

Beschreibung
Der Dschinn Bartimäus bekommt eines Tages in London den Auftrag, dem hochnäsigen Zauberschüler Nathanael zur Seite zu stehen: ein Auftrag, der Bartimäus zunächst alles andere als glücklich macht. Doch schon bald stecken die beiden in einem Abenteuer, das sie w...Der Dschinn Bartimäus bekommt eines Tages in London den Auftrag, dem hochnäsigen Zauberschüler Nathanael zur Seite zu stehen: ein Auftrag, der Bartimäus zunächst alles andere als glücklich macht. Doch schon bald stecken die beiden in einem Abenteuer, das sie wie Pech und Schwefel zusammenschweißt. Nathanael versucht sich am mächtigen Zauberer Simon Lovelace zu rächen und ihm das berühmte Amulett von Samarkand zu stehlen. Und mit Bartimäus Hilfe könnte ihm das auch gelingen.
Atemberaubend spannend, umwerfend komisch und einfach unwiderstehlich: das beste Fantasy-Abenteuer seit langem!
Der Dschinn Bartimäus bekommt eines Tages in London den Auftrag, dem hochnäsigen Zauberschüler Nathanael zur Seite zu stehen: ein Auftrag, der Bartimäus zunächst alles andere als glücklich macht. Doch schon bald stecken die beiden in einem Abenteuer, das sie wie Pech und Schwefel zusammenschweißt. Nathanael versucht sich am mächtigen Zauberer Simon Lovelace zu rächen und ihm das berühmte Amulett von Samarkand zu stehlen und mit Bartimäus' Hilfe könnte ihm das auch gelingen... Corine 2006 für das beste Jugendbuch!
"[E]in absoluter Lesespaß!"
Autorentext
Jonathan Stroud wurde in Bedford geboren. Er arbeitete zunächst als Lektor. Nachdem er seine ersten eigenen Kinderbücher veröffentlicht hatte, beschloss er, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Er wohnt mit seiner Frau Gina und den gemeinsamen Kindern Isabelle, Arthur und Louis in der Nähe von London.Berühmt wurde er durch seine weltweite Bestseller-Tetralogie um den scharfzüngigen Dschinn Bartimäus, dessen Abenteuer in »Das Amulett von Samarkand«, »Das Auge des Golem«, »Die Pforte des Magiers« und »Der Ring des Salomo« erzählt werden.
Leseprobe
Die Temperatur im Zimmer sank rasch. Eis bildete sich auf den Vorhen und berzog die Deckenlampen mit einer dicken Kruste. Die Glhfn slicher Birnen schnurrten zusammen und verglommen, und die Kerzen, die wie eine Kolonie Giftpilze aus jeder freien Fle sprossen, erloschen. Das abgedunkelte Zimmer fllte sich mit einer stickigen gelben Schwefelwolke, in der verschwommene schwarze Schatten whlten und waberten, und von weit her erklang ein vielstimmiger Schrei. Pltzlich drckte etwas gegen die Tr, die hinaus zur Treppe fhrte. Das zende Geb wlbte sich. Unsichtbare F patschten ber die Dielen und unsichtbare Lippen zischelten Niedertrtigkeiten hinter dem Bett und unter dem Schreibtisch hervor.
Der Schwefeldampf verdichtete sich zu einer dicken Rauchse und wrgte kleine Tentakel aus, die wie Zungen in die Luft leckten und sich wieder zurckzogen. Die Se stand direkt ber dem Pentagramm und brodelte unablig zur Decke empor wie die Rauchwolke ber einem Vulkan. Dann, nach einer kaum merklichen Unterbrechung, tauchten mitten im Rauch zwei gelbe, stechende Augen auf.
Also bitte es war sein erstes Mal. Ich wollte ihm einen Schrecken einjagen!
Was mir auch gelang. Der dunkelhaarige Junge stand in einem zweiten, kleineren, mit verschiedenen Runen ausgemalten Drudenfu etwa einen Meter neben dem eigentlichen Pentagramm. Er war leichenblass und zitterte wie Espenlaub. Er klapperte mit den Zen. Schweierlen tropften ihm von der Stirn, erstarrten im Fallen zu Eis und klirrten wie Hagelkrner auf den Fuoden.
Alles schn und gut, aber was solls? Ich meine, er sah aus wie gerade mal zwlf. Aufgerissene Augen, eingefallene Wangen. So erhebend ist es nun auch wieder nicht, ein mickriges Brschlein zu Tode zu erschrecken.
Daher schwebte ich abwartend auf der Stelle und hoffte, es wrde nicht allzu lange dauern, bis er die Entlassungsformel sprach. Um mir die Zeit zu vertreiben, lieich blaue Flammen so am Innenrand des Pentagramms emporzngeln, als versuchten sie auszubrechen und nach ihm zu schnappen. Natrlich reiner Hokuspokus. Ich hatte bereits alles berprft. Das Siegel war recht ordentlich gezogen und er hatte sich nirgendwo verschrieben. Schade.
Schlieich sah es so aus, als he der Bengel genug Mut gefasst, um zu sprechen. Jedenfalls schloss ich das aus dem Beben um seine Lippen, das nicht nur von nackter Angst herzurhren schien. Ich liedas blaue Feuer erlschen und ersetzte es durch einen widerlichen Gestank.
Was das betrifft, gehen die Meinungen auseinander. Manche finden es amsant und berlegen sich immer neue Taktiken, ihre Beschwrer durch ausgeklgelt abstonde Erscheinungen zu erschrecken. Normalerweise darf man hchstens erwarten, ihnen Albtre zu bescheren, aber gelegentlich sind solche Strategien so erfolgreich, dass Zauberlehrlinge tatslich in Panik geraten und aus ihrem schtzenden Kreis heraustreten. Dann ist alles geritzt fr uns. Aber es bleibt riskant. Oft sind sie gut ausgebildet. Und wenn sie dann er werden, ren sie sich.
Der Junge sagte etwas. Ziemlich piepsig.
Ich befehle dir mir mir Nun mach schon! d-ddeinen N-Namen zu nennen.
So fangen sie immer an, die Jungen. Sinnloses Gestammel. Er wusste genauso gut wie ich, dass er meinen Namen schon kannte wie he er mich sonst beschwren knnen? Dazu bedarf es der richtigen Worte, der richtigen Gesten und vor allem des richtigen Namens. Ich meine, es ist ja nicht so, als bestellte man ein Taxi bei einer Beschwrung kommt nicht einfach irgendwer!
Ich wte eine volle, tiefe, samtig dunkle Stimme, so eine, die von berall und nirgends ertnt und Anfern die Haare zu Berge stehen lt.
BARTIMS.
Der Kleine schluckte schwer, als er das hrte. Immerhin er war also nicht ganz dumm: Er wusste, wer und was ich war. Er kannte meinen Ruf.
Als er seine Spucke runtergewrgt hatte, stotterte er weiter: I-Ich befehle dir nochmals zu antworten. Bist du jener B-Bartim, der in alten Zeiten von den Magiern beschworen wurde, die Mauern von Prag wieder aufzurichten?
Was fr ein elender Umstandskrr. Welcher Bartim sollte ich wohl sonst sein? Diesmal drehte ich die Lautste ein bisschen auf. Das Eis auf den Glhbirnen knisterte wie karamellisierter Zucker. Die Fensterscheiben hinter den schmutzigen Vorhen summten und vibrierten. Der Junge schwankte.
Ich bin Bartim! Ich bin Sakhr al-Dschinni, Ngorso der Mtige und die Silbergefiederte Schlange. Ich richtete die Mauern von Uruk, Karnak und Prag wieder auf. Ich sprach mit Knig Salomo. Ich galoppierte mit den Bffelvrn ber die Pre. Ich wachte ber das Alte Simbabwe, bis seine We zerfielen und die Schakale seine Bewohner fran. Ich bin Bartim! Ich kenne weder Herrn noch Meister. Deshalb frage ich dich, mein Junge: Wer bist du, dass du mich rufst?
Echt eindrucksvoll, was? Und obendrein wahr, was dem Ganzen noch mehr Nachdruck verleiht. Aber ich wollte nicht einfach nur auf den Putz hauen. Ich hoffte, das Brschlein dazu zu verleiten, mir seinerseits seinen Namen zu verraten, damit ich etwas in der Hand hatte, wenn er mal nicht aufpasste. Aber ich hatte Pech.
Bei den Kren des Kreises, den Zacken des Pentagramms und dem Ring der Runen ich bin dein Herr und Meister! Du hast mir zu gehorchen!
Irgendwie war es demtigend, diese alte Leier aus dem Mund so eines schmtigen Knirpses zu hren, noch dazu mit dieser nervigen Piepsstimme. Ich verkniff mir, ihm gehrig die Meinung zu geigen, und intonierte stattdessen die bliche Erwiderung. Hauptsache, es war rasch vorbei.
Was ist dein Begehr?
Ich muss allerdings zugeben, dass ich berrascht war. Die meisten Anfer wollen erst mal nur gucken. Sie mchten einen Blick hinter den Vorhang werfen und sich an ihrer knftigen Macht berauschen, sind aber viel zu nervs, um sie wirklich auszuprobieren. So einen kleinen Scheir wie diesen, der sich gleich als Erstes traut, Wesenheiten wie mich anzurufen, findet man selten.
Der Junge rperte sich. Sein gror Auftritt war gekommen. Darauf hatte er sich lange vorbereitet. Davon hatte er seit Jahren getrt, statt auf seinem Bett herumzulmmeln und an Rennautos oder Mhen zu denken. Mrrisch wartete ich auf seinen lerlichen Befehl. Was hatte er sich wohl ausgedacht? Meistens sollte ich einen Gegenstand schweben lassen oder quer durchs Zimmer bewegen. Vielleicht wollte er auch, dass ich irgendein Tr…
