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Das zentrale Anliegen des vorliegenden auf mehrjähriger Feldforschung basierenden Buches ist es, die traditionelle mexikanische Medizin der Gegenwart in ihrer Bedeutung als komplexes ethnopsychotherapeutisches Behandlungsangebot kenntlich zu machen. Zahlreiche Originalzitate, Fallvignetten und Beobachtungen aus dem Praxisalltag ermöglichen einen anschaulichen Einblick in die fremde Therapiekultur.
In den letzten Jahren ist das Bewusstsein dafür gewachsen, dass westliche Psychotherapie nur für eine Minderheit der Weltbevölkerung bei psychischen Erkrankungen die »Methode der Wahl« darstellt. Parallel dazu gewinnen integrative Theorie- und Methodenkonzepte in der Psychotherapie immer mehr an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund wächst das Interesse an nicht-westlichen Behandlungsansätzen. Das zentrale Anliegen des vorliegenden, auf mehrjähriger Feldforschung basierenden Buches ist es, die traditionelle mexikanische Medizin der Gegenwart in ihrer Bedeutung als komplexes ethnopsychotherapeutisches Behandlungsangebot kenntlich zu machen. Nach einem Abriss zur Geschichte der traditionellen mexikanischen Medizin gibt die Autorin einen differenzierten Einblick in die impliziten Theorien der Heiler zu psychischer Krankheit und Gesundheit und erläutert die wichtigsten Krankheitskonzepte sowie Methoden der Diagnose und Therapie. Anschließend werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der traditionell-mexikanischen und westlichen Therapiesysteme in ihrem Bezug zum jeweiligen kulturellen Kontext thematisiert. Das Buch schließt mit Überlegungen zur Praxisrelevanz. Zahlreiche Originalzitate, Fallvignetten und Beobachtungen aus dem Praxisalltag ermöglichen einen anschaulichen Einblick in die fremde Therapiekultur.
Klappentext
In den letzten Jahren ist das Bewusstsein dafür gewachsen, dass westliche Psychotherapie nur für eine Minderheit der Weltbevölkerung bei psychischen Erkrankungen die »Methode der Wahl« darstellt. Parallel dazu gewinnen integrative Theorie- und Methodenkonzepte in der Psychotherapie immer mehr an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund wächst das Interesse an nicht-westlichen Behandlungsansätzen. Das zentrale Anliegen des vorliegenden auf mehrjähriger Feldforschung basierenden Buches ist es, die traditionelle mexikanische Medizin der Gegenwart in ihrer Bedeutung als komplexes ethnopsychotherapeutisches Behandlungsangebot kenntlich zu machen. Nach einem Abriss zur Geschichte der traditionellen mexikanischen Medizin gibt die Autorin einen differenzierten Einblick in die impliziten Theorien der Heiler zu psychischer Krankheit und Gesundheit und erläutert die wichtigsten Krankheitskonzepte sowie Methoden der Diagnose und Therapie. Anschließend werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der traditionell-mexikanischen und westlichen Therapiesysteme in ihrem Bezug zum jeweiligen kulturellen Kontext thematisiert. Das Buch schließt mit Überlegungen zur Praxisrelevanz. Zahlreiche Originalzitate, Fallvignetten und Beobachtungen aus dem Praxisalltag ermöglichen einen anschaulichen Einblick in die fremde Therapiekultur.
Inhalt
Inhalt Vorwort von Renaud van Quekelberghe Danksagung Vorbemerkungen Vorwort 1 Die Krise der »entzauberten« Medizin und Psychotherapie 2 Einfuhrung in die traditionelle mexikanische Medizin 2.1 Was ist traditionelle mexikanische Medizin (TMM)? 2.2 Die Grundzuge der präspanischen indianischen Medizin 2.3 Geist/Emotion/Trieb das »Drei-Instanzen-Modell« des Psychischen in der präspanischen Medizin 2.4 Die Folgen der Kolonialisierung fur die indigene Medizin unter Berucksichtigung psychotherapeutischer Aspekte 2.5 Rezeption der TMM unter dem Einfluss des biomedizinischen Paradigmas 2.6 Die aktuelle gesellschaftliche Position der TMM 3 Die Feldforschung 3.1 Die Forschungsmethoden 3.2 Über die Region Oaxaca 3.3 Die Lebensbedingungen der Heiler und ihrer Klienten 3.4 Die Heilerinnen und Heiler 3.5 Die Erschutterung des eigenen Selbstverständnisses durch die Begegnung mit der fremden Kultur 4 Die Seele-Geist-Dualität des Psychischen und das Verständnis psychischer Erkrankungen in der TMM 4.1 Das allgemeine Verständnis von Krankheit und Gesundheit 4.2 Der Einfluss von Modernisierungsprozessen auf die Vorstellungen uber Krankheit und Gesundheit innerhalb der TMM 4.3 Gibt es Verbindungen zwischen der Kategorie des Geistig-Spirituellen der TMM und den Konzepten der westlichen Psychologie und Psychotherapie? 4.4 Die Universalität der psychopathologischen Phänomene 4.5 Der kausale Charakter der Krankheitskonzepte 5 Die Krankheitskonzepte der TMMa uf dem Gebiet psychischer Dysregulation 5.1 Erkrankung durch Erschrecken (el susto) 5.2 Die Gruppe der psychischen Erkrankungen durch die Pathogenität des sozialen Umfelds 5.3 Erkrankung durch starke eigene Gefuhle (sentimientos fuertes) 6 Psychische Gesundheit und Prävention in der TMM 6.1 Das Verständnis seelischer Gesundheit im Vergleich der beiden Therapiekulturen 6.2 Spirituell-religiöse Transzendenz als salutogenetische Ressource und der Risikofaktor falta de fé 6.3 Prävention als ein bedeutendes Anwendungsgebiet der TMM 7 Grundzuge der Behandlungspraxis der TMM im Bereich psychischer Erkrankungen 7.1 Der sakrale Charakter und die Einheit des klinischen und außerklinischen Behandlungsauftrages 7.2 Die sinnlich-performative Dimension von Therapie 7.3 Zustände veränderten Wachbewusstseins wichtigster Katalysator fur therapeutische Veränderung 7.4 Allgemeine und differenzielle Indikation von Behandlungen 8 Die psychodiagnostischen Zugänge der TMM 8.1 Beobachtung und empathische Wahrnehmung 8.2 Die diagnostische Bedeutung von Träumen 8.3 Diagnosestellung mithilfe veränderter Bewusstseinszustände 8.4 Diagnostik durch Orakellesen 8.5 Vergleichende Betrachtungen zum psychodiagnostischen Repertoire der TMM und der westlichen Psychotherapie 9 Die ethnopsychotherapeutischen Behandlungsrituale der TMM 9.1 Die therapeutischen Rituale im Überblick 9.2 Das Reinigungsritual (hacer una limpia) 9.3 Das Reintegrationsritual (curar el susto) 9.4 Opferrituale (hacer ofrendas) 9.5 Schutzrituale und Talismane 9.6 Behandlung mittels tiefgreifend veränderter Wachbewusstseinszustände im Pilzritual (ceremonia de hongos; velada) 9.7 Die therapeutische Nutzung von Träumen und Trancezuständen am Beispiel des Rituals der »spirituellen Operation« 9.8 Das mexikanische Schwitzhuttenritual (el temazcal) 9.9 Die verborgene Wirkung der Worte 9.10 Körperbezogene Behandlungsmaßnahmen bei psychischen Erkrankungen 10 Drei ethnopsychotherapeutische Einzelfallstudien 10.1 Der Fall Ignacio Behandlung einer Suchterkrankung 10.2 Der Fall Dolores Kurzzeitbehandlung einer Depression mit psychogener Schmerzstörung 10.3 Der Fall Elvira Behandlungsversuch einer Panikstörung 11 Wie wirksam ist die TMM bei der Behandlung psychischer Erkrankungen im Vergleich zu westlicher Psychotherapie? 11.1 Die Anfänge der Forschung zum Curanderismus als Ethnopsychotherapie Kievs Feldstudie 11.2 Methodische Herausforderungen bei der Erforschung der Wirksamkeit von Ethnotherapien 11.3 Die Wirksamkeit von Ethnotherapien und Ethnopsychotherapien Studien und Ergebnisse 11.4 Wie erfolgreich behandelt die TMM psychische Erkrankungen? 11.5 Der Kurzzeitcharakter der Behandlungen der TMM als Kriterium von Effizienz 11.6 Vergleichende Überlegungen zu den therapeutischen Erfolgen der TMM und der westlichen Psychotherapie 12 Wie wirkt die TMM? Vorschläge fur ein allgemeines ethnopsychotherapeutischesWirkfaktoren-Modell 12.1 Das subjektive Wirkfaktoren-Modell der Heiler 12.2 Sakralität als ethnopsychotherapeutischer Superfaktor 12.3 Einsicht als ethnopsychotherapeutisches Agens 12.4 Bifokalität und suggestive Wirkung 12.5 Die Generierung »heilender Introjekte« in Ritualen mit tiefen Zuständen veränderten Wachbewusstseins als therapeutisches Agens 12.6 Vergleichende Überlegungen zu den kulturspezifischen Varianten des »Regredierens im Dienst der Therapie« 13 Die TMM und die westliche Psychotherapie als zwei V…