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Wie lässt sich jene Bewegung beschreiben, in der sich Emotion und Ästhetik einander anverwandeln und »bewegte Erfahrungen« vermitteln mithin jene Erfahrungen, die von den grundlegenden sinnlichen Empfindungen des Schmerzes über die leidenschaftliche Phantasie der Liebe bis hin zur Überwältigung des Geistes angesichts des Erhabenen reichen? Wie ist die Dynamik zwischen dem emotional Bewegenden und ästhetisch Bewegten in ästhetischen Erfahrungen zu verstehen?
Wo sich das ästhetische Objekt im Akt der Wahrnehmung ebenso verändert wie das betrachtende Subjekt, wird ästhetische Erfahrung nicht nur zum Schlüssel eines neuen Selbstbezugs. Vielmehr realisiert sich in der Wechselbeziehung zwischen Subjekt und Objekt die spezifische Qualität ästhetischer Erfahrung als einer bewegten Erfahrung. Diese Prozesse in Kunst und ästhetischer Theorie diskutiert der Band anhand der Spannung zwischen Pathos und Reflexion, mit Blick auf die Zusammenhänge zwischen körperlicher Affektion und ästhetischer Reaktion, mittels Analysen der Relevanz des Emotionalen in Verfremdungs- und Distanzästhetiken und schließlich am Modell der Liebe.
Autorentext
Anke Hennig studierte Russistik und Germanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin und in Moskau (MGLU und RGGU). Seit 2003 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich 626 »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« an der Freien Universität Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte bilden Theorie und Poetik des russischen Formalismus, Konzeptionen der Kunstsynthese in der russischen Avantgarde und der totalitären Ästhetik sowie Zeitmedialität des Films. Brigitte Obermayr studierte Russistik und Anglistik/Amerikanistik in Salzburg. 1998 zog sie nach Berlin, wo sie 2002 mit einer Arbeit über »Paradoxe Partizipationen. Die Tartu-Moskauer Kultursemiotik im Kontext der Postmoderne« promovierte. Seit 2003 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« an der Freien Universität Berlin. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist das Fiktionale im Faktualen. Antje Wessels ist klassische Philologin und wurde an der Universität Heidelberg mit einer Arbeit über Hermann Usener promoviert. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« und am Seminar für Latinistik der Freien Universität Berlin. Seit 2011 ist sie Professorin für Lateinische Sprache und Literatur an der Universität Leiden. Marie-Christin Wilm studierte Neuere deutsche Literatur und Evangelische Theologie an der Freien Universität Berlin. Sie erhielt ein Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes und war Lektorin an der Universität Breslau (Polen). Von 2005 bis 2006 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sonderforschungsbereich »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« und ist seitdem am Institut für Religionswissenschaft der Freien Universität Berlin tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Literatur und Poetologie des 18.-20. Jahrhunderts, Theorie der Tragödie und Katharsis-Rezeption, Anthropologie um 1800 und Ästhetik des Leidens.
Klappentext
Wie läßt sich jene Bewegung beschreiben, in der sich Emotion und Ästhetik einander anverwandeln und »bewegte Erfahrungen« vermitteln ? mithin jene Erfahrungen, die von den grundlegenden sinnlichen Empfindungen des Schmerzes über die leidenschaftliche Phantasie der Liebe bis hin zur Überwältigung des Geistes angesichts des Erhabenen reichen? Wie ist die Dynamik zwischen dem emotional Bewegenden und ästhetisch Bewegtem in ästhetischen Erfahrungen zu verstehen? Wo sich das ästhetische Objekt im Akt der Wahrnehmung ebenso verändert wie das betrachtende Subjekt, wird ästhetische Erfahrung nicht nur zum Schlüssel eines neuen Selbstbezugs. Vielmehr realisiert sich in der Wechselbeziehung zwischen Subjekt und Objekt die spezifische Qualität ästhetischer Erfahrung als einer bewegten Erfahrung. Diese Prozesse in Kunst und ästhetischer Theorie diskutiert der Band anhand der Spannung zwischen Pathos und Reflexion, mit Blick auf die Zusammenhänge zwischen körperlicher Affektion und ästhetischer Reaktion, mittels Analysen der Relevanz des Emotionalen in Verfremdungs- und Distanzästhetiken und schließlich am Modell der Liebe. Mit Beiträgen von Martin Vöhler, Marie-Christin Wilm, Armen Avanessian, Carsten Zelle, Anke Hennig, Dirck Linck, Carolin Meister, Konrad Paul Liessmann, Oliver Jehle, Friedrich Weltzien, Jutta Müller-Tamm, Matthias Warstat, Christiane Voss, Beatrix Hauser, Roberto Sanchiño Martínez, Ronald de Sousa.
Inhalt
7 - 14 Einleitung (Anke Hennig, Brigitte Obermayr, Antje Wessels, Marie-Christin Wilm) 17 - 26 Zwischen Pathos und Reflexion (Martin Vöhler) 27 - 40 Freiheit als Leidenschaft? (Marie-Christin Wilm) 41 - 54 Von Formeln und Formen des Pathos bei Gelegenheit von Goethes »Über Laokoon« (Armen Avanessian) 55 - 64 Zwischen Pathos und Reflexion? (Carsten Zelle) 67 - 80 Spinnen, Spuren, Sensationen (Oliver Jehle) 81 - 95 Die ästhetische Erfahrung des Geschmacks (Friedrich Weltzien) 97 - 110 Nähe und Distanz (Jutta Müller-Tamm) 111 - 122 Mit den Nerven spielen Theateravantgarde und Psychosomatik (Matthias Warstat) 125 - 142 Die Selbstvergessenheit der Dinge in der russischen Avantgarde (Anke Hennig) 143 - 157 Désinvolture und Coolness (Dirck Linck) 159 - 174 Bacons Paradox (Carolin Meister) 175 - 181 Deutscher Idealismus ist cool (Konrad Paul Liessmann) 185 - 199 Von der Metaphysik zur Ästhetik des Eros (Christiane Voss) 201 - 214 Dem Spiel ergeben (Beatrix Hauser) 215 - 225 Die dunkle Seite des Herzens (Roberto Sanchiño Martínez) 227 - 243 Wiederholung und Neuheit in Emotion, Leben und Kunst (Ronald de Sousa)