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Kriege und politisch-soziale Konflikte werden in kinder-und jugendliterarischen Werken immer wieder behandelt, vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart mit ihren Bedrohungs- und Krisenszenarien, vom Terrorismus bis zu sozialen Verwerfungen und Umweltkatastrophen. Dabei finden sich kritische Tendenzen lediglich in einem Teil der Texte, vor allem aus jüngerer Zeit. Weitaus häufiger waren und sind Kriegsdarstellungen geprägt von der Faszination und der Überzeugung, an einem gerechten und daher gerechtfertigten Krieg mitzuwirken. Kinder- und jugendliterarische Werke zeigen kindliche und jugendliche Akteure, deren aktive Teilnahme am Krieg selbstverständlich erscheint. Die Beiträge gehen den unterschiedlichen Narrationen von Kriegen und politischen Konflikten innerhalb der älteren wie neueren Kinder- und Jugendliteratur nach. Neben der Auseinandersetzung mit den entsprechenden literarischen Texten und Illustrationen stehen Untersuchungen zu Film- und Fernsehformaten sowie Computerspielen.
Autorentext
Ingrid Tomkowiak ist Professorin mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendmedien an der Universität Zürich und Forschungsleiterin am Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM. Ute Dettmar ist Professorin für Kinder- und Jugendliteraturwissenschaft an der Universität Oldenburg, wo sie die Forschungsstelle Kinder- und Jugendliteratur leitet. Gabriele von Glasenapp ist Professorin an der Universität zu Köln, wo sie die Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendmedienforschung ALEKI leitet. Caroline Roeder ist Professorin an der PH Ludwigsburg, wo sie das Institut für Sprachen und das Zentrum für Literaturdidaktik Kinder Jugend Medien leitet.
Klappentext
Kriege und politisch-soziale Konflikte gelten häufig als Angelegenheiten von Erwachsenen, in die Kinder und Jugendliche höchstens als Opfer oder am Rande Betroffene involviert sind. Gleichwohl wurde Krieg in kinder- und jugendliterarischen Werken seit dem 18. Jahrhundert immer wieder behandelt, auch aus der Perspektive kindlicher und jugendlicher Akteure. Dabei finden sich kritische bzw. pazifistische Tendenzen lediglich in einem Teil der Texte, vor allem aus jüngerer Zeit. Weitaus häufiger sind Kriegsdarstellungen geprägt von der Faszination - und der Überzeugung, an einem gerechten und daher gerechtfertigten Krieg mitzuwirken; davon zeugen nicht zuletzt literarisch-mediale Erfolgsformate in Fantasy und Computerspiel. Auch aktuelle politische Konflikte, Bedrohungs- und Krisenszenarien - vom Terrorismus bzw. dem (erklärten) Krieg gegen den Terrorismus bis hin zu sozialen Verwerfungen, Umweltkatastrophen und Verschwörungsszenarien, in denen kulturelle Krisen und soziale Ängste verarbeitet werden - finden in unterschiedlicher Weise Eingang in Kinder- und Jugendliteratur und -medien.
Inhalt
Gabriele von Glasenapp: Paradise Now oder die schmerzhafte Realität des Krieges. Zur Darstellung von Kriegen in der Kinder- und Jugendliteratur Krieg als Topos Caroline Roeder: Kindheitslandschaft als Kriegslandschaft. Kriegs-Geschichte(n) in Zonenrandgebieten Christina Ulm: Inselszenarien. Vom Krieg entblätterter Individuen Susanne Riegler, Gabriela Scherer: Bedrohtes Paradies. Krieg als metasprachliche Metapher in Erik Orsennas Die Grammatik ist ein sanftes Lied Bilder vom Krieg Mareile Oetken: Bilder der (De-)Maskierung. Dekonstruktionen von Machtinszenierungen im Bilderbuch Ute Dettmar: Natural Born Killers. Krieg, Individuum und Gesellschaft in ausgewählten Tiererzählungen und -animationsfilmen Felix Giesa: Erzählungen von Konflikt und Trauma in amerikanischen Comics nach 9/11 Benjamin Beil: Krieg-Spielen. Ein Blick auf die Schlachtfeld(bild)er des zeitgenössischen Computerspiels Kriegsgeschichte(n) Bettina Heck: Zur Verträglichkeit von Spannungserzeugung und Kriegsdarstellung in Erzählungen über die Varusschlacht Sebastian Schmideler: 'Mit Herz und Hand fürs Vaterland!' Der Erste Weltkrieg in zeitgenössischen propagandistischen Serien, Heftchen, Erzählungen und Broschüren für Kinder und Jugendliche André Kagelmann: Szenarien der totalen sozialen Mobilmachung in der Kinder- und Jugendliteratur des Ersten Weltkriegs Rüdiger Steinlein: Der Erste Weltkrieg in Jugendromanen der Weimarer Republik Julia Hoffmann: Kinder im Krieg gegen den Krieg. Die Kinder- und Jugendbücher der Exilautorin Maria Gleit Oxane Leingang: 'Der Höhepunkt des Alptraums und des Schreckens! Ein Fest des Todes' Die Schlacht um Stalingrad in den autobiographischen Aufzeichnungen russischer Kriegskinder Rolf Annas: Ein Land unterschiedliche Erfahrungen. Krieg und Gewalt in der südafrikanischen Kinder- und Jugendliteratur Sarolta Lipóczi: Kinder als Zeitzeugen und Chronisten. Tagebücher aus der ungarischen Revolution von 1956 im Kontext der Kinder- und Jugendliteratur Veljka Ruzicka, Blanca Ana Roig: Aus der Sicht der anderen. Der Spanische Bürgerkrieg in der Kinder- und Jugendliteratur europäischer Länder Isabella Leibrandt: Gewaltsame Konflikte und emotionale Auseinandersetzungen in der spanischen Jugendliteratur Tihomir Engler, Tamara Turza-Bogdan, Andrijana Kos-Lajtman: Zlatko Krilics Roman Krik (Der Schrei) als Allegorie zur Bewältigung des durch den Krieg hervorgerufenen Hasstraumas Heidi Lexe: Fahrenheit 9/11. Der Krieg gegen Terror als Erzählanlass in der Jugendliteratur