Inklusive Erziehungspraxis im Epochenumbruch Unsere Kindertageseinrichtungen stecken in einer Krise: Personalmangel, unbesetzte Stellen, steigende Krankenzahlen stellen pädagogische Fachkräfte und Kita-Leitungen täglich vor enorme Herausforderungen. Hinzu kommen gestiegene Ansprüche an die Qualifikation angesichts zunehmender Anforderungen in der Betreuung und Erziehung von Kindern mit Migrationshintergrund oder erhöhtem Betreuungsbedarf aufgrund körperlicher und geistiger Einschränkungen. Gleichzeitig finden wir uns inmitten Prozesse globaler gesellschaftlicher, sozialer und wirtschaftlicher Umbrüche wieder. Das aktuelle Gesellschaftsmodell beachtet den sozialen Anspruch des Einzelnen nicht mehr hinreichend und steuert einen radikalen Kurs der Umverteilung zulasten der Menschen, die bereits benachteiligt sind. Besonders Familien mit kleinen Kindern mit Behinderungen leiden unter der herrschenden Benachteiligung und Ausgrenzung. Notwendig ist ein Bewusstmachen des Konkreten aus der Idee des Guten in der sinnzentrierten Beziehung für das feinfühlende Handeln der pädagogischen Fachkraft. In einer Zeit, in der sich Krisen häufen und gegenseitig verstärken, sucht der Autor in diesem Buch Neue Herausforderungen der pädagogischen Fachkraft nach Orientierung, Stabilität und Kontinuität und knüpft an das Wirken des Arztes und Reformpädagogen Janusz Korczak an.

Autorentext

Ferdinand Klein, Prof. Dr. phil. Dr. paed. et Prof. h. c., Erziehungswissenschaftler im Fachgebiet Heilpädagogik, arbeitete 20 Jahre als Erzieher, Heilpädagoge und Logotherapeut, lehrte und forschte an sechs Universitäten in Deutschland, Ungarn und der Slowakei im Geiste des polnischen Arztes und Reformpädagogen Janusz Korczak.