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Eisige Winde kündigen einen strengen Winter an. Schneestürme verwehen die Straßen und versetzen die Menschen in Angst und Schrecken, denn in den Naturgewalten verbirgt sich ein grausamer Tod. Mit dem Schnee kommt ein düsterer Schmied, der auf verlassenen Wegen und durch schlafende Wälder über das Land zieht. Niemand weiß, wer er ist, wie er aussieht oder was er will, doch unablässig geht sein Hammer nieder, der aus Flammen Dolche schafft. Wieder einmal müssen die Menschen ihre Hoffnung in Ludwig van Normayenn setzen, denn er verfügt über die seltene Gabe, das Unsichtbare sehen zu können. Nun muss er die Spur des rätselhaften Schmieds aufnehmen, um die Dunkelheit aufzuhalten ...
Alexey Pehov, geboren 1978 in Moskau, studierte Medizin. Seine wahre Leidenschaft gilt jedoch dem Schreiben von Fantasy- und Science-Fiction-Romanen. Er ist neben Sergej Lukianenko der erfolgreichste phantastische Schriftsteller Russlands. 'Die Chroniken von Siala' wurden zu millionenfach verkauften, mit mehreren Preisen ausgezeichneten Bestsellern. Zuletzt erschien seine epische Fantasyreihe 'Die Beschwörer'. Gemeinsam mit seiner Ehefrau, die ebenfalls Schriftstellerin ist, lebt Pehov in Moskau.
Vorwort
Epische Fantasy vom Bestsellerautor der »Chroniken von Siala«
Autorentext
Alexey Pehov, geboren 1978 in Moskau, studierte Medizin. Seine wahre Leidenschaft gilt jedoch dem Schreiben von Fantasy- und Science-Fiction-Romanen. Er ist neben Sergej Lukianenko der erfolgreichste phantastische Schriftsteller Russlands. "Die Chroniken von Siala" wurden zu millionenfach verkauften, mit mehreren Preisen ausgezeichneten Bestsellern. Zuletzt erschien seine epische Fantasyreihe "Die Beschwörer". Gemeinsam mit seiner Ehefrau, die ebenfalls Schriftstellerin ist, lebt Pehov in Moskau.
Leseprobe
2
Das kleinere Übel
»Diese Missgeburten! Wollen uns doch glatt mit ihren Fahnen und Trommeln Angst einjagen! Dabei sind das die reinsten Jammerlappen! Na, wenigstens ihrem Herrn machen sie damit alle Ehre! Diesem miesen Verräter, diesem elenden Wadenbeißer von Fürst Mliszek! Werfen die sich doch allen Ernstes mit ihren sechs Regimentern in die Brust wie die Ganter! Aber die werden sich noch umgucken! Sobald die nämlich die Standarte mit dem fauchenden Kater und die gelb-purpurnen Uniformen der Söldner aus den Kantonsländern sehen, machen die sich vom Acker! Und wenn sie die Söldner erst mal aus voller Kehle schmettern hören, ist ihr letztes bisschen Kühnheit wie weggeblasen. Dann pinkeln die sich nur noch in die Hosen, lassen Piken und Hellebarden fallen und geben Fersengeld. Das war dann auch schon die ganze Schlacht! Aber kein Wunder, schließlich haben die Soldaten des Herrn Krächt den Ruf, schreckliche Gegner zu sein, die niemand zu besiegen vermag. Fürst Horlowitz hat gut daran getan, sie anzuheuern. Mit diesen Männern jagen wir dieses Geschmeiß, das dem König von Olsk in den Hintern kriecht, ein für alle Mal davon.«
»Sofern dem Fürsten nicht vorher das Geld ausgeht«, gab ich zu bedenken. »Söldner stecken die Klingen bekanntlich in die Scheide, sobald in ihren Säckeln keine Florins, Dukaten und Groschen mehr klimpern.«
»Stimmt schon, Herr Seelenfänger«, pflichtete mir mein Gegenüber bei, ein grauhaariger Kutscher mit faltendurchfurchtem Gesicht, ausgefranstem, gelblichem Schnauzbart und buschigen Augenbrauen. »Diese Söldnerarmee kostet Fürst Horlowitz in der Tat ein Heidengeld.«
»Der Krieg verschlingt stets Unsummen. Schon allein aus diesem Grund ziehen ihm viele Menschen den Frieden vor.«
»Auch dem kann ich nur zustimmen. Der Krieg kommt uns alle teuer zu stehen, wirft aber eben auch mehr ab. Hügelstein ist schon in unserer Hand, Felderich wird es bald sein. Das bedeutet einen enormen Gebietszuwachs für den Fürsten. So betrachtet, kommt es ihm wahrlich zupass, dass ein paar Fürsten zum Olsker Königreich übergelaufen sind. Kriegt er ihr Land, macht sich jeder Groschen für die Söldner doppelt und dreifach bezahlt.« Er schnalzte einmal kurz, um die vier kräftigen Pferde aus Vitil anzutreiben, die vor den schweren Wagen gespannt waren. »Ein Wetterchen ist das heute! Einfach herrlich!«
Das konnte er laut sagen. Vor allem wenn man bedachte, dass wir bereits Ende Oktober hatten. Die Sonne strahlte, nirgends deutete auch nur ein Wölkchen auf Regen, wie er uns noch in der vergangenen Woche zu schaffen gemacht hatte.
»Für uns ist dieser Krieg daher wirklich ein Segen, Herr Seelenfänger«, fuhr der Kutscher fort. »Und der Herr steht auf unserer Seite, das sieht jeder.«
»Der Herr ist launisch wie ein junges Mädchen, Vlanek«, widersprach ihm Mariusz Chalwez, der neben dem Wagen auf einem Rotfuchs ritt.
Der Mann hatte ein markantes Gesicht mit durchdringenden, immer ein wenig verschmitzt dreinblickenden leuchtend blauen Augen, stets ein breites Grinsen auf den Lippen, Sommersprossen auf Stirn, Schläfen und Nase sowie helle Augenbrauen und Wimpern. Sein Schnauzer und Haar waren nach der hiesigen Mode kurz geschnitten. Im Sonnenschein funkelte sein Haar wie Gold.
Obwohl er gerade mal um die zwanzig war, hätte er glatt als Altersgenosse von mir durchgehen können. Der breitschultrige Bursche mit den muskelbepackten Armen überragte mich um einen Kopf und übertönte uns alle mit seiner Donnerstimme. Mütterlicherseits war er ein Vetter dritten Grades des Fürsten Horlowitz, in zwei Kriegszügen und zahllosen Gefechten hatte er sich bereits ausgezeichnet. Von seinen Taten sprach man genauso eifrig wie über seine bevorstehende Hochzeit mit einer jungen Dame aus dem Geschlecht der Holfarzkis.
Im Laufe unserer dreitägigen Bekanntschaft hatte Mariusz seine Kühnheit mehr als einmal unter Beweis gestellt. Meiner Ansicht nach grenzte seine Uners