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»Integration, Kommunikation und Konfrontation in Recht und Staat« enthält Untersuchungen zu zentralen Fragen des liberal-kommunitaristischen Rechtsstaats und legt zugleich Zeugnis ab vom Facettenreichtum der Arbeiten des 2010 verstorbenen Heidelberger Rechtsphilosophen und Staatsrechtlers Winfried Brugger. Menschenwürde, Menschenrechte, Gemeinwohl als Grundorientierung des Staates, Freiheit für die Kommunikation und kontroverse Fragen wie diejenige von Freiheit und Sicherheit sowie Staat und Religion werden diskutiert.
Der Band enthält Untersuchungen zu zentralen Fragen des liberal-kommunitaristischen Rechtsstaats und legt zugleich Zeugnis vom Facettenreichtum der Arbeiten des 2010 verstorbenen Heidelberger Rechtsphilosophen und Staatsrechtlers Winfried Brugger ab. Orientierung für die Integration rechtlicher Probleme geben Menschenwürde, Menschenrechte und Gemeinwohl. Liberalität zeigt sich in der Offenhaltung des kommunikativen Prozesses gerade auch für herausfordernde und provokative Auffassungen. Kontrovers bleiben Fragen von Freiheit und Sicherheit im Staat, von der Nähe oder Distanz von Staat und Religion und nicht zuletzt die Frage des Folterverbots. Indem Brugger in Titel und Aufbau dieser Aufsatzsammlung nicht den dialektischen Dreischritt von ursprünglicher Einheit in der Integration, Antithese in der Konfrontation und Synthese in der Kommunikation gewählt hat, wird deutlich, dass er seine Antworten nicht als abschließend, sondern als Beiträge zur Rationalität der Auseinandersetzung verstanden wissen wollte. In diesem Sinne ist dieser Band Bruggers Vermächtnis.
Autorentext
Stephan Kirste ist ordentlicher Universitätsprofessor für Rechts- und Sozialphilosophie an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg und Vorsitzender der Deutschen Sektion der Internationalen Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie. Zuvor war er Dekan der Deutschsprachigen Fakultät für Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften an der Deutschsprachigen Andrássy Gyula Universität Budapest. Er hat sich 2004 in Heidelberg habilitiert und erhielt die venia legendi für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie, Verfassungsgeschichte der Neuzeit und Rechtssoziologie. Promoviert wurde er von der Juristischen Fakultät der Universität Freiburg. Er war 2006 Gastprofessor an der University of Virginia und ist seit 2001 Gastprofessor an verschiedenen Brasilianischen Universitäten. Neben zahlreichen Aufsätzen und Sammelbänden zu öffentlich-rechtlichen, rechtsphilosophischen, verfassungsvergleichenden und verfassungsgeschichtlichen Themen, sind 2010 seine »Einführung in die Rechtsphilosophie« und bei Duncker & Humblot eine Monographie zu Recht und Zeit erschienen. Ass. iur. Helen Brugger ist derzeit akademische Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie von Prof. Dr. Hans-Joachim Cremer an der Universität Mannheim. Sie studierte Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Université de Genève mit weiteren Studienaufenthalten in Budapest, London und Florenz. Das Rechtsreferendariat absolvierte sie am Landgericht Heidelberg mit Stationen in Stuttgart, Berlin und Paris. Sie war neben Studium und Referendariat über fünf Jahre in einer internationalen Anwaltskanzlei im Bereich des Arbeitsrechts tätig und hat Lehrerfahrung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Im Herbst 2013 führt sie ein LL.M.-Studium an die Georgetown University in Washington, D.C.
Klappentext
»Integration, Kommunikation und Konfrontation in Recht und Staat« versammelt Aufsätze des 2010 verstorbenen Rechtsphilosophen und Öffentlichrechtlers Winfried Brugger zu rechtsphilosophischen, staatsrechtlichen und verfassungsvergleichenden Grundfragen der Würde des Menschen, seiner Freiheit, des Gemeinwohls und der europäischen Integration. Von herausfordernden Entscheidungssituationen, über die Meinungs-, die Religionsfreiheit, bis zu Rechtssicherheit, Legitimität und Zweckmäßigkeit nationaler und europarechtlicher Regelungen steht das spannungsreiche Verhältnis des Einzelnen zu den verschiedenen Gemeinschaften und ihren rechtlichen Ordnungen im Zentrum der Untersuchungen. Die daraus resultierenden Fragen beantwortet Brugger auf der Basis von liberalen und kommunitaristischen Theorien und gelangt so zu wohlabgewogenen Lösungen wie etwa bei den Problemen der Hassrede, dem Kreuz in der Schule oder auch der Folter. Dabei werden immer auch Erkenntnisse der Vergleichung des deutschen und amerikanischen Verfassungsrechts berücksichtigt.
Inhalt
Stephan Kirste Einleitung 1. Teil: Integration zwischen Abstraktion und Konkretion Die Würde des Menschen im Licht des anthropologischen Kreuzes der Entscheidung Gemeinwohl als Integrationskonzept von Rechtssicherheit, Legitimität und Zweckmäßigkeit Zum Verhältnis von Menschenbild und Menschenrechten 2. Teil: Kommunikation zwischen Integration und Konfrontation Varianten der Unterscheidung von Staat und Kirche: Von strikter Trennung und Distanz über gegenseitiges Entgegenkommen bis zu Nähe, Unterstützung und Kooperation Kants System der Redefreiheit Verbot oder Schutz von Hassrede? Rechtsvergleichende Beobachtungen zum deutschen und amerikanischen Recht Schutz oder Verbot aggressiver Rede? Argumente aus liberaler und kommunitaristischer Sicht 3. Teil: Europäische Integration in Statuslehre und Kommunitarismus Georg Jellineks Statuslehre: national und international. Eine Würdigung und Aktualisierung anlässlich seines 100. Todestages im Jahr 2011 Zur Rationalität des Kommunitarismus und zu seiner Bedeutung für die Verfassung Deutschlands und Europas 4. Teil: Hard Cases Gewährleistung von Freiheit und Sicherheit im Lichte unterschiedlicher Staats- und Verfassungsverständnisse Zum Verhältnis von Neutralitätsliberalismus und liberalem Kommunitarismus. Dargestellt am Streit über das Kreuz in der Schule Einschränkung des absoluten Folterverbots bei Rettungsfolter? Drucknachweise