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Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit gilt als »Zauberformel«, um den Folgen des demographischen Wandels entgegenzutreten. Die Studie zeigt, wie die rentenrechtlichen Entwicklungen der letzten zwei Jahrzehnte und die Arbeitsmarktreformen zu Lasten der Versicherten gehen. Die steigende soziale Ungleichheit wird durch staatliche Vorschriften verursacht und gleichzeitig überlässt der Staat die Verteilung der Chancen auf einen »wohlverdienten Ruhestand« zunehmend den Tarifpartnern und dem Markt.
»Well-Deserved Retirement for Everyone an Illusion?« The prolonging of working life seems to be a »magic formula« for coping with demographic change. The study shows how pension policies and labour market reforms shape and amplify individual pension gaps. Along with an increasing social inequality caused by state regulations, the responsibility for an old age pension that preserves the standard of living and a well-deserved retirement is shifted from the state towards employers and employees as wells as towards the market.
Autorentext
Judith Czepek ist akademische Rätin an der Georg-August-Universität in Göttingen. Nach dem Studium der Soziologie und VWL in Marburg, Frankfurt und Heidelberg war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im interdisziplinären Projekt »Perspectives of Ageing« am Marsilius-Kolleg der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg und am Lehrstuhl für Global Institutional Development tätig. 2015 wurde sie am Max-Weber-Institut für Soziologie in Heidelberg promoviert. Von 2014 bis 2017 war sie am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg als Expertin für Fragen des Fachkräftebedarfs, für rentenpolitische Fragestellungen und die Beschäftigungschancen älterer Arbeitnehmer zuständig.
Klappentext
»Well-Deserved Retirement for Everyone - an Illusion?« The prolonging of working life seems to be a »magic formula« for coping with demographic change. The study shows how pension policies and labour market reforms shape and amplify individual pension gaps. Along with an increasing social inequality caused by state regulations, the responsibility for an old age pension that preserves the standard of living and a well-deserved retirement is shifted from the state towards employers and employees as wells as towards the market.
Zusammenfassung
»Wie eingangs bereits angedeutet, hat Czepek eine auch für den Sozialrechtler und ganz besonders für den Rentenversicherungsrechtler sehr lohnende Untersuchung vorgelegt.« Prof. Dr. Timo Hebeler, in: Neue Zeitschrift für Sozialrecht, Heft 5/2018
»Die Lektüre der Arbeit lohnt sich auch aus der Sicht der bAV, denn viele der Personen, die nicht von den Reformen der GRV profitieren, haben gebrochene Erwerbsbiografien, sodass auch die Betriebsrente ihre Einkommenssituation im Alter nur bedingt verbessern kann. Hier stoßen wir verständlicherweise an Grenzen der bAV als sozialpolitischem Instrument, ohne es dadurch jedoch insgesamt in Legitimationsprobleme zu bringen.« Die Redaktion, in: Betriebliche Altersversorgung, Heft 5/2017
»Die Studie Czepeks z leistet in ihrer Breite und Tiefe einen gewichtigen Beitrag, um auf fundierter empirischer Grundlage zentrale Aspekte des gegenwärtigen und künftigen Alterssicherungssystem im Hinblick auf bereits durchgeführte Reformen zu beurteilen und Entscheidungen darüber zu treffen, wie entsprechende weiterführende Reformen zu formulieren wären. Klarerweise verbliebt es den zuständigen PolitikerInnen zu entscheiden, welches Ausmaß an Altersarmut dabei in Kauf genommen wird. Ob bei den aktuellen Befunden noch von einem 'wohlverdienten Ruhestand' die Rede sein kann, steht auf einem anderen Blatt.« Laura Sturzeis, in: socialnet, online am 29.08.2017
Inhalt
A. Mind the Gap: Einführung B. Die institutionen- und sozialstaatstheoretischen Grundlagen Die Strukturierung des Lebenslaufs durch Sozialpolitik Die Orientierung und Strukturierung individueller Handlungen durch institutionelle Prozesse Der Institutionenwandel Die »dreißigste« Krise des Sozialstaats und die institutionellen Ausgestaltungs- und Wirkungsprinzipien sozialer Sicherung C. Das Modell zur Komplementarität von Arbeitsmarkt und Alterssicherung: Ausgestaltung und Wirkung Die institutionelle Komplementarität und die lohnarbeitszentrierte Sozialpolitik Die zentralen Merkmale der Ausgestaltung der gesetzlichen Rentenversicherung Die Normen und ihre Abweichungen als Untersuchungsleitfaden D. Die Methoden, die Operationalisierung und die Datengrundlage Die Ziele der linearen und logistischen Regressionsanalyse Die Datengrundlage: Die vollendeten Versichertenleben der Deutschen Rentenversicherung Die abhängigen Variablen: Die Entgeltpunkte, die Abschlagsdauer und der sozialrechtliche Status Die unabhängigen Variablen und der Kohortenvergleich E. Die Abweichungen von der Normalerwerbsbiographie auf dem Arbeitsmarkt Die Ausbreitung atypischer Beschäftigung Die Entwicklung und Struktur der Arbeitslosigkeit Die Inanspruchnahme von (geförderter) Altersteilzeitarbeit Die Entgelte in West- und Ostdeutschland F. Der Pension Gap I: Über potenzielle Lücken in den Rentenanwartschaften Die deskriptiven Befunde: Diversifikation und Stratifizierung Der Pension Gap I: Die Generierung von Rentenanwartschaften Exkurs: Rentenanwartschaften in den Erwerbsminderungsrenten Der Regional Pension Gap I: Die Rentenanwartschaften im Ost-West-Vergleich Der Regional Pension Gap III: Der Vergleich der Rentenanwartschaften in West- und Ostdeutschland Der Gender Pension Gap I: Das Male-Breadwinner-Modell in den Rentenanwartschaften in West- und Ostdeutschland Der Pension Gap I: Die Rentenanwartschaften im Kohortenvergleich Der Pension Gap I: Zwischenfazit G. Der Pension Gap II: Über (staatliche) Leistungen und (private) Kosten der Frühverrentung in Form der Inkaufnahme von Abschlägen Die deskriptiven Befunde: Die zunehmende Betroffenheit von Abschlägen kurz nach ihrer Einführung Der Pension Gap II: Die Inkaufnahme von Abschlagsmonaten Der Pension Gap II: Die Inkaufnahme von Abschlagsmonaten im Kohortenvergleich Der Regional Pension Gap II: Die Inkaufnahme von Abschlagsmonaten im Ost-West-Vergleich Der Gender Pension Gap II: Das Male-Breadwinner-Modell in der Inkaufnahme von Abschlagsmonaten in West- und Ostdeutschland Der Pension Gap II: Zwischenfazit H. Der Pension Gap III: Über eine (zunehmende) Diskrepanz von Berufsausstieg und Renteneintritt Die deskriptiven Befunde: Die Abweichungen vom Übergang aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung in die Rente Der Pension Gap III: Die (Aus-)Wege in die Rente Der Pension Gap III: Der Vergleich der (Aus-)Wege in die Rente Die (zunehmenden) Diskrepanzen im Rentenübergang I. Mind The Gap: Fazit »Neue« Leitbilder? Warum die Regelrente nicht die Regel und die Normalerwerbsbiographie nicht die Normalität ist Schlussfolgerungen und weitere Forschung Reformoptionen: Administrative Re-Kommodifizierung als Lösung? Anhang Literatur- und Sachverzeichnis