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Emma Smallwood ist fest entschlossen, ihrem Vater zu helfen, als dessen Privatschule schließen muss. Sie begleitet ihn zum Herrenhaus eines Barons und seiner vier Söhne, hoch oben über der Steilküste Cornwalls. Doch kurz nach ihrer Ankunft geschehen merkwürdige Dinge. Wer spielt Klavier mitten in der Nacht? Wer schleicht sich in Emmas Schlafzimnmer und hinterlässt geheimnisvolle Hinweise? Die beiden älteren Söhne des Barons haben ihre eigenen Geheimnisse. Sie kennen Emma noch aus ihrer eigenen Schulzeit. Jetzt aber fühlt sich einer von ihnen unwiderstehlich zu ihr hingezogen. Als sich die Merkwürdigkeiten häufen, muss sich Emma entscheiden, welchem Bruder sie trauen kann.
Julie Klassen arbeitete 16 Jahre lang als Lektorin für Belletristik. Mittlerweile hat sie zahlreiche Romane aus der Zeit von Jane Austen geschrieben, von denen drei den begehrten Christy Award gewannen. Abgesehen vom Schreiben, liebt Klassen das Reisen und Wandern. Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt sie in Minnesota, USA.
Autorentext
Julie Klassen arbeitete sechzehn Jahre lang als Lektorin für Belletristik. Mittlerweile hat sie zahlreiche Romane aus der Zeit von Jane Austen geschrieben, von denen mehrere den begehrten Christy Award gewannen. Abgesehen vom Schreiben, liebt Klassen das Reisen und Wandern. Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt sie in Minnesota, USA. www.julieklassen.com
Leseprobe
[ Zum Inhaltsverzeichnis ] 2
Edward Ferrars erhielt Privatunterricht im Haus von Pastor Mr Pratt in Longstaple in der Nähe von Plymouth ...
Deirdre Le Faye, Jane Austen: The World of Her Novels
Emma schrieb an Sir Giles und nahm die Einladung, seine beiden jüngeren Söhne ein Jahr lang zu dem angebotenen Gehalt auf Ebbington Manor zu unterrichten, an.
Die Aussicht auf ihr neues Leben machte sie noch immer nervös, vor allem der Gedanke daran, wie Phillip und Henry Weston wohl reagierten, wenn sie erfuhren, dass sie, Emma, bei ihnen wohnen würde. Sie hoffte inständig, dass keiner von beiden sie für aufdringlich halten oder ein anderes Motiv dahinter vermuten könnte, als sie es tatsächlich hatte: Es war eine Gelegenheit für ihren Vater, seine Depressionen zu überwinden.
Zumindest hoffte sie, dass ihm der Wechsel guttun würde, ja, sie betete darum. Genau genommen allerdings betete Emma in letzter Zeit kaum noch. Sie war überzeugt, dass Gott aufgehört hatte, ihre Gebete zu erhören, deshalb hatte sie auch aufgehört, um etwas zu bitten. Sie hatte gelernt, vor allem seit dem Tod ihrer Mutter, sich nur auf sich selbst zu verlassen. Wenn etwas zu tun war, musste sie es selbst tun. Hatte ihre jüngste Tat - die Anfrage an Sir Giles - das nicht erneut schlagend bewiesen?
Aus diesem Grund würde sie - so sehr sie innerlich davor zurückscheute - einfach, um ihre Finanzen in Ordnung zu bringen und vielleicht ihrem Vater neuen Lebensmut zu schenken, ihr ruhiges, geordnetes Leben aufgeben und zusammen mit ihrem Vater nach Cornwall gehen, um dort zwei Schüler zu unterrichten. Im Haus von Phillip und Henry Weston.
Schon beim bloßen Gedanken daran bekam Emma feuchte Hände.
Wie Tante Jane vorausgesagt hatte, war es nicht schwer gewesen, Mieter für das Haus zu finden. Jane war eingefallen, dass der Pfarrer nach einer nahe gelegenen Unterkunft für seine verheiratete Schwester suchte, deren Mann auf See war. Sie hätte zwar bei ihm wohnen können, doch das kleine Pfarrhaus hatte nur ein einziges Gästezimmer und die Schwester des Pfarrers hatte viele Kinder.
Emmas Vater sprach mit Pastor Mr Lewis und man wurde sich schnell einig, schneller sogar, als Emma es sich wünschte. Sie kannte den Pfarrer, das schon, aber nicht seine Schwester und deren Kinder. Was, wenn sie nicht auf die Möbel und die anderen Dinge achtgaben, die sie und ihr Vater zurücklassen mussten? Doch dann besann sie sich. In Wirklichkeit sorgte sie sich nicht um die Möbel, sondern einzig und allein um die Teetasse ihrer Mutter und um ihre Bücher. Sie überlegte, wie viele Bücher sie wohl mitnehmen konnte.
Am selben Tag, an dem ihr Vater den Mietvertrag unterschrieb, erhielten sie einen Antwortbrief von Sir Giles, der schrieb, er sei überrascht, aber erfreut, dass die Smallwoods sein Angebot annahmen, und er heiße sie gerne in seinem Haus willkommen.
Gleich am nächsten Morgen gingen Emma und ihr Vater zu dem Fahrkartenverkäufer der nächstgelegenen Poststation, der ihnen half, anhand seiner Fahrpläne die beste Reiseroute auszuwählen. Dann schrieb Emma noch einmal an Sir Giles und teilte ihm Tag und Zeit ihrer Ankunft mit.
Daraufhin machten sie sich ans Packen.
Als sie von den Kosten für den Gepäcktransport erfuhr, wurde Emma klar, dass sie und ihr Vater nur je einen kleinen Koffer mitnehmen konnten und auf gar keinen Fall alle ihre Bücher. Sie würde ein paar Lieblingsbücher auswählen müssen. Mit schwerem Herzen machte sie sich ans Durchsehen und Aussortieren.
Sie packte eine Kiste mit Büchern, die sie nicht mitnehmen würde, die sie aber auch nicht im Haus lassen wollte, wo sie dem ein oder anderen in die schmutzigen Hände geraten konnten. Die Kiste brachte sie zu Tante Jane hinüber und fragte, ob sie diese für sie aufbewahren würde.
Jane sah die Bücher in der Kiste durch. Robinson Crusoe, Die Geschichte Peters des Großen, Gullivers Reisen</