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Die Autorin widmet sich der sexuellen Nötigung bzw. Vergewaltigung. Die umfassende, im Kern dogmatische Analyse beleuchtet unter Einbeziehung interdisziplinärer Erkenntnisse die historische Genese von § 177 StGB, um auf dieser Grundlage die aktuelle Rechtslage kritisch zu erörtern. Hierbei wird deutlich, dass der juristische Umgang mit § 177 StGB in enger Wechselwirkung mit stereotypen Fehlvorstellungen steht, die zu einer restriktiven, die Opfersicht vernachlässigenden Auslegung führen (Finalzusammenhang). Ein neues Verständnis von § 177 StGB ist daher ebenso geboten wie die Sanktionierung aller nicht einverständlichen sexuellen Handlungen in einem neu zu schaffenden Tatbestand.
»Finality, Resistance, Bad Reputation« The paper deals with sexual assault/rape. The comprehensive analysis highlights the historic development of § 177 StGB (German Criminal Code) and involves interdisciplinary findings (for example from psychology). On this basis the paper critically discusses the current legal situation. It becomes evident that stereotype beliefs lead to a restrictive interpretation neglecting the victim's point of view. Therefore a new understanding of § 177 StGB is necessary and in addition the sanction of all non consensual sexual acts.
Autorentext
Isabel Kratzer-Ceylan ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Augsburg, Rechtsanwältin und Traumaberaterin. Sie studierte Rechtswissenschaften an der Universität Augsburg, wo sie 2004 ihr erstes Staatsexamen absolvierte. 2006 folgte das zweite Staatsexamen. Seit August 2007 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Dr. Wilfried Bottke bzw. Prof. Dr. Johannes Kaspar für Strafrecht, Strafprozessrecht, Kriminologie und Sanktionenrecht. Ihre Dissertation wurde 2014 von der Universität Augsburg mit dem Preis der Albert-Leimer-Stiftung zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit ausgezeichnet.
Klappentext
»Finality, Resistance, >Bad Reputation<« The paper deals with sexual assault/rape. The comprehensive analysis highlights the historic development of § 177 StGB (German Criminal Code) and involves interdisciplinary findings (for example from psychology). On this basis the paper critically discusses the current legal situation. It becomes evident that stereotype beliefs lead to a restrictive interpretation neglecting the victim's point of view. Therefore a new understanding of § 177 StGB is necessary and in addition the sanction of all non consensual sexual acts.
Zusammenfassung
»Insgesamt kommt Kratzer-Ceylon das Verdienst zu, durch eingehende Rechtsprechungs- und Literaturanalyse Unzulänglichkeiten der herrschenden Auslegung des 177 StGB herausgearbeitet zu haben. Da sie dabei akribisch vorgeht und sorgfältig argumentiert, hat sie eine gute Chance, sich auch bei denen Gehör zu verschaffen, die ihre sehr kritische und mitunter auch einseitige Sicht auf das gängige Verständnis
der Vorschrift nicht teilen. Jedenfalls vermag ihre Arbeit einen wertvollen Beitrag zu den revolvierenden Diskussionen um die Notwendigkeit einer Reform des 177 StGB zu leisten.« Dr. Michael Brockmann, in: Goltdammer´s Archiv für Strafrecht, 6/2015
»Fazit: Es handelt sich um eine sehr gründliche, materialreiche und tiefgehende Dissertation. Die Verfasserin analysiert eine Fülle von Auslegungsproblemen und demonstriert in überzeugender Weise, dass die Anwendung des geltenden Rechts durch die Rechtsprechung nicht zu überzeugen vermag, da dieses nach wie vor von einem 'unreflektierten Alltagsvorverständnis' [...] geprägt wird.« Prof. Dr. Tatjana Hörnle, in: Neue Kriminalpolitik, 27. Jg., 3/2015
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