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Die repriisentative Demokratie bildet den Gegenbegriff zur plebis zitaren Demokratie: insoweit sind sich die Interpreten einig. Jen seits dieser Unterscheidung beginnt der yom erkenntnisleitenden Interesse gepragte Dissens. So wurden im Laufe der Entwicklung des Reprasentativsystems stets erneut kontroverse Positionen bezogen, wenn es darum ging, bisher politisch entmiindigte BevOlkerungs schichten in die politische Verantwortung einzugliedern, sich mit der Funktion der politischen Parteien abzufinden oder den Verbandsein Pds. lug auf die reprasentativen Institutionen zu thematisieren. Nun hat zweifellos die repriisentative Demokratie in ihrem historischen Ent wicklungsprozeg einen tiefgreifenden Wandel erfahren. Und je nach dem, wie man diesen Wandel beurteilte, sprach man sich fiir oder gegen das jeweilige Reprasentativsystem aus. Urn die reprasentative Demokratie von ihrer Genesis her bis zu ihrer heutigen Auspriigung - im Zusammenhang mit den unter schiedlichen Stellungnahmen der Theoretiker - verstehen zu kon nen, miissen wir bis ins 18. Jahrhundert zuriickgehen und den dama ligen englischen Parlamentarismus auf seine sozialen Wurzeln zuriick fiihren. Die Demokratie war zu jener Zeit ein politisches Institut der Besitzenden, die ihre Angelegenheiten im Namen ihrer Klasse regel ten. 1m Verlauf der biirgerlichen Emanzipationsbewegungen wurden die Hindernisse hinweggeriiumt, welche die volle Entfaltung des Kapitalismus blockierten: Leibeigenschaft, Frondienst und andere feudale Bindungen, die Privilegien einer sozial entbehrlich gewor denen Adelsklasse und das politische System der absoluten Monar chie. Eine neue staatliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Ordnung entstand, die u. a. auf Gewerbefreiheit und der Garantie des Privateigentums aufbaute und als Liberalismus in die Geschichte eingegangen ist.
Autorentext
Wilfried Röhrich, einer der renommiertesten deutschen Sozialforscher, ist Professor em. für Politikwissenschaft und war langjähriger Direktor des Instituts für Politische Wissenschaft der Universität zu Kiel. Er verbrachte mehrere Forschungs- und Lehraufenthalte an ausländischen Universitäten und verfass Buchpublikationen, die teils in mehrere Sprachen übersetzt wurden.
Klappentext
Die repriisentative Demokratie bildet den Gegenbegriff zur plebis zitaren Demokratie: insoweit sind sich die Interpreten einig. Jen seits dieser Unterscheidung beginnt der yom erkenntnisleitenden Interesse gepragte Dissens. So wurden im Laufe der Entwicklung des Reprasentativsystems stets erneut kontroverse Positionen bezogen, wenn es darum ging, bisher politisch entmiindigte BevOlkerungs schichten in die politische Verantwortung einzugliedern, sich mit der Funktion der politischen Parteien abzufinden oder den Verbandsein £lug auf die reprasentativen Institutionen zu thematisieren. Nun hat zweifellos die repriisentative Demokratie in ihrem historischen Ent wicklungsprozeg einen tiefgreifenden Wandel erfahren. Und je nach dem, wie man diesen Wandel beurteilte, sprach man sich fiir oder gegen das jeweilige Reprasentativsystem aus. Urn die reprasentative Demokratie von ihrer Genesis her bis zu ihrer heutigen Auspriigung - im Zusammenhang mit den unter schiedlichen Stellungnahmen der Theoretiker - verstehen zu kon nen, miissen wir bis ins 18. Jahrhundert zuriickgehen und den dama ligen englischen Parlamentarismus auf seine sozialen Wurzeln zuriick fiihren. Die Demokratie war zu jener Zeit ein politisches Institut der Besitzenden, die ihre Angelegenheiten im Namen ihrer Klasse regel ten. 1m Verlauf der biirgerlichen Emanzipationsbewegungen wurden die Hindernisse hinweggeriiumt, welche die volle Entfaltung des Kapitalismus blockierten: Leibeigenschaft, Frondienst und andere feudale Bindungen, die Privilegien einer sozial entbehrlich gewor denen Adelsklasse und das politische System der absoluten Monar chie. Eine neue staatliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Ordnung entstand, die u. a. auf Gewerbefreiheit und der Garantie des Privateigentums aufbaute und als Liberalismus in die Geschichte eingegangen ist.
Inhalt
I. Englands Parlamentarismus als historische Grundform.- 1. Die Französische Revolution und Edmund Burke.- 2. Das Klassenwahlrecht und John Stuart Mill.- II. Italien zwischen Liberalismus und Faschismus.- 3. Das repräsentative System und Gaetano Mosca.- 4. Die Transformation der Demokratie und Vilfredo Pareto.- III. Die konstitutionellen Schwächen Deutschlands.- 5. Die Führer-Demokratie und Max Weher.- 6. Die parlamentarische Demokratie und Carl Schmitt.- VI. Die repräsentative Demokratie heute.- 7. Die Parteien-Demokratie und die Demokratie innerhalb der Parteien.- 8. Die Markt-Demokratie und Joseph A. Schumpeter.- Wirtschaftsmacht und Parteien.- Schumpeters Markt-Modell.- Schumpeter und die Folgen.- 9. Die Verbände-Demokratie und die Frage der proportionalen Repräsentation.- Nachwort.- Leseanhang.- Edmund Burke.- Die altehr würdigen Institutionen.- Eigentum und Freiheit.- Die Stellung des Abgeordneten.- John Stuart Mill.- Über die repräsentative Demokratie.- Die Grenzen des Stimmrechts.- Vom allgemeinen zum Pluralwahlrecht.- Gaetano Mosca.- Die politische Klasse und die Bedeutung der Wahl.- Kritik und Reform des Repräsentativsystems.- Die veränderte Situation.- Vilfredo Pareto.- Die Volks herrschafr.- Zum allgemeinen Wahlrecht.- Das Volumen an Gewalt.- Max Weber.- Führungsvakuum und Parlamentarisierung.- Zur charismatischen Herrschaft.- Die herrschaftsfremde Umdeutung des Charisma oder Von der Führerdemokratie.- Das Charisma des Politikers.- Carl Schmitt.- Fehlende Voraussetzungen des Parlamentarismus.- Der pluralistische Parteienstaat und die Polykratie in der Wirtschaft.- Die Dreigliederung der politischen Einheit.- Führertum und Artgleichheit.- Die Parteien-Demokratie.- Die Stellung der Parteien nach dem Grundgesetz.- ZumStrukturwandel der modernen Demokratie.- Die innerparteiliche Oligarchie.- Die Markt-Demokratie.- Die demokratische Methode.- Über die Wählerschaft.- Das Eigennutz-Axiom.- Die Verbände-Demokratie.- Die Stellung der Verbände.- Zur Lokalisierung des Verbandseinflusses.- Die Repräsentation von Interessen.- Literaturhinweise.