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Was meinen wir eigentlich, wenn wir Poesie sagen? Und wo findet das statt, wozwischen, woran? Mathias Traxler nennt die Abteilungen seines Debütbandes "Essay", "Stillleben", "Garderobenmarken", "Gedichte", "Arbeitsausschnitte" oder einfach "Anwendungen". Ihre Sprechweisen sind brüchig, hybrid. Sie unterlaufen, was wir uns unter Gedichten vorstellen, von ihnen erwarten. Wir stolpern. Über unkonventionelle Grammatik, verrenkte Bilder oder eine Interpunktion, die keiner Norm folgt, vielmehr eine mögliche Lesebewegung strukturiert. Und beim Stolpern geraten wir in Bewegung, werden als Leser zu Akteuren. Denn so sorgfältig die Texte komponiert sind, verstehen sie Poesie doch als etwas, das sich außerhalb von Texten ereignet, auch wenn es sich an ihnen entzündet. Mathias Traxlers Texte laden ein, sich gründlich umzusehen, umherzuschlendern, zu tollen, sich dabei ruhig mal das Knie anzustoßen, an den Möbeln zu rücken und das eine oder andere Stück mitgehen zu lassen. Youre welcome.
Autorentext
Daniela Seel, geboren 1974 in Frankfurt/Main, lebt in Berlin. 2003 gründete sie, mit dem Buchkünstler und Illustrator Andreas Töpfer als festem freien Art Director, kookbooks Labor für Poesie als Lebensform. Ihre Gedichte erschienen in Zeitschriften, Zeitungen, Anthologien, im Internet und im Radio, darunter Zwischen den Zeilen, Edit, Neue Rundschau, Sprache im technischen Zeitalter, lauter niemand, DLF Lesezeit, FAZ, poetenladen.de, Lyrik von Jetzt (DuMont 2003) und Jahrbuch der Lyrik (S. Fischer 2009). Sie erhielt unter anderem den Kurt-Wolff-Förderpreis 2006, den Horst-Bienek-Förderpreis 2007 und den Friedrich-Hölderlin-Förderpreis 2011. »ich kann diese stelle nicht wiederfinden« ist ihr erster Gedichtband.
Klappentext
Daniela Seels hellhörige, präzis gesetzte Texte loten die Bedingungen unseres Sprechens dort aus, wo es beginnt in den Körpern, ihren Verordnungen und Verortungen im Raum. Wie mobile sensorische Einheiten beobachten sie die Kontaktstellen zwischen außen und innen, Dressur und Natur, Mensch und Tier, Sprache und Haut und moderieren zugleich den Austausch, der dort verhandelt wird. Von Zeile zu Zeile, Laut zu Laut spüren sie dem Verlangen nach, der »chirurgie« von Gesten durch Anverwandlung auf die Spur zu kommen: »ich habe mir ihren körper dann einfach / umgebunden wie eine schürze.« Doch in dem Versuch zu begreifen, was es heißt, »biene zu sein spinne fledermaus« oder soziales Wesen, gelangen die Texte immer wieder an die Grenzen ihres Sprechens und erzeugen gerade da eine seltene, dringlich-erregende Präsenz, der man sich schwer entziehen kann. Man will man ohne ihre blitzschnelle Gegenwärtigkeit, ihr reges Zweifeln nicht mehr weiterlesen. Seit über zehn Jahren gehören Daniela Seels Gedichte zu den Geheimtipps der jüngeren Lyrik, die sie als Verlegerin mit bekannt gemacht hat. Jetzt ist neben der Verlegerin endlich auch die Dichterin zu entdecken. » ein Buch, dessen Texte Sensibilität im Wortsinn vorführen, Sinnlichkeit bis in die feinsten Nuancen erkunden. Daniela Seels Lyrik verfährt kompromisslos auf höchstem ästhetischem Niveau, vermeidet jede falsche Feierlichkeit und spielt das komplizierte poetische Spiel mit der Sprache viel lieber mit ernster Leichtigkeit und aller Lust zum Experiment.« Jury zum Friedrich-Hölderlin-Förderpreis