CHF9.90
Download steht sofort bereit
Manchen Leuten fehlt einfach jeder Ehrgeiz. Devon Sinclair beispielsweise ist davon überzeugt, dass Lila den »Kampf der Klingen« für sich entscheiden kann - dabei sollte er als ihr Kontrahent lieber daran arbeiten, sie zu besiegen. Doch was der eine nicht hat, hat der andere zu viel: Mysteriöse »Unfälle« sorgen dafür, dass ein Teilnehmer nach dem anderen aus dem Turnier scheidet. Irgendjemand möchte gewinnen, um jeden Preis! Als wäre das nicht schon Grund genug zur Sorge, hat Schurke Victor Draconi bereits einen finsteren Plan geschmiedet, um Devon und Lilas Freunden zu schaden. Und dann ist da noch ein Mörder in der Stadt, der es auf die Monster von Cloudburst Falls abgesehen hat. Eins sei damit ein für alle Mal bewiesen: Manchmal sind Menschen die eigentlichen Monster ...
Jennifer Estep ist SPIEGEL-Bestsellerautorin und lebt in Tennessee. Sie schloss ihr Studium mit einem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus und einem Master in Professional Communications ab. Bei Piper erscheinen ihre Young-Adult-Serien um die 'Mythos Academy', 'Mythos Academy Colorado' und 'Black Blade' sowie die Urban-Fantasy-Reihen 'Elemental Assassin' und 'Bigtime'.
Vorwort
Diese Diebin verzaubert alle!
Autorentext
Jennifer Estep ist SPIEGEL-Bestsellerautorin und lebt in Tennessee. Sie schloss ihr Studium mit einem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus und einem Master in Professional Communications ab. Bei Piper erscheinen ihre Young-Adult-Serien um die "Mythos Academy", "Mythos Academy Colorado" und "Black Blade" sowie die Urban-Fantasy-Reihen "Elemental Assassin" und "Bigtime".
Leseprobe
1
Für die Mafia zu arbeiten war gar nicht so toll.
O sicher, in Filmen und Serien wirkt es total glanzvoll und glamourös. Leute in schicken Anzügen, die in feinen Restaurants speisen und sich über Kaffee und Cannoli darüber unterhalten, wie sie am besten mit ihren Feinden fertigwerden. Und vielleicht hatte ich ein paar dieser Dinge in den letzten Wochen, in denen ich für die Sinclair-Familie gearbeitet hatte, auch wirklich getan. Doch meistens war die Arbeit für die Familie ein langweiliger, nerviger Job wie jeder andere ...
»Vorsicht, Lila!«, schrie Devon Sinclair.
Ich duckte mich gerade rechtzeitig, um nicht von einer Kakipflaume im Gesicht getroffen zu werden. Die reife, apfelgroße Frucht segelte über meinen Kopf hinweg. Als sie auf dem Boden aufkam, zerplatzte die Haut, rotes Fruchtfleisch ergoss sich über die grauen Pflastersteine und erfüllte die Sommerluft mit einem klebrig-süßen Geruch.
Traurigerweise war das Pflaster nicht das Einzige, was mit Fruchtfleisch überzogen war. Dasselbe galt für mich. Roter Saft verunstaltete mein blaues T-Shirt und die graue Cargohose, wo ich bereits getroffen worden war, während Samen und Fruchtfetzen in den Schnürbändern meiner Turnschuhe hingen.
Ein zorniges, hohes Fiep-fiep-fiep erklang. Das Geräusch lag irgendwo zwischen dem Krächzen einer Krähe und dem Ruf eines Streifenhörnchens. Ich starrte wütend in den Baum, aus dem die Kakipflaume gekommen war. Drei Meter über meinem Kopf sprang ein Wesen mit kohlegrauem Fell und smaragdgrünen Augen auf einem Ast auf und ab. Die Sprünge der Kreatur waren so heftig, dass weitere reife Früchte von ihren Ästen fielen und auf dem Boden zerplatzten, um noch mehr nassen Schleim auf den Pflastersteinen zu verteilen. O ja. Der Baumtroll war definitiv sauer, dass er mich mit seiner letzten Fruchtbombe verfehlt hatte.
Baumtrolle gehörten zu den Monstern, die in und um Cloudburst Falls, West Virginia, lebten - zusammen mit Menschen und Magiern wie mir. Auf mich wirkten die Trolle immer wie eine seltsame Mischung aus großen Eichhörnchen und den fliegenden Affen aus dem Zauberer von Oz. Oh, Baumtrolle konnten nicht tatsächlich fliegen, aber die dunkle Gleithaut unter ihren Armen half ihnen dabei, Luftströmungen einzufangen, wenn sie von einem Ast zum nächsten oder von einem Baum zum anderen sprangen. Und ihre langen Schwänze ermöglichten es ihnen, auch kopfüber zu hängen. Die Trolle waren vielleicht dreißig Zentimeter groß, also waren sie bei Weitem nicht so gefährlich wie Kupferquetschen und viele der anderen Monster in der Stadt. Die meiste Zeit über waren die Trolle ziemlich harmlos, außer man machte sie wütend. Und dieser hier war definitiv wütend. Er sprang die ganze Zeit auf und ab und zwitscherte in unsere Richtung.
Devon Sinclair wich den fallenden Kakipflaumen aus, als er neben mich trat und den Kopf in den Nacken legte. Auf seinem schwarzen T-Shirt und der beigefarbenen Cargohose klebte sogar noch mehr Kakipflaumenschleim als auf meiner Kleidung. Er sah aus, als sei er in ein rotes Unwetter geraten. Das Einzige, was an ihm nicht mit Fruchtfleisch verklebt war, war die silberne Manschette, die an seinem rechten Handgelenk glänzte und auf der ein unverwechselbares Bild eingeprägt war - eine Hand, die ein Schwert in die Luft reckte. Das Wappen der Sinclair-Familie.
»Er ist nicht besonders glücklich, hm?«, murmelte Devon mit seiner tiefen, rumpelnden Stimme. »Kein Wunder, dass die Touristen sich über ihn beschweren.«
Cloudburst Falls war weit und breit bekannt als »der magischste Ort Amerikas«, ein Ort, »wo Märchen wahr werden«. Also drehte sich hier alles um Tourismus. Leute aus dem gesamten Land und der Welt kamen hierher, um die fantastische Aussicht vom Cloudburst Mountain zu bewundern, dem gezackten, nebelverhangenen Gipfel, der über der Stadt aufragte. Außerdem erfreuten sie sich an all den Läden, Kasinos, Restaurants, Hotels und anderen