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Der krönende Abschluss der Abenteuer des Seelenfängers Ludwig van Normayenn: Seit geraumer Zeit verfolgen Ludwig und seine Gefährtin Gertrude die Spuren des geheimnisvollen dunklen Schmieds, der für die Tode mehrerer Seelenfänger verantwortlich ist. Endlich erhält Ludwig einen entscheidenden Hinweis auf dessen Identität: In einem uralten Buch soll sich eine Abbildung des Schmieds befinden, der die tödlichen Seraphimdolche erschafft. Ludwig geht einen verhängnisvollen Handel mit der Kirche ein, um das Buch zu bekommen. Doch wird er es schaffen, den Schmied ausfindig zu machen, bevor dieser mit seinen Dolchen das Tor zur Hölle öffnen kann?
Alexey Pehov, geboren 1978 in Moskau, studierte Medizin. Seine wahre Leidenschaft gilt jedoch dem Schreiben von Fantasy- und Science-Fiction-Romanen. Er ist neben Sergej Lukianenko der erfolgreichste phantastische Schriftsteller Russlands. 'Die Chroniken von Siala' wurden zu millionenfach verkauften, mit mehreren Preisen ausgezeichneten Bestsellern. Zuletzt erschien seine epische Fantasyreihe 'Die Beschwörer'. Gemeinsam mit seiner Ehefrau, die ebenfalls Schriftstellerin ist, lebt Pehov in Moskau.
Autorentext
Alexey Pehov, geboren 1978 in Moskau, studierte Medizin. Seine wahre Leidenschaft gilt jedoch dem Schreiben von Fantasy- und Science-Fiction-Romanen. Er ist neben Sergej Lukianenko der erfolgreichste phantastische Schriftsteller Russlands. "Die Chroniken von Siala" wurden zu millionenfach verkauften, mit mehreren Preisen ausgezeichneten Bestsellern. Zuletzt erschien seine epische Fantasyreihe "Die Beschwörer". Gemeinsam mit seiner Ehefrau, die ebenfalls Schriftstellerin ist, lebt Pehov in Moskau.
Leseprobe
2
Schatten über Ardenau
»Besitzen Hochstapler eigentlich die Gabe, in die Zukunft zu blicken?«, fragte Apostel mich. Meine gute alte ruhelose Seele stand mit vor der Brust verschränkten Armen neben dem Mast und verfolgte gebannt, wie die Sonne goldene Tupfer auf den Areo warf.
»In der Regel nicht«, antwortete ich und stellte den Kragen meiner Jacke hoch.
Obwohl es bereits Mitte April war, herrschte in Albaland noch bittere Kälte. Vom Nordmeer, das selbst im Sommer rau war, pfiff eisiger Wind heran, der uns so unbarmherzig peitschte wie ein Viehhirte seine Herde. Er trieb die Windmühlen an, für die diese Provinz berühmt war, sodass die breiten, leuchtend rot und strahlend weiß bemalten Flügel sich wie irr drehten.
»Dann muss sich das Schicksal wirklich einen üblen Scherz erlaubt haben. Denn Walter ist ein Hochstapler. Er und seine Bande haben in Cruso einen schönen Schwindel durchgezogen. Von wegen, ein Engel wäre herabgestiegen und hätte die Apokalypse angekündigt. Völliger Humbug, den die Menschen aber bedingungslos geglaubt haben.«
»Du ja wohl auch«, rief ich ihm in Erinnerung. Apostel war am Boden zerstört gewesen, als er hatte erfahren müssen, dass die ganze Geschichte mit dem Fußabdruck des Engels erstunken und erlogen gewesen war.
»Dass du auch noch Salz in meine Wunde streuen musst«, maulte er. Scheuch, der es sich auf einigen Säcken mit Fellen gemütlich gemacht hatte, grinste breit, wurde jedoch von Apostel geflissentlich übersehen. »Worauf ich eigentlich hinauswill, ist ja, dass sich diese Fieslinge - Gott verzeihe mir meine Worte, denn über Tote soll man nicht schlecht reden - eine Geschichte aus den Fingern gesogen haben, der Wahrheit dabei aber entsetzlich nahe gekommen sind. Denn die Apokalypse zieht tatsächlich herauf. Das Justirfieber wird uns erneut heimsuchen und droht diesmal die ganze Menschheit auszulöschen.«
Walters Worte hatten ihn ebenso aufgewühlt wie mich. Insgeheim hegte ich allerdings nach wie vor die Hoffnung, dass der Zauberer uns ein Lügenmärchen aufgetischt hatte.
»Bisher ist noch nicht ein einziger Fall von Justirfieber aus dem Süden bekannt. Vielleicht hat uns Walter also mal wieder einen Bären aufgebunden.«
»Denkbar wäre es«, räumte Apostel ein. »Aber ich fürchte, dass die entsprechenden Nachrichten uns bloß noch nicht erreicht haben. Chagzhid liegt schließlich nicht gerade um die Ecke.«
Das stimmte. Chagzhid war weit weg, die See im März und April zudem so stürmisch, dass die Schiffe von dort nur verspätet eintrafen.
»Reden wir lieber über etwas anderes.«
»Wir dürfen die Augen nicht vor der Gefahr verschließen, aber auch niemals die Hoffnung verlieren«, tadelte Apostel mich. »Und wie lange wollen sie mir nicht vertrauen trotz all der Zeichen, die ich unter ihnen getan habe?«
»Spar dir diese Worte! Ich werde die Bruderschaft über Walters Blicke in die Zukunft in Kenntnis setzen. Der Rat wird diese Informationen weiterleiten - doch wenn die Seuche in Chagzhid ausgebrochen ist, kann niemand sie aufhalten. Selbst wenn man sämtliche Häfen abriegelt, selbst wenn man auf jedem Berg einen Zauberer postiert, der alle verbrennt, die sich ihm nähern - das Justirfieber wird irgendwo eine Ritze finden, um zu uns vorzudringen und sich auszubreiten, denn hier haben wir es nicht mit einem einzigen Herd zu tun wie damals in Solesino.«
»Man muss eben alle Schiffe versenken, die aus Chagzhid kommen«, verlangte Apostel. »Das war ja nur ein Vorschlag«, murmelte er, als ich erstaunt die Augenbrauen hochzog. »Aber es gibt durchaus kluge Köpfe, die behaupten, die Menschen aus Chagzhid wären eh so gottlos, dass es keine Sünde wäre, sie zu töten.«
»Darauf wird es am Ende vermutlich hinauslaufen. Man wird jedes Schiff aufhalten und zur Umkehr zwingen. Und wer sich weigert, wird versenkt. Aber die Nacht ist dunkel und das Meer groß. Irgendein Kahn wird schon du