Die Arbeit versucht die Wandlungsprozesse des 6. Jahrhunderts weniger aus der Person des Kaisers Justinian als aus den kontingenten Faktoren zu erklären.

In dieser historischen Analyse der Herrschaftszeit Justinians (527565) werden politik- und mentalitätengeschichtliche Ansätze miteinander verbunden. Die Transformationsprozesse in dieser Phase werden weniger aus dem Gestaltungswillen des Kaisers abgeleitet, sondern aus den Einwirkungen kontingenter Faktoren (besonders der Naturkatastrophen), die im 6. Jh. auf spezifische, von verbreiteten Endzeiterwartungen geprägte Wahrnehmungs- und Deutungsmuster getroffen sind. Untersucht werden u. a. Bewältigungsstrategien der Katastrophen in der Reichsbevölkerung, die sich daraus ergebenden Einflüsse auf die Politik des Kaisers sowie die langfristigen Konsequenzen der Geschehnisse in zentralen Bereichen des öffentlichen Lebens. Die Arbeit stellt insofern auch einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um die Frage nach dem Übergang von Ostrom zu Byzanz dar, indem sie die Einheitlichkeit eines Zeitalters Justinians konsequent in Frage stellt.»Das andere Zeitalter Justinians« wurde vom Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands als »ein ebenso originelles wie überzeugendes Buch, das die Forschung auf Jahre hinaus beschäftigen wird«, mit dem Habilitationspreis 2004 ausgezeichnet.

Autorentext

geb. 1971 in Dortmund 1991-1996 Studium der Fächer Latein, Griechisch, Geschichte, Pädagogik in Bochum 1997-1999 wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl für Alte Geschichte in Bochum 1999-2004 wiss. Assistent am Lehrstuhl für Alte Geschichte in Bielefeld Sommersemester 2004 Oberassistent am Seminar für Alte Geschichte in Bonn Seit Oktober 2004 Professor für Alte Geschichte in Tübingen Promotion 1998 (in Bochum): 'Aristokraten und Damoden. Untersuchungen zur inneren Entwicklung Spartas im 7. Jahrhundert v. Chr. und zur politischen Funktion der Dichtung des Tyrtaios' (erschienen: Stuttgart 1998)Habilitation 2002 (in Bielefeld): 'Das andere Zeitalter Justinians', 2. Auflage 2004 (vom Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands mit dem Habilitationspreis 2004 ausgezeichnet)

Klappentext

In dieser historischen Analyse der Herrschaftszeit Justinians (527-565) werden politik- und mentalitätengeschichtliche Ansätze miteinander verbunden. Die Transformationsprozesse in dieser Phase werden weniger aus dem Gestaltungswillen des Kaisers abgeleitet, sondern aus den Einwirkungen kontingenter Faktoren (besonders der Naturkatastrophen), die im 6. Jh. auf spezifische, von verbreiteten Endzeiterwartungen geprägte Wahrnehmungs- und Deutungsmuster getroffen sind. Untersucht werden u. a. Bewältigungsstrategien der Katastrophen in der Reichsbevölkerung, die sich daraus ergebenden Einflüsse auf die Politik des Kaisers sowie die langfristigen Konsequenzen der Geschehnisse in zentralen Bereichen des öffentlichen Lebens. Die Arbeit stellt insofern auch einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um die Frage nach dem Übergang von >OstromByzanzZeitalters Justinians< konsequent in Frage stellt.»Das andere Zeitalter Justinians« wurde vom Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands als »ein ebenso originelles wie überzeugendes Buch, das die Forschung auf Jahre hinaus beschäftigen wird«, mit dem Habilitationspreis 2004 ausgezeichnet.