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Nachdem sie fast ihr gesamtes Vermögen verloren haben, versucht die junge Abigail Foster eine neue Bleibe für die Familie zu finden. Ein anonymer Gönner stellt ihnen das Herrenhaus von Pembrooke Park zur Verfügung. Als Abigail das jahrelang leer stehende Haus herrichtet, sorgt nicht nur der gutaussehenden Sohn des Gutsverwalters für Aufregung, sie kommt auch einem lang gehüteten Geheimnis auf die Spur ...
Julie Klassen arbeitete 16 Jahre lang als Lektorin für Belletristik. Mittlerweile hat sie zahlreiche Romane aus der Zeit von Jane Austen geschrieben, von denen drei den begehrten Christy Award gewannen. Abgesehen vom Schreiben, liebt Klassen das Reisen und Wandern. Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt sie in Minnesota, USA.
Autorentext
Julie Klassen arbeitete sechzehn Jahre lang als Lektorin für Belletristik. Mittlerweile hat sie zahlreiche Romane aus der Zeit von Jane Austen geschrieben, von denen mehrere den begehrten Christy Award gewannen. Abgesehen vom Schreiben, liebt Klassen das Reisen und Wandern. Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt sie in Minnesota, USA. www.julieklassen.com
Klappentext
Nachdem sie fast ihr gesamtes Vermögen verloren haben, versucht die junge Abigail Foster eine neue Bleibe für die Familie zu finden. Ein anonymer Gönner stellt ihnen das Herrenhaus von Pembrooke Park zur Verfügung. Als Abigail das jahrelang leer stehende Haus herrichtet, sorgt nicht nur der gutaussehenden Sohn des Gutsverwalters für Aufregung, sie kommt auch einem lang gehüteten Geheimnis auf die Spur ...
Leseprobe
[ Zum Inhaltsverzeichnis ] Kapitel 1
10 Monate später
März 1818
Das Schmuckkästchen stand geöffnet auf dem Schreibtisch zwischen ihnen, die immergrünen Smaragde funkelten auf dem schwarzen Samtfutter. Die Halskette und das dazu passende Armband waren Erbstücke der Fosters, die Familie ihrer Mutter besaß keinen kostbaren Schmuck, den sie hätte vererben können. Und bald würde keine Seite der Familie mehr etwas besitzen.
Ihr Vater klappte das Kästchen zu. Abigail zuckte zusammen, als hätte man sie geschlagen.
»Verabschiede dich von unserem Familienschmuck«, sagte er. »Ich werde ihn wahrscheinlich verkaufen müssen, und das Haus auch.«
Abigail, die vor dem Schreibtisch ihres Vaters stand, rang die Hände. »Nein, Papa, nicht den Schmuck. Es muss doch noch eine andere Möglichkeit geben ...«
Es war fast ein Jahr vergangen, seit Gilbert England verlassen hatte, und ebenso lange war es her, dass Abigail dreiundzwanzig geworden war. Die ungewisse Zukunft, die sie am Abend seiner Abreise vor sich gesehen hatte, war Wirklichkeit geworden - bedrückendere Wirklichkeit, als sie sich damals hatte träumen lassen.
Was hatte sie sich nur gedacht? Die Tatsache, dass sie ein großes Haus mit viel Personal führen konnte, bedeutete noch lange nicht, dass sie etwas von Investitionen verstand. Normalerweise überlegte sie gründlich und informierte sich genau, bevor sie etwas unternahm - ob es sich um die Wahl einer neuen Schneiderin oder das Einstellen eines neuen Hausmädchens handelte. Abigail war die praktisch begabte, im Hintergrund agierende Tochter und stets stolz darauf gewesen, vernünftige, kluge Entscheidungen zu treffen. Deshalb hatte ihre Mutter ihr die Führung des Haushalts auch fast komplett überlassen. Sogar ihr Vater pflegte vor Entscheidungen ihre Meinung einzuholen.
Und nun stand ihre Familie vor dem finanziellen Ruin - und das war ihre Schuld! Vor etwas mehr als einem Jahr hatte sie ihren Vater ermutigt, in Onkel Vincents neue Bank zu investieren. Der Bruder ihrer Mutter war ihr einziger Onkel und Abigail hatte ihn immer sehr gern gehabt. Er war charmant, begeisterungsfähig und stets optimistisch. Ihm und seinen Partnern, Mr Austen und Mr Gray, gehörten bereits zwei kleine Bankhäuser und sie hatten ein drittes eröffnen wollen. Onkel Vincent hatte ihren Vater gebeten, die Bürgschaft für eine bedeutende Summe zu übernehmen, und auf Abigails Drängen hin hatte er sich dazu bereit erklärt.
Zu Beginn waren die Banken auch höchst erfolgreich gewesen. Doch dann vergaben die Partner ein paar sehr hohe, unkluge Darlehen und liehen sich hin und wieder sogar selbst größere Summen. Schon bald musste die eine Bank verkauft werden und die andere geriet in ernste Schwierigkeiten. Die neu gegründete dritte Bank hatte im November schließen müssen und vor einer Woche hatte auch das ursprüngliche Bankhaus Konkurs angemeldet.
Abigail konnte es noch immer kaum fassen. Ihr Onkel war so sicher gewesen, dass die Bank blühen und gedeihen würde, und Abigail hatte fest an ihn geglaubt.
Ihr Vater schob das Schmuckkästchen beiseite und fuhr mit dem Finger die Zahlenreihen in ihrem Geschäftsbuch nach.
Abigail erwartete sein Urteil. Ihre Handflächen waren feucht, ihr Herz schlug dumpf. »Wie schlimm ist es?«, fragte sie.
»Schlimm. Wir sind zwar nicht ganz mittellos, du und Louisa besitzen noch immer eure Mitgift. Doch der Löwenanteil meines Kapitals ist weg und mit ihm die Zinsen.«
Abigails Magen krampfte sich zusammen. »Es tut mir so leid, Papa, so furchtbar leid«, sagte sie. »Ich dachte wirklich, dass Onkel Vincent und seine Partner Erfolg haben würden.«
Er fuhr sich müde mit der Hand über sein längliches, gut geschnittenes Gesicht. »Ich hätte mich von euch beiden nicht überreden lassen dürfen. Ich wusste doch, wie oft seine Unternehmungen schon fehlgeschlagen waren. Aber du hattest immer einen klaren Ko