

Beschreibung
In der jüngsten Vergangenheit haben sich die Forschungen zur Frühgeschichte der Hermeneutik über die einzelnen Fachdisziplinen hinaus intensiviert. Im Zentrum stehen Probleme des Textverstehens, die durch das protestantische Schriftprinzip initiierte Schriftau...In der jüngsten Vergangenheit haben sich die Forschungen zur Frühgeschichte der Hermeneutik über die einzelnen Fachdisziplinen hinaus intensiviert. Im Zentrum stehen Probleme des Textverstehens, die durch das protestantische Schriftprinzip initiierte Schriftauslegung, frühneuzeitliche Rhetorik- und Dialektiktraditionen sowie die Genese der Hermeneutik als eigenständiger Disziplin innerhalb der frühneuzeitlichen Logik. Die Beiträge des Sammelbandes, die auf ein Symposium der 'Europäischen Melanchthon-Akademie in Bretten' im Oktober 2008 zurückgehen, ziehen die Bilanz aus der bisherigen Forschung und geben Perspektiven für künftige Analysen zur Frühgeschichte der Hermeneutik.
Autorentext
Hanns-Peter Neumann studierte Philosophie und Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin, Promotion und Habilitation in Philosophie. Zur Zeit ist er Mitarbeiter am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Editor der Korrespondenz zwischen Christian Wolff und Ernst Christoph Graf von Manteuffel. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Leibniz-Rezeption, Aufklärungsphilosophien, Probleme, Methoden und Narrative der philosophiegeschichtlichen Historiographie; Philosophie der Philosophiegeschichte, Philosophie-, Wissens- und Wissenschaftsgeschichte von der Frühen Neuzeit bis in die Moderne.
Klappentext
In der jüngsten Vergangenheit haben sich die Forschungen zur Frühgeschichte der Hermeneutik über die einzelnen Fachdisziplinen hinaus intensiviert. Im Zentrum stehen Probleme des Textverstehens, die durch das protestantische Schriftprinzip initiierte Schriftauslegung, frühneuzeitliche Rhetorik- und Dialektiktraditionen sowie die Genese der Hermeneutik als eigenständiger Disziplin innerhalb der frühneuzeitlichen Logik. Die Beiträge des Sammelbandes, die auf ein Symposium der »Europäischen Melanchthon-Akademie in Bretten« im Oktober 2008 zurückgehen werden, ziehen die Bilanz aus der bisherigen Forschung und geben Perspektiven für künftige Analysen zur Frühgeschichte der Hermeneutik. - Mit Beiträgen von S. Meier-Oeser, G. Frank, P. R. Blum, H. Bollbuck, W. Dickhut, A. Eusterschulte, J. Haga, S. Lalla, M. Leiner, Th. Leinkauf, I. Maclean, M. Matthias, H.-P. Neumann, V. Remmert, B. Roling, S. Salatowsky, W. Schmidt-Biggemann, G. Scholtz, O. R. Scholz, R. B. Sdzuj, A. Spahn, D. Thouard, F. V. Tommasi, J. U. Barrón, K. Vanek, H. Weder und H. Wels.
Zusammenfassung
»[D]er Band [stellt] durchweg reichhaltige, präzise Forschungsbeiträge bereit [...], die für die jeweiligen historischen Einzelwissenschaften ebenso wie für die interdisziplinäre Wissenschaftsgeschichtsschreibung insgesamt von erheblichem Nutzen sind.« Theologische Literaturzeitung »[...] ein wichtiger und lesenswerter Beitrag zur Entstehung wichtiger Auslegungstheorien, die in der modernen Sprach-, Kultur- und Geschichtswissenschaft mit ihrer Akzentuierung von Hermeneutik, Rhetorik, und dem Schwerpunkt auf kommunikativen Interaktionen eine kaum mehr zu übersehende Rolle spielen.« Markus Wriedt, Archiv für Reformationsgeschichte
Inhalt
Inhalt: Günter Frank / Stephan Meier-Oeser: Einleitung:Hermeneutik Methodenlehre Exegese: Zur Theorie der Interpretation in der Frühen Neuzeit Alexander Brungs: Die Heilige Schrift als Kalkül: JohannesWyclifs biblischer Logizismus und die Hermeneutik des ausgehenden Mittelalters Denis Thouard: Réflexion sur la constitution de lherméneutique en discipline Flacius,Hyperius et Augustin Günter Frank: Wie kam die Topik in die Theologie? Topik als Methode der Dogmatik bei Philipp Melanchthon und Melchior Cano Klara Vanek: Philologie im Dienste der Orthodoxie:Die »Adhortatio ad studium linguae Hebraeae« des Matthias Flacius Illyricus Harald Bollbuck: Die Geburt protestantischer Kirchengeschichtsschreibung aus theologischer Topik Zur historischen Methode der Magdeburger Zenturien Ian Maclean: Philippist hermeneutics after the Formula of Concord: the case of Georg Sohn (1551 1589) Joar Haga: Die Biblische Hermeneutik Calovs Die Klarheit der Schrift innerhalb seiner Metaphysik Markus Matthias: Die Grundlegung der pietistischen Hermeneutik bei August Hermann Francke Wolfgang Dickhut: Dogmatische Aussagen und ausgesagte Wirklichkeit in der katholischen Hermeneutik nach Trient Jorge Uscatescu Barrón: Piero Vettoris (1499 1584) Kommentierungsmethode in seiner Ausgabe der »Poetik« des Aristoteles von 1560 Henrik Wels: Die »Doppelte Wahrheit« der Aristoteles-Exegese in der Frühen Neuzeit Bernd Roling: Die Bibel als Summe der Naturwissenschaften:Die »Philosophia sacra« des Franciscus Vallesius (1524 1592) Wilhem Schmidt-Biggemann: Topik und Hermeneutik der christlichen Kabbala Sascha Salatowsky: »Nusquam à clarissima Scripturæ luce redere « Die Koinzidenz von Vernunft, Logik und Exegese bei den Sozinianern Stephan Meier-Oeser: Hermeneutik und Logik im frühen 17. Jahrhundert Reimund Sdzuj: Improprie dicta varie exponi possunt Zur frühneuzeitlichen Hermeneutik der Tropen Hanns-Peter Neumann: Hermeneutik imWolffianismus Andreas Spahn: Wie viel Wahrheit braucht die Hermeneutik? Zur historischen und systematischen Mittelstellung der rationalistischen Hermeneutiken des 17. und 18. Jahrhunderts Francesco Valerio Tommasi: Zwischen Aufklärung und Vernunftkritik Der Schematismus der Analogie und die biblische Hermeneutik Kants Gunter Scholtz: Wilhelm Dilthey und die Entstehung der Hermeneutik
