Piraten, Meerjungfrauen und ein Schatz - Konny und Kriemhild auf einem Roadtrip in ein maritimes Abenteuer, in dem Blut und Lachtränen fließen
Drei Fremde schlagen die Pension von Konny und Kriemhild kurz und klein und verlangen von den beiden Schwestern, ihnen die Millionen auszuhändigen, die der Kommodore, Kriemhilds verstorbener Kapitänsgatte, ihnen schulde. Hat der Kommodore tatsächlich illegal einen antiken Schatz gehoben, seine Crew übers Ohr gehauen, den Schatz zu Geld gemacht und irgendwo gebunkert?
Auf der Suche nach der Wahrheit begeben sich Konny und Kriemhild - mit dem Kommodore im Handstaubsauger und Nacktkater Amenhotep in der Transportbox - auf einen Roadtrip in den hohen Norden. Dabei bekommen es die Frauen aus der Provinz mit knallharten Rockern, Hardcore-Kiffern, Hehlern und einer Frau zu tun, die behauptet, die Geliebte des Kommodore gewesen zu sein. Eine Achterbahnfahrt der Emotionen für die Schwestern und ein großes Vergnügen für die Leserinnen und Leser ...
Tatjana Kruse, Jahrgangsgewächs aus süddeutscher Hanglage, wuchs in einem reinen Frauenhaushalt auf. Zudem befand sich dieser Frauenhaushalt in einem Kleinstadthotel, das von ihrer Mutter geleitet wurde. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Tatjana Kruse das literarisch aufarbeitete. Mittlerweile ist sie von Beruf Kriminalschriftstellerin und wurde für ihre Krimis bereits mit dem Marlowe der Raymond-Chandler-Gesellschaft, dem Fancy Media- und mit dem Nordfälle-Preis ausgezeichnet.
Piraten, Meerjungfrauen und ein Schatz Konny und Kriemhild auf einem Roadtrip in ein maritimes Abenteuer, in dem Blut und Lachtränen fließen
Drei Fremde schlagen die Pension von Konny und Kriemhild kurz und klein und verlangen von den beiden Schwestern, ihnen die Millionen auszuhändigen, die der Kommodore, Kriemhilds verstorbener Kapitänsgatte, ihnen schulde. Hat der Kommodore tatsächlich illegal einen antiken Schatz gehoben, seine Crew übers Ohr gehauen, den Schatz zu Geld gemacht und irgendwo gebunkert?
Auf der Suche nach der Wahrheit begeben sich Konny und Kriemhild mit dem Kommodore im Handstaubsauger und Nacktkater Amenhotep in der Transportbox auf einen Roadtrip in den hohen Norden. Dabei bekommen es die Frauen aus der Provinz mit knallharten Rockern, Hardcore-Kiffern, Hehlern und einer Frau zu tun, die behauptet, die Geliebte des Kommodore gewesen zu sein. Eine Achterbahnfahrt der Emotionen für die Schwestern und ein großes Vergnügen für die Leserinnen und Leser
Autorentext
Tatjana Kruse ist leidenschaftliche Krimödien-Autorin. Sie lebt und arbeitet in Schwäbisch Hall, der Stadt zur Bausparkasse, und wurde fur ihre Krimis bereits mit dem Marlowe der Raymond-Chandler-Gesellschaft, dem Fancy Media- und mit dem Nordfälle-Preis ausgezeichnet.
Leseprobe
Wenn Amor den Pfeil aus dem Köcher holt, dann duck dich weg!
»Ja, ich will!«
Im barocken Trausaal des Rathauses war es mucksmäuschenstill. Selbst die pummeligen Putten an der Stuckdecke hielten den Atem an. Man hörte - neben dem Bekenntnis zur Liebe, das die Braut beseelt aus der Tiefe ihres Herzens hauchte - nur Konny, die nieste und in ihr Stofftaschentuch schnäuzte.
»Kannst du noch lauter rotzen? Ich glaube, draußen auf dem Marktplatz haben es noch nicht alle gehört!« Kriemhild schüttelte den Kopf - was ihr an Emotionalität fehlte, war sämtlich bei ihrer Zwillingsschwester gelandet.
»Was?«, schnüffelte Konny unter Tränen.
»Pst!«, zischelte Kriemhild und stieß Konny den Ellbogen zwischen die Rippen.
Der Standesbeamte, das Brautpaar und die Hochzeitsgäste sahen zu den Schwestern. Kriemhild guckte stur geradeaus, Konny hob entschuldigend die Schultern.
Sie schob schniefend ihr durchgeweichtes Taschentuch in den linken Ärmel ihres Goldlamékleides, der sich daraufhin wie bei einer Beulenpestkranken auswölbte.
Der Standesbeamte richtete seinen Blick wieder altväterlich-gewogen auf Braut und Bräutigam. Er räusperte sich und lächelte. »So erkläre ich Sie hiermit zu Mann und Frau.« Sein seniorenhaftes Wohlwollen mutierte zu einem bubenhaften Grinsen. »Der folgende Satz ist vom Gesetz her zwar nicht vorgesehen, aber ich sage ihn trotzdem immer wieder gern: Sie dürfen die Braut jetzt küssen.«
Die frisch gebackene Ehefrau zog mit beiden Händen den Kopf ihres nunmehr angetrauten Gatten zu sich und küsste ihn herzhaft. Und ausdauernd.
Das war das Zeichen für die anwesenden Gäste: Die Jubelorgie setzte ein.
Die fünf Uniformierten pfiffen lautstark.
Die drei Kostümträgerinnen applaudierten enthusiastisch.
Der Sohn der Braut nickte zustimmend, allerdings mit abgewandtem Blick, weil man auch als erwachsenes Kind nicht sehen will, wie die eigene Mutter einen im Grunde fremden Mann pornös mit Zunge küsst.
Klaus, der 'und Begleitung' von Konny, sprang auf und ließ seinen Koloss von einem Fotoapparat losklicken.
Das fünfjährige Blumenkind, ein Enkel der Braut, warf den Korb mit den Rosenblüten in hohem Bogen in die Luft, woraufhin es - wie in dem Song von Hildegard Knef - gewissermaßen rote Rosen regnete. Der Korb selbst verfing sich allerdings im Kronleuchter.
Konny erlitt jetzt einen kompletten Dammbruch und heulte haltlos, und sogar Kriemhild wirkte für ihre Verhältnisse gerührt.
Herr Hirsch, ihr Gärtner, war nunmehr offiziell der Ehemann von Kommissarin Klum, der Frau, die noch vor kurzem in dem Mordfall in Konnys und Kriemhilds Pension ermittelt hatte, bei dem alle Welt glaubte, Herr Hirsch hätte mit seinem Aufsitzrasenmäher einen Nachwuchsmusiker plattgefahren. Was sich als falsch herausstellte.
Keiner, nicht einmal Konny und Kriemhild, die ja mit ihm unter einem Dach wohnten, hatten etwas mitbekommen: Es war Liebe auf die erste Befragung gewesen. Kaum war der Fall abgeschlossen, hatte es eine Wirbelwindromanze gegeben, und nun waren sie schon Mann und Frau.
Außenstehende konnten nur wild spekulieren, was die beiden ineinander sahen - er in der taffen Mittfünfzigerin mit dem strengen Kurzhaarschnitt und dem fassförmigen Körper, sie in dem vorverruhestandeten Aphasiker. Aber die besten Ehen werden ja ohnehin im Himmel geschlossen, und die da oben achteten nicht auf Schönheit, Jugend oder Unversehrtheit.
Der Jubel verebbte. Notgedrungen, denn die Zeit drängte, draußen im Flur wartete schon das nächste Paar mit seiner Entourage.
»Wie wunderbar«, hauchte Frau Klum, die auch nach der Eheschließung Klum hieß.
»Stabhochsprungrekord«, erklärte Herr Hirsch glücklich.
Nach seinem Schlaganfall hatte er zwar seine motorischen Fähigkeiten wiedererlangt, sein Sprachzentrum war jedoch gestört geblieben. Laut Aussag