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Gegenstand der Untersuchung ist die Entwicklung von ökonomischer und sozialer Tragfähigkeit in der ländlichen Gesellschaft am Beispiel der Herrschaft Worb bei Bern. Dazu wird die Produktionsleistung der Landwirtschaft vor und nach der Agrarmodernisierung (um 1790 und Mitte des 19. Jahrhunderts) gemessen. Das Gewerbe wird in beiden Querschnitten miteinbezogen. Der wirtschaftlichen Tätigkeit der Twingherren ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Die Agrarmodernisierung drückt sich in Worb vor allem in den Allmendteilungen aus, denen ein Konflikt zwischen Taunern und Bauern um die Nutzungsrechte an Weide und Wald vorangeht. Sie führt zwar zu einer Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion, verschärft aber das soziale Gefälle, indem die Allmendteilung die alte dörfliche Nutzungsgemeinschaft zugunsten des bäuerlichen Eigentums zerschlägt. Die soziale Tragfähigkeit nimmt also zugunsten der ökonomischen ab.
Klappentext
Gegenstand der Untersuchung ist die Entwicklung von ökonomischer und sozialer Tragfähigkeit in der ländlichen Gesellschaft am Beispiel der Herrschaft Worb bei Bern. Dazu wird die Produktionsleistung der Landwirtschaft vor und nach der Agrarmodernisierung (um 1790 und Mitte des 19. Jahrhunderts) gemessen. Das Gewerbe wird in beiden Querschnitten miteinbezogen. Der wirtschaftlichen Tätigkeit der Twingherren ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Die Agrarmodernisierung drückt sich in Worb vor allem in den Allmendteilungen aus, denen ein Konflikt zwischen Taunern und Bauern um die Nutzungsrechte an Weide und Wald vorangeht. Sie führt zwar zu einer Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion, verschärft aber das soziale Gefälle, indem die Allmendteilung die alte dörfliche Nutzungsgemeinschaft zugunsten des bäuerlichen Eigentums zerschlägt. Die soziale Tragfähigkeit nimmt also zugunsten der ökonomischen ab.
Inhalt
1 EINLEITUNG 1.1 Gegenstand 1.2 Forschungsstand 1.2.1 Herrschaftliches Wirtschaften 1.2.2 Landwirtschaft und Gewerbe 1.2.3 Die Agrarmodernisierung und der Wandel in der ländlichen Gesellschaft 1.3 Fragestellung und Arbeitsaufbau 1.4 Quellen 1.5 Methode 2 RAUM UND BEVÖLKERUNG 2.1 Das Territorium der Herrschaft und der Kirchgemeinde 2.2 Topografie und Siedlungsstruktur 2.3 Demografische Entwicklung 3 HERRSCHAFTSRECHTE UND RECHTE DER GEMEINDE 3.1 Die Herrschaftsrechte 3.2 Die Rechte der Gemeinde 4 ÖKONOMIE DER HERREN IM 18. JAHRHUNDERT 4.1 Die Kategorisierung der herrschaftlichen Einnahmen 4.2 Die Quantifizierung der herrschaftlichen Einnahmen 4.2.1 Einige quellenkritische Bemerkungen 4.2.2 Ausmass und Entwicklung der herrschaftlichen Einnahmen 4.3 Der Kartoffelzehnt - eine neue Abgabe 4.4 Die Domänen 4.4.1 Der Erwerb der Domänen 4.4.2 Die Bewirtschaftung der Domänen 4.4.2.1 Die herrschaftliche Landwirtschaft vom ausgehenden 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts 4.4.2.2 Das Küherwesen 4.4.2.3 Die herrschaftliche Landwirtschaft Ende des 18. Jahrhunderts 4.5 Die Rentabilität der Herrschaft 4.6 Die Nebeneinkommen 4.6.1 Die auswärtigen Besitzungen 4.6.2 Das Einkommen aus Ämtern und Landvogteien 4.6.3 Der Solddienst 4.6.4 Die Vermögensanlage 4.7 Das Wirtschaftshandeln der Twingherren 4.8 Fazit: Beurteilung der herrschaftlichen Ökonomie 5 GRUNDBESITZVERHÄLTNISSE UND NUTZUNGSORGANISATION IN DER ÖKONOMIE DER HERRSCHAFTSLEUTE 5.1 Die Lehensverhältnisse in der Herrschaft 5.2 Bäuerliches Eigen 5.3 Die Rechte der Bauern am Land 5.4 Die Mobilität der Güter 5.5 Nutzungsorganisation 5.5.1 Worb in der Mischzone 5.5.2 Dreizelgenwirtschaft und Feldgraswirtschaft 5.5.3 Die Allmenden 6 ÖKONOMIE DER HERRSCHAFTSLEUTE UM 1790 6.1 Pflanzliche und tierische Leistung der Landwirtschaft 6.1.1 Ein qualitativer Überblick 6.1.2 Versuch einer Quantifizierung 6.1.2.1 Bruttoflächenertrag 6.1.2.2 Vom Bruttoertrag zur Konsumernte 6.1.2.3 Geldabgaben und Dienste 6.1.2.4 Der Selbstversorgerbetrieb 6.1.2.5 Eigenkonsum, Feudalquote und Marktquote 6.2 Das Sozialprofil der in der Landwirtschaft Beschäftigten 6.3 Gewerbe 6.3.1 Die Entwicklung des konzessionierten Gewerbes 6.3.2 Rechtsstatus und Lehensformen der konzessionierten Gewerbebetriebe 6.3.3 Die ökonomische Lage der konzessionierten und ehaften Gewerbebetriebe 6.3.3.1 Die Müller 6.3.3.2 Die Wirte 6.3.3.3 Die Schmiede 6.3.3.4 Färber, Gerber und Säger 6.3.3.5 Die Metzger und Bäcker 6.3.4 Fazit zur ökonomischen Lage der konzessionierten und ehaften Gewerbebetriebe 6.3.5 Das freie Gewerbe 6.3.5.1 Die Weber 6.3.5.2 Die Schuhmacher 6.3.5.3 Der Gärtner 6.3.6 Fazit zur ökonomischen Lage der freien Gewerbe 6.4 Handel und weitere Dienstleistungen 6.5 Leben in Armut 6.5.1 Das Ausmass der Armut 6.5.2 Die Unterstützung durch die Gemeinde 6.5.3 Selbsthilfe 6.6 Fazit: Die sozioökonomischen Verhältnisse der Herrschaftsleute um 1790 - Versuch einer sozialen Schichtung 7 DER WIRTSCHAFTLICHE WANDEL 7.1 Das theoretische Modell der Agrarmodernisierung 7.2 Träger der Agrarmodernisierung 7.3 Die Einführung neuer Kulturpflanzen 7.4 Massnahmen zur Überbrückung der Düngerlücke 7.4.1 Ganzjahresstallfütterung 7.4.2 Bewässerung 7.5 Auflösung der Zelgenwirtschaft 7.6 Die Umnutzung und Teilung der Allmend 7.7 Der Allmendkonflikt in Worb 7.7.1 Erste Nutzungseinschränkungen 7.7.1.1 Die Gemeinweide 7.7.1.2 Die gemeinen Wälder 7.7.2 Prozessverlauf 7.7.2.1 Die gemeinen Wälder 7.7.2.2 Die Gemeinweide 7.7.3 Die Akteure 7.7.4 Die Argumente der Akteure 7.7.4.1 Die Argumentation der Tauner 7.7.4.2 Die Argumentation der Bauern 7.7.4.3 Die Standpunkte des Twingherrn und des Rats 7.7.5 Zwischenfazit zum Allmendkonflikt in Worb 7.8 Der Allmendkonflikt in Richigen 7.8.1 Voraussetzungen 7.8.2 Prozessverlauf. 7.8.2.1 Die gemeinen Wälder 7.8.2.2 Die Gemeinweide 7.8.3 Die Akteure 7.8.4 Die Argumente der Akteure. 7.8.4.1 Die Argumentation der Tauner 7.8.4.2 Die Argumentation der Bauern 7.8.4.3 Der Standpunkt des Twingherrn 7.8.5 Zwischenfazit zum Allmendkonflikt in Richigen 7.9 Das Schicksal der Allmend in den übrigen Vierteln 7.10 Fazit zum wirtschaftlichen Wandel 8 ÖKONOMIE UM DIE MITTE DES 19. JAHRHUNDERTS 8.1 Landwirtschaft 8.1.1 Voraussetzungen für die Landwirtschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 8.1.1.1 Die Landwirtschaft der Bauern 8.1.1.2 Die Landwirtschaft auf dem Schloss 8.1.2 Landwirtschaftliche Nutzfläche und Anbaustatistik 8.1.3 Landwirtschaftliche Produktion und Konsum 8.1.4 Die Beschäftigung in der Landwirtschaft 8.2 Gewerbe 8.2.1 Berufsspektrum 8.2.2 Betriebsstruktur 8.2.3 Beschäftigungslage 8.3 Soziale Schichtung. 8.3.1 Soziale Schichtung nach Bodenbesitz 1847 8.3.2 Soziale Schichtung nach der Vorratsstatistik von 1847. 313 8.4 Die sozialen Auswirkungen der agrarischen Neuerungen 8.5 Fazit zur Ökonomie um die Mitte des 19. Jahrhunderts 9 FAZIT 10 ABBILDUNGSVERZEICHNIS 11 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS. 12 BIBLIOGRAFIE 12.1 Quellen 12.1.1 Ungedruckte Quellen 12.1.1.1 Historisches Archiv Worb 12.1.1.2 Pfarreiarchiv Worb 12.1.1.3 Staatsarchiv des Kantons Bern: Bezirksarchiv Konolfingen 12.1.1.4 Staatsarchiv des Kantons Bern: Herrschaftsarchiv Worb, Bücher. 12.1.1.5 Staatsarchiv des Kantons Bern: Herrschaftsarchiv Worb, Urkunden 12.1.1.6 Staatsarchiv des Kantons Bern: Allgemeine Bestände 12.1.1.7 Archiv Schloss Worb 12.1.1.8 Burgerbibliothek Bern 12.1.2 Gedruckte Quellen 12.2 Literatur. 12.2.1 Nachschlagewerke 12.2.2 Monografien und Zeitschriftenaufsätze. 13 ANHANG 13.1 Masse, Währungen und Kalorien 13.2 Die Herrschaftsherren von Worb, Wikartswil und Trimstein. 13.3 Handel des Grossen Worbzehnten 13.4 Bestandesänderung der Domänen 13.5 Umrechnung der Zehnterträge aus dem Worbzehntbezirk 13.6 Entwicklung des Haferpreises in Worb und Bern 1741-1795 13.7 Berechnungen zur Ökonomie der Herrschaftsleute 13.7.1 Belastung in Getreide von 15 ausgewählten Gütern 13.7.2 Belastung durch Bodenzinse (Geld, Hühner, Eier) pro Hektar für 15 ausgewählte Güter 13.7.3 Berechnungen des Ertrags, Konsums, der Feudal- und Marktquote für 22 Güter 13.8 Grundbesitzverhältnisse in Vielbringen und…
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