

Beschreibung
Authentische Polizeiarbeit und die neuesten Methoden der Pathologie: der neue Roman mit Kommissar Kirchenberg Drei Leichen bestimmen den Tag von Kriminalhauptkommissar Konstantin Kirchenberg: Ein Drogentoter, eine alte schwerkranke Frau und menschliche Knochen...Authentische Polizeiarbeit und die neuesten Methoden der Pathologie: der neue Roman mit Kommissar Kirchenberg
Drei Leichen bestimmen den Tag von Kriminalhauptkommissar Konstantin Kirchenberg: Ein Drogentoter, eine alte schwerkranke Frau und menschliche Knochen, die bei Renovierungsarbeiten gefunden wurden und Jahrzehnte alt sind. Kirchenberg lässt die Leichenteile unter anderem mit der Isotopenmethode untersuchen, einer neuen Technik der Rechtsmedizin. Die Ergebnisse der forensischen Untersuchungen führen Kirchenberg zu einer Familientragödie. Deren schreckliches Ausmaß wird ihm aber erst spät bewusst
»Die Zerrissenheit des KHK Kirchenberg hat eine ganz besondere Qualität. Neben der eigentlichen Krimihandlung passen nämlich auch die Randgeschichten hervorragend in Horsts Gesamtkonzept.«
Autorentext
Norbert Horst war Kriminalhauptkommissar und hat in zahlreichen Mordkommissionen ermittelt, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Der Autor ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Kriminalromane wurden mit dem Friedrich-Glauser-Preis und dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet und standen monatelang auf der Krimibestenliste.
Leseprobe
MONTAG
07 Uhr 40
Bericht. Absatz.
Auffinden einer leblosen weiblichen Person. Absatz.
Beim Betreten des Raumes liegt die Person in Bauchlage auf dem ca. 1,40 x 2,00 m gron Bett in der vom Eingang aus gesehen hinteren rechten Ecke. Es handelt sich offensichtlich um eine jngere Frau sdlischen Typs, die Figur ist auf den ersten Blick als schlank zu bezeichnen. Die Person liegt frei, lediglich die Unterschenkel sind durch eine Bettdecke bis etwa fnf Zentimeter oberhalb der Knchel verdeckt. Der rechte Arm liegt ls der Krperachse lagegerecht, der linke Arm ist angewinkelt, sodass die linke Hand mit der Handfle nach unten unter der rechten Wange liegt und dem nach links gewendeten Kopf als Auflage dient. Als Bekleidung ist lediglich ein kurzeliges, T-Shirt-liches Nachthemd der Farbe Weizu erkennen, welches etwa das obere Drittel der Oberschenkel, genauer gesagt, der wohlgeformten Oberschenkel bedeckt. Das rechte Bein ist ausgestreckt, das linke leicht angewinkelt, wobei Ober- und Unterschenkel einen Winkel von etwa 150 Grad bilden. Das Gesicht ist durch die langen, schwarzen Haare verdeckt. Absatz.
Es werden nun erste Vererungen vorgenommen. Absatz.
Schiebt man die Masse der Haare nach hinten, so wird ein durchaus als hbsch zu bezeichnendes Gesicht erkennbar. Die Augen sind geschlossen, die Gesichtszge ebenmg. Auffallend ist die Mimik, bei der es sich um ein eigentmliches Leln handelt. Bei dem Versuch, die Hand unter dem Kopf hervorzuziehen, kann eine gewisse Starre festgestellt werden, deren Ursache noch unbekannt ist. Ft man nun mit der Hand den Rcken hinab, so kann der optische Eindruck einer gewissen Sportlichkeit des Krpers auch sensorisch bestgt werden. An der Rckseite der Oberschenkel ist deutlich zu fhlen, dass die Person noch nicht ausgekhlt ist. Schiebt man nun den Saum des zu weiten T-Shirts nach oben bis in den Bereich der Lendenwirbel, wird erkennbar, dass die Person darunter nackt ist, und so wird dieser unglaublich schne Arsch ...
Ich zeig dich an.
Einschub. Absatz.
Die Person gibt pltzlich Laute von sich. Urslich hierfr knnte die Beschigung mit diesem wunderbaren Krperteil sein. Um die festgestellte revitalisierende Wirkung der Berhrungen zu berprfen, wird ein weitergehender Versuch unternommen, dergestalt, dass die Empfindlichkeit des Bereiches an der Innenseite der Oberschenkel mit einer lichen Behandlung berprft wird. Dies hat nun auch zur Folge, dass das oben genannte eigentmliche Leln in ein Grinsen bergeht. Fhrt man nun die Hand unter die hochgeschobene Kleidung in den Bereich des Rckens und beginnt, mit den Fingerkuppen unter leichtem Druck elliptische Bewegungen zu machen, lassen sich auch erste muskul Reaktionen wahrnehmen, die sich, nimmt man die andere Hand zur Hilfe, versten und von gurrenden Lauten begleitet werden.
Nicht, nicht jetzt. Mrrisch, halb ernst, halb gespielt.
Aurdem beginnt die Person mit Abwehrhandlungen.
Ayse dreht sich auf den Rcken, streicht sich eine Stre aus dem Gesicht.
Ich hab heilende He, ein Wunder, ich bin ein Heiler, ein ...
Bldmann.
Du wolltest geweckt werden, also mecker nicht. Sie sthnt, legt sich den Handrcken auf die Augen. Ja, ich wei
Beim Aufstehen ft der Haar-Vorhang wieder zu, sie kommt tranig, lose Umarmung, der Nachtgeruch begleitet sie.
Kaffee hab ich schon gekocht, Brtchen sind auch da. Ich komme heute etwas frher, wenn es geht, okay? Irgendwas machen wir heute Abend.
Sie nickt stumm, ein Kuss voller Haare, ihre F machen Barfuerche auf den Fliesen im Bad.
So, Tasche, Handy, Geld, sonst noch was? Ne...
Aus dem Badezimmer ein Schrei. Ayse. Tr auf.
Was ist los?
Die Zahnbrste steckt im Mundwinkel, sie zeigt auf den Funkwecker. Es ist ja erst Viertel vor acht.
Du hast gesagt, du hest Viertel vor neun den Termin und wolltest eine Stunde frher aufstehen.
Ich wollte, undeutlich, sie nimmt die Zahnbrste aus dem Mund, ich wollte um Viertel vor neun aufstehen, weil ich eine Stunde brauche, hab ich gesagt. Kleine Nervfalte auf ihrer Stirn. Sie splt aus, putzt sich den Mund ab, trottet Richtung Schlafzimmer, wieder Barfuerche. Auf halbem Wege kommt sie zurck, flchtiger Zahnpastakuss. Tut mir leid.
Penner. Ins Schlafzimmer und weg. Noch vor acht und schon das zweite Lob, das kann ein Tag werden.
In den meisten Briefken im Hausflur stecken noch die Zeitungen. Die Tr geht auf, Frau Gierth mit einem Beagle an der Leine. Sie ist schon perfekt frisiert, in ihrem Gesicht keine Spur von Mdigkeit.
Morgen, Frau Gierth. Na, wieder Kindermhen? Fr wie lange ist es denn dieses Mal?
Zwei Wochen, sind aber bald vorbei. Freundliches Leln. Meine Freundin, die Waltraud, ist auf Kreuzfahrt, kleine Pause, mit ihrer neuen Flamme. Sie presst leicht die Lippen aufeinander, senkt ein wenig den Kopf. Ein pensionierter Regierungsdirektor, achtundsechzig Jahre.
Ist die Waltraud nicht er?
Fnf Jahre, sie winkt mit der Hand ab, sie und ich, wir sind doch nur ein Jahr auseinander. Aber der Trend geht wohl zum jugendlichen Lover, wie man heute sagt. Sie muss ber ihren eigenen Scherz lachen. Ich meine, bei Mern kommt das ja schon mal vor, Pause mit Bedeutung, kurzer Blick, aber anders herum ist es ja immer noch die Ausnahme.
Gnnen Sie ihr das man.
Tue ich ja.
Na, dann noch viel Spamit ... wie hei er noch?
Buffy, ist eine Sie. Und braucht viel Bewegung. Ihnen auch einen ruhigen Tag. Hab brigens lange nichts mehr von Ihnen in der Zeitung gelesen. Keine spektakuln Fe zurzeit.
Nichts Besonderes dabei im Moment, zum Glck. Ja, da haben Sie recht. Hoffentlich wird heute keiner umgebracht.
Ja, wrde mir auch gar nicht in den Kram passen. Oder wir merken es erst nste Woche, dann soll es mir heute auch egal sein. Wollen mal sehen, Tschss.
Draun spiegelt sich das Licht der Stranlaternen auf den Autodern, hinter den Herzeilen der Klang der Stadt. 07:58 auf der Digitaluhr an der Apotheke.
In drei Minuten ft die Bahn.
08 Uhr 20
Auf der Wache hinterm Tresen reichlich Kollegen, Wirrwarr, Gebrabbel. Jetzt noch? Ablsung war doch schon vor zwei Stunden. Egon am Wachtisch schimpft, kann den Funk nicht verstehen, sieht den Gru beilig zurck. Auf der Kriminalwache ist es ruhiger. Zimmermann am Schreibtisch ordnet die Vorge der Nacht, Trappe telefoniert, versenkt nebenbei zwei Stck Zucker in seinem Kaffee. Morgen Udo.
Morgen Konni. Er liest noch zwei Sekunden, schaut dann hoch. Was fr uns dabei?
Ne, Kopfschtteln, war 'ne vllig ruhige Nacht. Bis jetzt ein Pkw-Aufbruch und zwei Einbrche. Der eine in eine Schrebergartenhtte, er h die Anzeige hoch, amsiert, haben 'ne halbe Flasche Wacholder geklaut. Die meisten von denen sind wirklich so bld wie'n Landbrot. Aber nichts fr euch, keine Toten, kein Brand, nix.
Kommt mir gelegen. Ruhigen Dienst noch.
Im Flur in der Sechsten sind einige Tren offen, Rad…
Tief- preis
