Quim Monzó geht den Dingen auf den Grund: in aller Offenheit, ohne Umwege und ohne falsche Rücksichtnahme, geistreich und nicht vorhersehbar. In dreißig Fortsetzungen entsteht eine Palette einzigartiger Beziehungen und Motive, ein brillantes und ironisches Abbild der Irrungen und Wirrungen heutiger Beziehungskisten. Schnörkellos und präzis bring der Autor die Sache auf den Punkt. Und in überraschend wenigen Sätzen ist das Wesentliche gesagt: Wir finden frischverliebte und erfahrene Ehepaare, Singles, Liebe und Liebesschmerz, Glück und Eifersucht, Sex, erotische Spiele, aber auch Schneewittchen und einen Prinzen. Und jeder der Beteiligten ist auf der Suche. Was hier augenzwinkernd und voller Weisheit aufs Korn genommen wird, ist das Lebensgefühl unserer modernen westeuropäischen Gesellschaft: Menschen unbelehrbar und orientierungslos an einem Faden, den es nicht mehr gibt, verlorene Robinsone einer nichtkommunikativen Ära. Monzó schreibt mit einem ihm eigenen Scharfblick unbarmherzig-komische Geschichten von Liebe, Lust und Einsamkeit, Märchen für unsere moderne Zeit.

Autorentext
Quim Monzó, geboren 1952 in Barcelona, arbeitete als Comiczeichner und Radiokommentator, als Songwriter und Kriegsberichterstatter. Für sein literarisches Werk erhielt er mehrere Preise, seine Bücher sind Bestseller in Spanien und wurden in viele Sprachen übersetzt. Auf Deutsch erschienen seine Bücher in der Frankfurter Verlagsanstalt.

Klappentext

Was hier augenzwinkernd und voller Weisheit aufs Korn genommen wird, ist das Lebensgefühl unserer modernen westeuropäischen Geselschaft: Menschen hängen unbelehrbar und orientierungslos an einem Faden, den es nicht mehr gibt, verlorene Robinsone einer kommunikationsfeindlichen Ära. Monzó schreibt mit dem ihm eigenen Scharfblick unbarmherzig-komische Geschichten von Liebe, Lust und Einsamkeit, Märchen für unsere Zeit.

Leseprobe

Die Offenheit Ein Wägelchen mit einem Tablett vor sich herschiebend, auf dem sich ein Glas Wasser, ein Medikamentengläschen, ein Thermometer und eine Mappe befinden, geht die Krankenschwester in das Zimmer Nummer 93, sagt, »Guten Abend« und tritt an das Bett des Kranken heran, der mit geschlossenen Augen daliegt. Sie sieht ihn ohne übermäßiges Interesse an, konsultiert die Akte, die am Fußende des Bettes hängt und worauf steht, was zu tun ist, holt eine Kapsel aus dem Gläschen, das sie auf dem Wägelchen hat, und sagt, während sie das Glas Wasser in die Hand nimmt: - Herr Rdz, es ist Zeit für Ihre Tablette.
Herr Rdz bewegt nicht eine Wimper. Die Krankenschwester faßt an seinen Arm.

• Auf, Herr Rdz. Mit den dunkelsten Vorahnungen nimmt die Krankenschwester das Handgelenk des Patienten, um den Puls zu messen. Er hat keinen. Er ist tot.
  Sie legt die Kapsel in das Gläschen zurück, schiebt das Wägelchen beiseite und verläßt das Zimmer. Sie läuft schnell zum Dienstzimmer des Krankenhausflügels... <