Anhand welcher Strategien vermag es Literatur, gesellschaftlich tief verankerte Muster antisemitischen Denkens zu durchbrechen?

Was unterscheidet die Produktion von antisemitischen Stereotypen von einem dekonstruierenden Umgang mit ihnen? Paula Wojcik spürt der Frage nach und erarbeitet anhand der deutschsprachigen, US-amerikanischen und polnischen Gegenwartsliteratur einen Katalog von Strategien, die der Stereotypen-Demontage dienen.Die Analyse zeigt, wie an sich harmlose gesellschaftlich verankerte Konzepte von Gesellschaft, Mensch oder Moral Stereotype generieren können. Auf diesem Weg gelingt es, grundlegende Momente von Antisemitismus und ihre Kohärenz mit Welt- und Gesellschaftsbildern zu beschreiben. Die Studie bietet so einen allgemein verständlichen Zugang zur Organisation antisemitischen Denkens und zeigt, wie literarische Texte dieses durchbrechen können.

Autorentext
Paula Wojcik (Dr. phil.) arbeitet am Forschungszentrum »Laboratorium Aufklärung« der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ihr Forschungsprofil umfasst neuere deutsche, polnische, US-amerikanische, interkulturelle und jüdische Literatur.

Klappentext

Durch einen neuartigen Zugang aus der kognitiven Linguistik, der auf der Conceptual Metaphor Theory und der Blending Theory basiert, gelingt es Paula Wojcik, einen Katalog von Strategien zur Demontage jüdischer Stereotype in der Gegenwartsliteratur zu erarbeiten. Die Analyse fokussiert diejenigen gesellschaftlich verankerten Konzepte von Gesellschaft, Mensch und Moral, die Stereotype generieren. Auf diesem Weg gelingt es, grundlegende Momente von Antisemitismus zu beschreiben und ihre Kohärenz mit Welt- und Gesellschaftsbildern abzubilden. Die Studie bietet so einen allgemein verständlichen Zugang zur Organisation antisemitischen Denkens und zeigt, wie dieses durchbrochen werden kann.