

Beschreibung
Die Entstehung zweier polnischer Protestbewegungen - der Solidarnosc und des weniger bekannten Komitees zur Verteidigung der Arbeiter (KOR) - scheint nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus nur noch von historischem Interesse zu sein. Hella Dietz gelingt ...Die Entstehung zweier polnischer Protestbewegungen - der Solidarnosc und des weniger bekannten Komitees zur Verteidigung der Arbeiter (KOR) - scheint nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus nur noch von historischem Interesse zu sein. Hella Dietz gelingt es in ihrer Studie jedoch zu zeigen, dass die Analyse dieser beiden Bewegungen, die bislang nur selten soziologisch untersucht worden sind, vermeintliche Paradoxien der polnischen Gegenwart zu erklären hilft und die soziologische Theorie (des amerikanischen Pragmatismus, der Protestforschung, der Modernisierung und der Menschenrechtsforschung) weiterzuentwickeln vermag.
»Hella Dietz gibt in ihrer Studie einen fundierten und detaillierten Einblick in die Geschichte der polnischen Opposition. [...] In kritischer Auseinandersetzung mit wichtigen, zumeist nicht in deutscher Sprache vorliegenden soziologischen Arbeiten schlägt sie eine überzeugende Erklärung für die Entwicklung der Opposition vor, mit deren Hilfe sie die zwei wichtigsten Akteure KOR und Solidarnosc von innen heraus, also von den Handlungsdynamiken und -motivationen der Beteiligten her beschreiben kann.« Marion Brandt, H-Soz-Kult, 01.09.2016
Vorwort
Theorie und Gesellschaft
Herausgegeben von Jens Beckert (Köln), Rainer Forst (Frankfurt), Wolfgang Knöbl (Göttingen), Frank Nullmeier (Bremen) und Shalini Randeria (Wien)
Autorentext
Hella Dietz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Universität Göttingen.
Leseprobe
Vorbemerkung
Dieses Buch ist die überarbeitete und deutlich erweiterte Fassung meiner Dissertation, die im September 2007 unter dem Titel "Von der Opposition der Werte zu den Werten der Opposition. Eine pragmatistische Analyse der zivilgesellschaftlichen Opposition in Polen" am Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt angenommen und 2008 mit dem dritten Wissenschaftlichen Förderpreis des Botschafters der Republik Polen ausgezeichnet wurde.
In den letzten zwölf Jahren haben eine Reihe von Menschen und Institutionen auf unterschiedliche Weise zur Entstehung dieses Buches beigetragen - ihnen will ich an dieser Stelle herzlich danken. Der Stiftung der Deutschen Wirtschaft sei für die finanzielle Förderung der Dissertation, dem Max-Weber-Kolleg für hervorragende Arbeitsbedingungen und für die finanzielle Förderung dreier Archivau-fenthalte in Warschau, und den MitarbeiterInnen des dortigen Archivs Karta für geduldige Hilfestellungen bei schwierigen Recherchefragen gedankt.
Von allen anderen sei zuallererst meinem Betreuer und Erstgutachter Hans Joas gedankt, der mir ein inspirierender Lehrer war und das Projekt durch kritische Fragen vorangetrieben und zugleich vorbehaltlos unter-stützt hat. Ich danke den Fellows, Kollegiaten und Kollegiatinnen des Max-Weber-Kollegs für die schöne Erfahrung einer Diskussionskultur, die sich nicht mit oberflächlichen Antworten zufrieden gibt - insbesondere die Gespräche mit Christoph Menke und Hans Kippenberg, mit Astrid Reuter, Christian Scherer und Sibylle van der Walt waren in der Anfangsphase des Projekts hilfreich. Wie so oft haben mir in der Folgezeit vor allem die zunächst unbequemen, kritischen Einwände weitergeholfen, meine Argumente zu schärfen. Die wichtigsten kamen von Andreas Pettenkofer, Robert Brier, Matthias König und Ewa Morawska, von Nikolai Genov, dem überdies für die Übernahme des Zweitgutachtens gedankt sei, und von Lisa Bonn, die zudem dankenswer-terweise - ebenso wie Anne Krüger - das gesamte Manuskript gelesen und kommentiert hat.
Ein besonderer Dank gebührt Wolfgang Knöbl - für die entscheiden-den Impulse zur grundlegenden Überarbeitung der Dissertationsschrift, für viele Jahre intellektueller Anregungen und für angenehme Arbeitsbedin- gungen in Göttingen. Ebenfalls herzlich danken möchte ich Andreas Gläser für inspirierende Gespräche während meines Forschungsaufenthal- tes an der University of Chicago. Weitere wichtige Hinweise verdanke ich Diskussionen im Rahmen von Projektpräsentationen an den Universitäten von Chicago, Danzig, Helsinki, Berlin, Frankfurt/Main, Konstanz und Göttingen; Gesprächen mit Jerzy Jedlicki, Pawe? S?piewak, Mateusz Fa?kowski und Gunter Dehnert; sowie den Gutachten der HerausgeberInnen dieser Buchreihe. Für das sorgfältige Korrektorat danke ich Anette Nagel.
Julia Weber und unsere gemeinsame Schreibklausur waren in der Ent-stehungszeit der ersten Fassung von großer Bedeutung. Für die Überarbei- tung des Buches hat sich Marion Detjen immer wieder für klärende Diskussionen zur Verfügung gestellt. Ohne Ansgar und Gesine wäre diese Überarbeitung vermutlich schneller, aber mit weit weniger Freude fertig worden. Ohne Stephan Eckner, seinen unbestechlichen Scharfsinn und seine liebevolle Unterstützung wäre es vermutlich gar nicht fertiggestellt worden. Ihm ist dieses Buch gewidmet.
Tief- preis