

Beschreibung
Die Künste der Gegenwart geben Anlass, nach ihren realistischen Tendenzen und Impulsen zu fragen. Verstärkt wenden sie sich dem Sozialen und Politischen zu, in dokumentarischer, investigativer oder wirklichkeitsverändernder Absicht. Die breite Verwendung von F...Die Künste der Gegenwart geben Anlass, nach ihren realistischen Tendenzen und Impulsen zu fragen. Verstärkt wenden sie sich dem Sozialen und Politischen zu, in dokumentarischer, investigativer oder wirklichkeitsverändernder Absicht. Die breite Verwendung von Fotografie und Film, vielfältige Reflexe auf mediengenerierte Wirklichkeitseffekte, die intermediale Verbindung unterschiedlicher künstlerischer Verfahren und nicht zuletzt ein entgrenzter Begriff der sozialen und politischen Dimension der Kunst charakterisieren eine ästhetische Produktion, deren Kunststatus häufig prekär ist, die aber zeitgemäß anmutet, weil sie global rezipierbar wird.Der Band interessiert sich insbesondere für jene Realismen, die über eine Darstellung der Wirklichkeit hinausgehen und den gegenwärtig festzustellenden Monopolanspruch der Realität reflektieren. Die Beiträge suchen nach Begründungen, me dialen Strategien und historischen Bezügen des gegenwärtigen Realismus in bildender Kunst, Literatur, Film, Theater und Musik und stellen philosophische und kunsttheoretische Überlegungen dazu vor.Mit Beiträgen vonArmen Avanessian, Diedrich Diederichsen, Heiner Goebbels, Dorothea von Hantelmann, Daniel Illger, Susanne Knaller, Dirck Linck, Kirsten Maar, Volker Pantenburg, Brigitte Obermayr, Jacques Rancière, Stefan Rosinski, Frank Ruda Bernhard Schieder und Allan Sekula
Autorentext
Martin Vöhler studierte Germanistik, Klassische Philologie und Religionswissenschaft in Berlin und Thessaloniki. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin und promovierte 1995 zu Hölderlins Hymnik. Es folgte eine Mitarbeit am »Archiv für Antikerezeption« (FU Berlin) und 2003 die Habilitation (»Pindarrezeptionen von Erasmus bis zu Herder«). Vöhler war Gastprofessor an der Ain-Shams-Universität in Kairo. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sonderforschungsbereich »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« und Teilprojektleiter im Cluster »Languages of Emotion« in Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind deutsche Literatur des 18. Jahrhunderts, Antikerezeption, Poetik, Rhetorik. Brigitte Obermayr studierte Russistik und Anglistik/Amerikanistik in Salzburg. 1998 zog sie nach Berlin, wo sie 2002 mit einer Arbeit über »Paradoxe Partizipationen. Die Tartu-Moskauer Kultursemiotik im Kontext der Postmoderne« promovierte. Seit 2003 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« an der Freien Universität Berlin. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist das Fiktionale im Faktualen. Michael Lüthy ist Professor für Neuere und Neueste Kunstgeschichte und Geschäftsführer des Interdisziplinären Zentrums für Kunstwissenschaften und Ästhetik der FU Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte bilden die französische Kunst des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die US-amerikanische Kunst nach 1945 und die Kunsttheorie der Moderne. An der Freien Universität Berlin betreut er das Teilprojekt »Mittelbarkeit und Unmittelbarkeit in der Kunst der Moderne« im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereichs »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste«, den er als Geschäftsführer leitet. Dirck Linck studierte Literaturwissenschaft und Geschichte in Hamburg und Hannover. 1993 promovierte er mit einer Arbeit zu »Halbweib und Maskenbildner. Subjektivität und schwule Erfahrung im Werk Josef Winklers«. Er war an den Universitäten Hannover und Siegen tätig. Seit 2003 ist er Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« an der Freien Universität Berlin.
Inhalt
7 - 9 Zur Einführung (Dirck Linck, Michael Lüthy, Martin Vöhler) 13 - 28 Realitätsbezüge in der Bildenden Kunst (Diedrich Diederichsen) 29 - 50 »Mourning and Militancy« (Dirck Linck) 51 - 71 Altermodernes Erzählen von Referenzeffekten (Armen Avanessian) 75 - 84 Real Time in Oberplan (Heiner Goebbels) 85 - 105 Performativer Realismus? (Dorothea von Hantelmann) 107 - 120 Digitaler Realismus (Volker Pantenburg) 121 - 138 Paradigmen des Realistischen im zeitgenössischen Tanz (Kirsten Maar) 141 - 157 Der Wirklichkeitseffekt und die Politik der Fiktion (Jacques Rancière) 159 - 174 Was ist das Reale des zeitgenössischen Realismus? (Frank Ruda) 175 - 189 Realismus und Dokumentarismus (Susanne Knaller) 191 - 214 Das Überzählige (Brigitte Obermayr) 215 - 229 Das Glück der Gespenster (Daniel Illger) 233 - 240 »Das Dokumentarische neu erfinden« (Bernhard Schieder) 241 - 263 A Walk With Allan Sekula Through His Exhibition (Gertrud Koch, Michael Lüthy, Bernhard Schieder, Allan Sekula)
