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Hochspannung für Thriller-Fans
Als ihre Freundin ermordet wird, schwört Jette öffentlich Rache - und macht den Mörder damit auf sich aufmerksam. Er nähert sich Jette als Freund, und sie verliebt sich in ihn, ohne zu ahnen, mit wem sie es in Wahrheit zu tun hat.
Hochspannung für Thriller-Fans: Der Start der fulminanten "Erdbeerpflücker"-Reihe!
Als ihre Freundin ermordet wird, schwört Jette öffentlich Rache und macht den Mörder damit auf sich aufmerksam. Er nähert sich Jette als Freund, und sie verliebt sich in ihn, ohne zu ahnen, mit wem sie es in Wahrheit zu tun hat. Die fulminante Spiegel-Bestsellereihe von Monika Feth begeistert Millionen Leser:innen. Die Jette-Thriller sind nervenzermürbend, dramatisch und psychologisch brilliant erzählt. Atemberaubende Spannung der Extraklasse!
»Perfekt zum Abtauchen aus der Hitze!«
Autorentext
Monika Feth wurde 1951 in Hagen geboren, arbeitete nach ihrem literaturwissenschaftlichen Studium zunächst als Journalistin und begann dann, Bücher zu verfassen. Heute lebt sie in der Nähe von Köln, wo sie vielfach ausgezeichnete Bücher für Leser aller Altersgruppen schreibt. Der sensationelle Erfolg der »Erdbeerpflücker«-Thriller machte sie weit über die Grenzen des Jugendbuchs hinaus bekannt. Ihre Bücher wurden in mehr als 24 Sprachen übersetzt.
Leseprobe
Es war einer dieser Tage, an denen man die Hitze riechen konnte. Die von der Sonne verbrannte Haut. Den Schwei der aus slichen Poren trat, sobald man sich bewegte. Einer dieser Tage, die ihn kribblig machten und gereizt. An denen man ihm besser nicht in die Quere kam.
Die andern hatten sich allmich daran gewhnt. Sie lien ihn in Ruhe arbeiten, sprachen ihn nicht an, dften sogar die Stimme, wenn er an ihnen vorbeiging.
Er konnte nicht verstehen, dass es Menschen gab, die immerzu redeten. Sie machten keinen Unterschied zwischen Wichtigem und Unwichtigem, berschtteten einfach alles mit ihren kleinen, dummen, aufgeregten Worten. Schon als Kind hatte er gelernt, sich dagegen zu wappnen, indem er sich in sich selbst zurckzog. Er liebte es zu sehen, wie die Lippen seines Gegenbers sich bewegten, ohne dass auch nur ein Ton seine Ohren erreichte. Wie ein Fisch, dachte er dann. Wie ein Fisch auf dem Trockenen.
Frher hatte er fr solche Rckzge Schl kassiert. Heute merkte niemand mehr, dass er abgetaucht war. Die meisten Menschen waren armselig und dumm wie ihre Worte.
Noch eine Stunde, dann wrde es Mittagessen geben. Er wrde das rasch hinter sich bringen und sich wieder an die Arbeit machen.
Er wusste, wohin diese Unruhe ihn brachte, wenn er sich nicht ablenkte. Was passierte, wenn seine He anfingen zu zittern. Wie jetzt.
Oh Gott. Er unterdrckte ein Sthnen. Zwei Frauen drehten sich nach ihm um. Er kannte sie kaum. Finster starrte er sie an. Sie senkten den Blick und wandten ihm wieder den Rcken zu.
Die Sonne am Himmel war ein einziges Glein.
Brenn mir diese Gedanken aus dem Leib, dachte er. Bitte! Und diese Gefhle!
Aber die Sonne war nur die Sonne.
Sie hatte nicht die Kraft, ihm Wnsche zu erfllen.
Diese Kraft hatte nur eine Fee.
Jung. Schn. Und unschuldig. Das vor allem.
Und nur fr ihn auf der Welt.
Der Fahrtwind felte den Duft nach frischen Erdbeeren ins geffnete Fenster. Und die Hitze, die in diesem Jahr viel zu frh gekommen war. Der Rock klebte mir an den Beinen. Auf meiner Oberlippe standen Schweierlen. Ich liebte meinen alten, klapprigen Renault mit seinen Macken, aber an manchen Tagen sehnte ich mich heftig nach einem jngeren Modell mit Klimaanlage.
Nach der Kurve konnte ich sie sehen die Erdbeerpflcker auf den Feldern, wie sie sich ber die Pflanzen beugten oder vorsichtig zwischen ihnen entlanggingen, gefllte Kisten auf den Armen balancierend. Sie erinnerten mich an baumwollpflckende Sklaven. Bunte Tupfer auf der weiten grnen Fle, braun gebrannt von der Sonne.
Sie waren Saisonarbeiter, viele von ihnen aus Polen, viele von anderswo, viele aus den entlegensten Winkeln Deutschlands, die letzten Abenteurer, eine alljliche Invasion, vor der die Dorfbewohner Tren und Fenster verschlossen.
Abends trafen sich die fremden Frauen und Mer, die Jungen und Mhen am Brunnen, dem Mittelpunkt des Dorfs, tranken, rauchten, redeten, lachten. Sie hielten sich abseits, gren die Nachbarn nicht, lelten ihnen nicht mal zu.
Es stimmte schon mit manchen Sprichwrtern. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Die Dorfbewohner hatten Misstrauen gesund ernteten nun die Zurckhaltung, die sie verdienten.
Ich fuhr die lange, gewundene Auffahrt zum Haus hinauf. Der wei Kies knirschte unter den Reifen. Wie im Film, dachte ich. Alles viel zu perfekt, viel zu gut, um wahr zu sein. Was, wenn ich aufwachte und feststellte, dass ich nur trte?
Sobald man sich dem Haus nrte, konnte man das Geld frmlich riechen, das hier in jedem Detail steckte. Die ehemalige Wassermhle war sorgfig und kostspielig restauriert worden. Selbst den Bachlauf hatte der Architekt in die Innenausstattung mit einbezogen, indem er ihn angezapft und in einer schmalen Rinne durch die Eingangshalle gefhrt hatte.
Die Sonne spielte auf dem zweihundert Jahre alten roten Backstein, lieden Kiesbelag erstrahlen und brach sich in der Glasfront des Anbaus, der aussah wie von einem Science-Fiction-Autor erdacht.
Das Haus meiner Mutter. Seine Schnheit fesselte mich bei jedem Besuch aufs Neue.
Ich schloss die Tr auf und betrat die Halle. Eine wohl tuende Khle empfing mich. Und unser Kater Edgar, der seinen Namen der simplen Tatsache verdankt, dass meine Mutter die Geschichten von Edgar Allan Poe vergttert.
Ich hob ihn auf und knuddelte ihn, wobei enorm viele Haare auf den Boden rieselten. Konnte es sein, dass er immer noch Winterfell verlor? Ich setzte ihn wieder ab und er leckte sich die Flanke und stolzierte vor mir her zur Treppe.
Auch im Innern des Hauses war alles erlesen und kostbar, von kundiger Hand zusammengestellt. Die Sonne warf ihr weiches Nachmittagslicht durch die hohen Fenster der Halle und brachte das Holz der Treppe zum Leuchten. Die Rattansessel auf dem Terrazzoboden weckten Sehnsucht nach Italien, ebenso die karg getnchten wein We und die runden, mnchischen Nischen der Fenster.
Allein die Treppe war ein Kunstwerk fr sich. Die Stufen schienen frmlich in der Luft zu schweben. Der Schreiner, der sie gebaut hatte, war dafr bekannt, dass er sich immer fr ein Minimum an Material und ein Maximum an Wirkung entschied. Mit Erfolg. Es war brigens mit allem hier so. Mit jedem Zimmer und jedem Einrichtungsgegenstand. Meine Mutter hatte grundslich das Beste gewt. Und das Teuerste. Sie konnte es sich leisten.
Am Ende der Treppe angelangt, durchquerte Edgar schnurstracks die obere Halle. Er wusste, dass mein erster Weg mich stets zu meiner Mutter fhrte.
Aus ihrem Zimmer drangen keine Gerche. Vielleicht war sie eingeschlafen. Vorsichtig ffnete ich die Tr.
Meine Mutter saan ihrem Schreibtisch vor einem Stapel Papier, die Lesebrille auf der Nase. Sie drehte sich zu mir um und lelte. Jette! Wie schn!
Meine Mutter ist Schriftstellerin. Krimiautorin, um genau zu sein. Sie schreibt fr die schwarze Reihe des Piepenbrink Verlags, und das erst erfolgreich.
Seit sie dem, was meine Groutter und ihr Damenzirkel so unter echter Literatur verstehen, den Rcken gekehrt hat, verkaufen sich ihre Bcher wie warme Semmeln. Sie sind inzwischen in mehr als zwanzig Sprachen bersetzt worden und um die Filmrechte rein sich die Produktionsfirmen.
Setz dich einen Augenblick. Bin gleich fertig.
Man darf meine Mutter jederzeit und bei allem stren, nur nicht beim Notieren eines Einfalls oder beim Skizzieren einer Idee. Ich hatte mich lst daran gewhnt und nahm es ihr nicht mehr bel. Frher war das anders gewesen. Es war mir immer so vorgekommen, als wn ihr die Worte wichtiger als ich.
Edgar war schon auf das Sofa gesprungen und wartete darauf, dass ich mich setzte. Er rollte sich auf m…