und einen Schal zu kaufen, die, wie man ihr sagte, die »Bewohner von Honora House«, des Armenhauses ganz in ihrer Nähe, gestrickt hatten.
Schon sehr bald zeichnete sich ab, dass die jährliche Summe, die ihr Vater ihr zugestanden hatte, nicht ausreichen würde. Sie hatten Fensterglas und Bettwäsche kaufen müssen sowie Kohlen und ein paar notwendige Artikel des täglichen Bedarfs für das Haus. Die danach noch verbliebene Summe war durch die Apothekerrechnungen, die nicht eingeplant gewesen waren, auf ein bedenkliches Minimum zusammengeschrumpft.
Doch nun schien der Frühling sein frühzeitiges Kommen anzukündigen. Es war erst Februar, aber der Schnee war schon geschmolzen. Der Knöterich und sogar kleine Grüppchen violetter Krokusse waren bereits durch den feuchten Erdboden gebrochen und hatten sich zu den bescheidenen Schneeglöckchen gesellt.
Obwohl sie wegen des wärmeren Wetters weniger Feuerholz und Kohlen benötigten und sicher schon bald einen Gemüsegarten anlegen konnten, war ihre Lage immer noch verzweifelt. Mariah brütete wieder einmal über dem Haushaltsbuch und kam zu dem Ergebnis, dass sie möglichst rasch etwas unternehmen musste. Die Worte von Admiral Nelson fielen ihr ein: »Verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen.« Es wurde Zeit, dass sie verzweifelte Maßnahmen ergriff.
Mariah tauchte eine Feder in das Tintenfass und begann einen Brief an ihren Bruder Henry. Henry Aubrey, ein paar Jahre älter als sie, war ein aufstrebender junger Rechtsanwalt in Oxford. Sie hatte ihn seit letztem Sommer nicht mehr gesehen, war aber ganz sicher, dass ihr Vater ihn über die Situation in Kenntnis gesetzt und ihm verboten hatte, sie bei sich aufzunehmen. Ihre jetzige Bitte, so überlegte Mariah, war jedoch wohl eher professioneller als persönlicher Natur zu nennen.
Mariah schilderte Henry ihren verzweifelten Vorschlag und bat ihn, wenn möglich, im Torhaus von Windrush vorzusprechen, oder aber ihr einfach einen abschlägigen Bescheid zukommen zu lassen. Sie beschwor nur sehr ungern den Zorn ihres Vaters herauf und wollte Henry auf keinen Fall von der Arbeit abhalten, wenn er ihren Plan ohnehin für aussichtslos hielt.
Dixon, der es inzwischen wieder besser ging, brachte den Brief für sie zur Post.
Den Rest der Woche verbrachte Mariah sehr viel Zeit damit, im Salon auf und ab zu gehen, während Dixon sich still ihren Flickarbeiten widmete.
»Was meinst du, wird er kommen?«, fragte Mariah wohl zum zwanzigsten Mal.
Dixon fädelte einen langen Faden in die Stopfnadel. »Sie haben ihm doch geschrieben und ihn darum gebeten.«
»Schon, aber vielleicht hat er ja inzwischen mit Vater gesprochen und sich anders besonnen.«
»Er wird kommen«, beharrte Dixon. »Sie sollten Ihrem Bruder vertrauen und Sie sollten auch Gott vertrauen.«
Mariah vertraute Henry. Was Gott betraf, war sie da nicht so sicher. Nicht mehr.
Mitten in dieser nervenaufreibenden Zeit erschien eines Tages der gutmütige Gärtner des Anwesens, Albert