Tiefpreis
CHF39.90
Auslieferung erfolgt in der Regel innert 2 bis 4 Werktagen.
Familien mit psychisch erkrankten Eltern unterstützen Jeder dritte Erwachsene leidet im Laufe ihres Lebens an einer psychischen Erkrankung. Etwa die Hälfte hat Kinder, für die die Erkrankung der Eltern einen Risikofaktor darstellt, selbst eine psychische Störung zu entwickeln. Das Buch präsentiert Grundlagenwissen der Bindungs- und Entwicklungspsychologie sowie der Sozialen Arbeit, das für die praktische Arbeit mit psychisch erkrankten Eltern und ihren Kindern unentbehrlich ist. Von anerkannten Fachleuten aus Fort- und Weiterbildung werden familienorientierte Interventionen vorgestellt, die psychisch erkrankte Eltern hinsichtlich Versorgung, Betreuung und Erziehung ihrer Kinder unterstützen und die Ressourcen der Kinder stärken. So finden Studierende der Sozialen Arbeit sowie Mitarbeitende der Jugendhilfe einen Zugang zu Familien, deren Begleitung zugleich der Prävention psychischer Störungen bei Kindern psychisch erkrankter Eltern dient.
Autorentext
Sabine Wagenblass ist Professorin an der Fakultät Gesellschaftswissenschaften im Studiengang Soziale Arbeit an der Hochschule Bremen. Außerdem ist Sabine Wagenblass Ansprechperson der BAG KiPe, Kinder psychisch erkrankter Eltern, und leitet die Weiterbildung zur Sozialpsychiatrischen Fachkraft in der Arbeit mit Familien. Prof. Dr. Christian Spatscheck ist Professor für Theorien und Methoden Sozialer Arbeit an der Hochschule Bremen.
Klappentext
Jede dritte erwachsene Person leidet im Laufe ihres Lebens an einer psychischen Erkrankung. Etwa die Hälfte davon hat Kinder, für die die elterliche Erkrankung oft eine hohe Belastung und auch einen Risikofaktor darstellt, selbst eine psychische Störung zu entwickeln. Das Buch präsentiert Grundlagenwissen unterschiedlicher Disziplinen, das für die Arbeit mit psychisch erkrankten Eltern und ihren Kindern unentbehrlich ist. Dargestellt werden die Belastungen, aber auch die vielfältigen Entlastungsmöglichkeiten für die Kinder psychisch erkrankter Eltern. Dafür wurden anerkannte Wissenschaftler*innen und Praxisvertreter*innen als Mitschreibende gewonnen, die schon seit vielen Jahren zum Thema lehren, forschen, arbeiten und Fortbildungen geben. Sie stellen aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse sowie praxisnahe Methoden und Konzepte vor. So lernen Studierende der Sozialen Arbeit und Mitarbeitende der Jugendhilfe und Erwachsenenpsychiatrie eine fachliche Herangehensweise kennen, die ganz auf die Stärkung der Kinder, Eltern, Familien und Fachkräfte ausgerichtet ist.
Inhalt
Einleitung 11 Sabine Wagenblass und Christian Spatscheck SEHEN 16 Die Entdeckung der Kinder als betroffene Angehörige 17 Sabine Wagenblass Die Psychiatriereform: Die Familie wird zum zentralen Ort des Genesungsprozesses 17 Kinder als die kleinen vergessenen Angehörigen 18 Von der Risikoperspektive zur Resilienzforschung 20 Der systemische Blick auf psychische Erkrankungen: Niemand ist allein krank! 21 Hilfen über Systemgrenzen hinweg Fazit 27 Der disziplinäre Blick der Sozialen Arbeit: 30 Sabine Ader Einleitung: Jugendhilfe als eine pädagogische Profession mit fachspezifischer Diagnostik 30 Sozialpädagogisches Verstehen und Diagnostizieren der disziplinäre Blick 33 Fallverstehen und Diagnostik als dialogischer Prozess: Herausforderungen 40 Fazit 43 WISSEN 47 Psychische Störungen im Überblick und ihre Auswirkungen auf Kinder 48 Jeannette Bischkopf und Ruth Böhm Einleitung 48 Definition und epidemiologische Daten psychischer Störungsbilder 49 Häufige psychische Störungen 50 Fazit 58 Traumatisierte Eltern: 63 Michael Hipp Was ist ein Trauma? Definition und Ätiologie 63 Biopsychosoziale Folgen von Traumatisierungen 64 Traumaspezifische Belastungen des elterlichen Fürsorgeverhaltens und der frühkindlichen Bindungsentwicklung 74 Vertrauen schaffen, Stress reduzieren, Resonanzfähigkeit erhöhen Fazit 75 Grundlagen der Entwicklungspsychologie und Bindungsforschung 78 Ute Ziegenhain Psychobiologische Regulation in der Bindungsbeziehung 78 Dysfunktionale Regulation in der Bindungsbeziehung 79 Entwicklungsrisiken von Kindern psychisch und suchterkrankter Eltern 84 Individuelle Unterschiede 85 Entwicklungsalterabhängige Auswirkungen 86 Frühe Hilfe reduziert Risiken Fazit 87 Grundlagen der Beziehungsgestaltung 93 Maite Gabriel und Silke Birgitta Gahleitner Offene und sensible Hilfen Fallgeschichte 93 Theoretische Hintergrundkonzepte 95 Bedeutung für die konkrete Arbeit mit den Kindern 97 Fazit 101 Grundlagen der Hilfeplanung und des Schutzauftrags 107 Reinhold Schone Familien mit psychisch kranken Eltern eine multiprofessionelle Herausforderung 107 Hilfe und Schutz zum Auftrag der Jugendhilfe 108 Fazit 116 Rechtliche Grundlagen der Angebote von Gesundheits- und Jugendhilfe 120 Andrea Kliemann Risiken wahrnehmen Einleitung 120 Gesetzliche Rahmenbedingungen der beteiligten Hilfesysteme 121 Kommunikation zwischen den Hilfesystemen 129 Spezifische Bedarfe ausloten Fazit 131 HANDELN 133 Kooperation Grund lagen für eine Zusammenarbeit verschiedener Hilfesysteme 134 Mike Seckinger Komplexität und Spezialisierung Einleitung 134 Kooperation ein professionelles Verfahren 136 Organisationsverantwortung für gelingende Kooperationen 137 Voraussetzungen auf der Ebene der Mitarbeitenden 139 Die Kooperationsgruppe selbst 140 Politische und administrative Strukturen schaffen Fazit 141 Eltern stärken 144 »Die elterliche Stimme bewahren« Neue (verbindende) Autorität in der Erziehung 145 Ilke Crone Familien in systemischer Perspektive Einleitung 145 Neue (verbindende) Autorität eine Frage der Haltung 146 Haltung in Handlung übersetzen 148 Starke Netzwerke handlungsfähige Eltern 150 Handlungsfähig und stark trotz psychischer Erkrankung 151 In Beziehung stark 152 Ein Gewinn für alle Fazit 153 Die Entwicklungs botschaft hinter dem Verhalten verstehen: 155 Inge Nowak Der Blick auf elterliches Verhalten Einleitung 155 Grundlagen der Marte-Meo-Beratung 156 Folgen und Leiten ein Balanceakt in der Erziehung 157 Der Beratungsprozess 158 Veränderung im Tun entwickeln 159 Sich sehen heißt sich verändern 162 Beobachten, üben, umsetzen Fazit 162 Kinder stärken 165 Patenschaften für Kinder psychisch erkrankter Eltern 166 Ortrud Beckmann Einleitung 166 Die elterliche Krise ist zugleich eine Krise für das Kind 167 Vorbereitung und Prüfung der Pat*innen 168 Die Anfragen der Eltern für eine Patenschaft 169 Vertrag und Verhaltenskodex als Fundament der Patenschaft 171 Das Kooperationsviereck und Begleitung der Patenschaften 172 Zusätzliche Gruppenangebote Fazit 173 Kidstime-Workshops 176 Klaus Henner Spierling Die Geschichte von »Kidstime« 176 Die Kidstime-Workshops Grundideen, Abläufe und Wirkungen 177 Fazit 182 Familien stärken 184 Mentalisierungsbasierte Familieninterventionen 185 Albert Lenz Resilienz und Mentalisierungsfähigkeit 185 Mentalisierungsbasierte Interventionen Haltung und Technik 187 Mentalisierungsbasierte Interventionen bei Kindern psychisch erkrankter Eltern und ihren Familien 188 Fazit 191 CHIMPS ein Ansatz der familienbezogenen Interventionen 194 Silke Wiegand-Grefe Kinder psychisch kranker Eltern eine einführende Perspektive der Versorgung 194 Der familienorientierte Ansatz CHIMPS 195 Weiterentwicklung des Ansatzes in passgenaue Versorgungsformen in CHIMPS-NET 197 Prävention, Gruppenintervention und Psychotherapie Fazit 199 Familienrat Stärkung von Familien und ihrer Ressourcen in Hilfeplanungsprozessen 203 Martina Kriener Entwicklung von Resilienz Einleitung 203 Entwicklung und konzeptionelle Rahmung des Familienrats 204 Der Familienrat: Charakteristika und Ablauf 205 Evaluationseinblicke und Bemerkenswertes 208 Stress senken und Sicherheit geben Fazit 210 Fachkräfte stärken 213 Fachkräfte stärken durch Weiterbildung 214 Stefan Gesmann Herausforderungen und Paradoxien in der täglichen Sozialen Arbeit 214 Was angehende Fachkräfte hierfür mitbringen 215 Weiterbildung als die Welt dazwischen 217 Zur Notwendigkeit von Maßnahmen der Transferförderung 219 Fazit: (Ein-)Blick in die Praxis 221 Selbstf…