Zwei taffe Schwestern, ein gefaketer Selbstmord und eine SMS aus dem Grab - es geht wieder turbulent zu in Konnys und Kriemhilds neuestem Fall ...
Während der Beerdigung eines befreundeten Priesters erhalten Konny und Kriemhild eine SMS des Geistlichen: "Ich wurde ermordet - rächen Sie mich!" Dieser Aufforderung können die beiden Schwestern unmöglich widerstehen, auch wenn die Polizei das als geschmacklosen Scherz abtut. Kurzerhand quartieren sie sich im Gästehaus des Klosters ein, in dem der Priester seinen Lebensabend verbrachte.
Bei ihren unkonventionellen Ermittlungen treten sie nicht nur den Klosterschwestern auf die Zehen, sie finden auch Blutdiamanten sowie eine frisch skelettierte Leiche unter dem Refektorium. Noch dazu will jemand die beiden mit vergiftetem Klosterlikör aus dem Weg räumen ...
Tatjana Kruse, Jahrgangsgewächs aus süddeutscher Hanglage, wuchs in einem reinen Frauenhaushalt auf. Zudem befand sich dieser Frauenhaushalt in einem Kleinstadthotel, das von ihrer Mutter geleitet wurde. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Tatjana Kruse das literarisch aufarbeitete. Mittlerweile ist sie von Beruf Kriminalschriftstellerin und wurde für ihre Krimis bereits mit dem Marlowe der Raymond-Chandler-Gesellschaft, dem Fancy Media- und mit dem Nordfälle-Preis ausgezeichnet.
Zwei taffe Schwestern, ein gefaketer Selbstmord und eine SMS aus dem Grab es geht wieder turbulent zu in Konnys und Kriemhilds neuestem Fall
Während der Beerdigung eines befreundeten Priesters erhalten Konny und Kriemhild eine SMS des Geistlichen: »Ich wurde ermordet rächen Sie mich!« Dieser Aufforderung können die beiden Schwestern unmöglich widerstehen, auch wenn die Polizei das als geschmacklosen Scherz abtut. Kurzerhand quartieren sie sich im Gästehaus des Klosters ein, in dem der Priester seinen Lebensabend verbrachte.
Bei ihren unkonventionellen Ermittlungen treten sie nicht nur den Klosterschwestern auf die Zehen, sie finden auch Blutdiamanten sowie eine frisch skelettierte Leiche unter dem Refektorium. Noch dazu will jemand die beiden mit vergiftetem Klosterlikör aus dem Weg räumen
Autorentext
Tatjana Kruse ist leidenschaftliche Krimödien-Autorin. Sie lebt und arbeitet in Schwäbisch Hall, der Stadt zur Bausparkasse, und wurde fur ihre Krimis bereits mit dem Marlowe der Raymond-Chandler-Gesellschaft, dem Fancy Media- und mit dem Nordfälle-Preis ausgezeichnet.
Leseprobe
1 ... in dem Konny sich bis über beide Ohren verliebt, wie immer hoffnungslos
Konny wähnte sich in einer Liebesschmonzette.
Die gletscherblauen Augen des Priesters neben ihr sahen zu dem frühlingshaft knospenden Baum, in dem eine Amsel ihr fröhliches Lied sang. Nein, schmetterte.
In seinen wie aus Marmor gemeißelten Wangen tauchten Grübchen auf, die zusammen mit dem Grübchen in seinem Kinn ein Dreieck von vitruvianischer Perfektion und Schönheit bildeten. Wäre Leonardo da Vinci zufällig im Garten anwesend gewesen, er hätte zu Pinsel und Palette gegriffen. Mona Lisas Lächeln war nichts im Vergleich zu dem von Hochwürden Robert Eberhard.
Konny schmolz dahin. Und es lag nicht daran, dass sie in der Ecke des Gartenpavillons saß, der die volle Strahlung der Maisonne abbekam, sondern an ihrer zunehmenden Zuneigung zu diesem Priester. Genau das war die Grundfrage der Gefühlsmathematik - ab welchem Neigungswinkel wurde aus einer ersten, oberflächlichen Bekanntschaft Liebe?
"Es gibt die Legende von einem Vogel ...", sagte der Pater leise über das Zwitschern der Amsel hinweg, mit einer sonoren Stimme, die Konny durch und durch ging, "... und dieser Vogel sucht vom Augenblick an, in dem er sein Nest verlässt, nach einem bestimmten Dornenbusch. Sobald er ihn gefunden hat, lässt er sich so darauf nieder, dass ihn der größte und schärfste Dorn des Busches durchbohrt, aber im Sterben fängt er an zu singen, und sein Gesang ist unvergleichlich, denn er bezahlt ihn mit dem Leben. Die ganze Welt lauscht ergriffen, sogar Gott im Himmel lächelt. Denn es ist ja so: Erst das größte Opfer bringt das Beste im Menschen hervor." Der Priester drehte sich zu Konny. "Finden Sie nicht auch?"
"Was?"
Konny sah sich in den starken Armen des Priesters. Vor ihrem inneren Auge näherten sich ihre Lippen einander an, sie atmete seinen Duft nach Weihrauch und Kernseife ein und ...
Jetzt schreckte sie aus ihren Dornenvögeltagträumen. "Was?", wiederholte sie und sprach, auf Wirkung bedacht, eine Terz tiefer als sonst.
Er sah sie an und zwinkerte. Die Wucht seines Wimpernschlags ließ sie erbeben. Weil man liebesschmonzettig fühlt, wenn man sich in einer wähnt. Und man ist ja nie zu alt, um wie ein Teenager zu schwärmen. Oder andersherum, je oller, desto doller. Konny war schockverliebt in diesen schmucken Priester, dessen Charakter ebenso schön war wie sein Äußeres. Als er in die Bed-&-Breakfast-Pension eingecheckt hatte, die sie zusammen mit ihrer Schwester Kriemhild führte, da hatte sie sich seinen Ausweis zeigen lassen - er war fast zehn Jahre älter als sie, sah aber aus wie eine nur leicht ergraute Symbiose der jungen Ausgaben von Franco Nero, Richard Chamberlain und Kardinal Georg Gänswein.
Zwar hatte Konny ein gesundes Misstrauen gegenüber exorbitant schönen Menschen, aber er strafte ihr Vorurteil in der kurzen Zeit ihrer Bekanntschaft Lügen: Jeden Tag, den sein Herr werden ließ, tat er eine gute Tat, rettete er entweder eine kleine Weinbergschnecke davor, auf der Straße überfahren zu werden, oder besuchte den bettlägerigen Bauern Schober auf dem Hof nebenan. Oder beides. Und immer ging er bei den alltäglichen Arbeiten in der Pension zur Hand, half Kriemhild beim Tischdecken und Herrn Hirsch, dem Gärtner, beim Hoffegen oder Unkrautjäten.
Kurzum, dieser Priester war ein Heiliger.
Fand Konny.
Jetzt versenkte Hochwürden Eberhard seinen Blick in Konnys Augen.
Die Knospen knospten, die Amsel zwitscherte, ein Schaf blökte, die Zeit blieb stehen.
"Ich wollte damit sagen", fasste er seine Ausführungen zusammen, "dass man manchmal Dinge tun muss, die vielleicht große, sehr große Opfer bedeuten. Aber der Lohn dafür wird reich sein." Pfarrer Eberhard sah hinüber zu der Wiese der Schobers, auf der ein Schafbock mit seinem Harem graste. "Die Gespräche mit Ihnen, meine liebe Konny, haben mir die Aug