Sein ganzes Leben hat Carl Heinrich der Musik gewidmet und als Korrepetitor mit bedeutenden Künstlern gearbeitet. Nun ist er alt, ein Schicksalsschlag hat ihn aus der Bahn geworfen, er fühlt sich entwurzelt und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Schließlich quartiert er sich in einem Seniorenheim ein - vorübergehend, wie er glaubt, denn diese Welt der still Gewordenen erschreckt ihn. Allmählich jedoch erwacht seine Neugier auf die Lebensgeschichten der anderen. Im oberen Stockwerk des Hauses hat die pensionierte Ärztin Johanna eine Alten-WG gegründet, deren Mitbewohner nach ungewöhnlichen Kriterien ausgewählt werden, und Carl Heinrich schließt sich ihnen an. Dann kommt 2020, Corona hat das Land im Griff. Johanna und ihre Schützlinge gehen in freiwillige Quarantäne ins Märkische. Damit beginnt ein Sommer voller Arbeit und erfüllter Tage ...

Autorentext
Henriette Aschenbrenner, Jahrgang 1940, Kriegskind, Vertriebene, mit neuer Heimat im Osten Deutschlands, ist alt geworden. Etwa 18,3 (von 83,24) Millionen alte Menschen leben in Deutschland - Henriette Aschenbrenner ist einer von ihnen. Kunst und Kinder waren seit jeher Aschenbrenners Lebensthemen, an denen sie das Geschichtenerzählen trainieren konnte. Erst spät hat sie ihre Geschichten aufgeschrieben.