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Die erste globale Krise des transnationalen Hightech-Kapitalismus und die veränderten ökonomischen und politischen Kräfteverhältnisse
Den transnationalen Hightech-Kapitalismus hat seine Große Krise im gleichen Alter ereilt wie achtzig Jahre zuvor den Fordismus die seine. Aus der damaligen stiegen die Ungeheuer des Nazismus, der Judenverfolgung und des Weltkriegs herauf. Wir können nicht wissen, was aus der neuen Großen Krise folgt. Aber wir können Triebkräfte, Strukturen, Bewegungsformen und Tendenzen der computerbasierten Produktionsweise und der von ihr in den Veränderungssog gezogenen Staatenwelt studieren. Der Band ist eine Weiterführung von W.F. Haugs Studien zum Hightech-Kapitalismus von 2003 (High-Tech-Kapitalismus: Analysen zu Produktionsweise, Arbeit, Sexualität, Krieg und Hegemonie, 2. Auflage 2005).
Autorentext
Prof. Dr. Morus Markard ist Kritischer Psychologe und lehrt Psychologie an der Freien Universität Berlin. Seit mehr als 30 Jahren arbeitet er kontinuierlich zu Themen wie Einstellung, Erziehung, Autorität und Widerstand, Praxisforschung, Methoden Identität, Verantwortung und Hochschulpolitik. Er ist Mitbegründer und Redakteur des "Forum Kritische Psychologie". Bei Argument erschienen von ihm "Methodik subjekt wissenschaftlicher Forschung"; "Kritische Psychologie & studentische Praxisforschung".
Klappentext
Was im Jahre 2007 als Hypothekenkrise in den USA begann, hat sich zur ersten globalen Krise des transnationalen Hightech-Kapitalismus ausgewachsen. Um sie und um die veränderten ökonomischen und politischen Kräfteverhältnisse drehen sich die Analysen dieses Buches. Der Band ist eine Weiterführung von W.F. Haugs Studien zum Hightech-Kapitalismus von 2003 (High-Tech-Kapitalismus: Analysen zu Produktionsweise, Arbeit, Sexualität, Krieg und Hegemonie, 2. Auflage 2005).
Inhalt
Inhalt Einleitung 1. Worum es geht 2. Was hat sich seit dem ersten Buch verändert? 3. Zum Problem philosophischer Gegenwartsgeschichte 4. Arbeiten an künftiger Erinnerung im Material der Zeit Danksagung Teil I - Die Finanzkrise Erstes Kapitel - Erscheinungsformen der Krise 1. Chronik eines angekündigten Zusammenbruchs 2. Neoliberalismus momentan 'mit null multipliziert' 3. Wiederkehr des Interventionsstaats 4. Die Finanzmacht interveniert in den Staat 5. Düstere Aussichten und ein Arbeitsprogramm dagegen Zweites Kapitel - Theoretisches Intermezzo: Marxsche Krisenbegriffe 1. Marx als Kritiker des Kapitalismus 2. Kritik als Fähigkeit, die Widersprüchlichkeit des Kapitalismus zu denken 3. Alltagsverstand der Krise populistisch ausbeutbar 4. Die Vorstellung vom 'anständigen Kapitalismus' der 'Realwirtschaft' 5. Omnipräsenz der Spekulation im Kapitalismus (I) 6. Überkapazitäten oder Kapital-Überproduktion? 6.1 Extraprofit als Magnet der Produktivkraftentwicklung 6.2 Die These vom tendenziellen Fall der Profitrate 6.3 Das Überakkumulationsgesetz 7. Omnipräsenz der Spekulation im Kapitalismus (II) 8. Ein Blick über die Grenze des Kapitalismus Drittes Kapitel - Was ist neu an dieser Krise? 1. Was genau ist in Krise geraten? 2. Naturgrundlage und Epochenspezifik 3. Produktivkräfte und Möglichkeitsräume von Herrschaft Viertes Kapitel - Die Zeit der Spekulation 1. Attraktion und Repulsion von Arbeitszeit 2. Zirkulation ohne Zirkulationszeit 3. Spekulation als raum-zeitliches Differenzgeschäft 4. Mannlose Spekulation 5. Hochfrequenz-Werbung 6. Die Spekulation verschlingt ihre Zeit Fünftes Kapitel - Was meint 'Finanzialisierung'? 1. Industriekapitalismus und Finanzspekulation 2. Finanzmarktkapitalismus 3. Finanzialisierter Kapitalismus 4. Kreditbasierter Konsumkapitalismus? 5. Paradoxe Keynesianismen 6. 'Rentenfonds-Kapitalismus' 7. Der Schuldenanstieg nährt das fiktive Kapital 8. Die Triebkraft hinter der Finanzgetriebenheit Sechstes Kapitel - Flucht aus der Geldform in die Geldwarenform 1. Wertzeichen und Selbstwert 2. Gold im Tollhaus der Preise 3. Gold als Geldware Teil II - Die Hegemoniekrise Siebtes Kapitel - Imperium oder Imperialismus 1. Vom Namen zum Begriff 2. Imperialismus ein verschwundener Begriff taucht wieder auf 3. Imperialismus und Imperium im Lichte der Hegemoniefrage 4. Widersprüchliche Kompatibilität von Imperium und Freiheit 5. Die USA erfahren eine erste Form der Herr-Knecht-Dialektik 6. Exkurs über die 'Kazikisierung' der Nationalstaaten und den Machtkampf zwischen Ökonomie und Politik 7. Widersprüche und Scheitern des 'Amerikanischen Jahrhunderts' Achtes Kapitel - Rekonstruktion der US-Hegemonie unter Obama? 1. Hegemoniales Vorspiel: Obamas Wahlkampf 2. Ein Trümmerfeld als neuer Ausgangspunkt 3. 'Clintons Witwen' hatten nie aufgehört, den US-Hegemon zurückzuverlangen 4. Das hegemoniale Opfer 5. Zurück zur Ausgangsfrage nach Imperium oder Imperialismus Neuntes Kapitel - Hegemoniekämpfe im eigenen Land 1. Erwartungen vs. Aufgaben: Obamas Zwickmühle 2. Die blockierte Einlösung der Wahlversprechen 3. Die wirtschaftliche Hauptaufgabe 4. Obama vs. Tea Party ein Präsident, der nicht kämpft, verliert die Hegemonie 5. Dyshegemonie im eigenen Land 6. Obama kämpft Zehntes Kapitel - Chimerika das amerikanisch-chinesische Paradox 1. Chinas Großer Widerspruch Widerspruch im Marxismus 2. Eine Sub-Ökonomie der USA? 3. Die USA erfahren eine zweite Form der Herr-Knecht-Dialektik 4. Rückwirkungen 4.1 Das südkoreanische Beispiel 4.2 Rückwirkung auf die Metropolen 4.3 Rückwirkungen auf China 5. Chimerika in der Krise Elftes Kapitel - China und die Welt nach Chimerika 1. Weltkapitalistische Perspektiven 2. Chinas Herausforderungen 2.1 Politik 2.2 Ökologisierung 2.3 Ökonomie 3. Die USA in der Finanzprofitfalle 4. Europa unter deutsch-französischer Hegemonie im Neugründungszwang 4.1 Grundwiderspruch der europäischen Konstruktion 4.2 Das Merkozy-Regime 5. Re-Industrialisierung als Sinisierung im Westen Zwölftes Kapitel - Hightech-Antikapitalismus und Krise der Demokratie 1. Virtuelle Vergesellschaftung übers Handy 2. Die Rebellion, die aus dem Netzwerk kam 3. 'Fuckyouwashington' als Vorspiel 4. Besetzt die Wallstreets der Welt! 5. Krise des 'demokratischen Kapitalismus' 6. Grenzen des Kapitalismus 7. Exkurs über den globalen Gesamtarbeiter und die Welt-Arbeiterklasse 8. Ist die geschichtliche Produktivität des Kapitalismus erschöpft? Nachwort in Erwartung geschichtlicher Diskontinuität Anhang Drucknachweise Siglen Literaturverzeichnis Namensregister Weitere Schriften von W. F. Haug