DIE BESTEN HORROR-STORYS MIT DEM TRAGISCHEN MONSTER IN FEINSTER MARVEL-MANIER DIESER SAMMELBAND ENTHÄLT FRANKENSTEIN (1973) 1-18, GIANT-SIZE WEREWOLF (1974) 2, MARVEL TEAM-UP (1972) 36-37, IRON MAN (1968) 101-102 UND MATERIAL AUS MONSTERS UNLEASHED (1972) 2, 4-10 UND LEGION OF MONSTERS (1975) 1 MONSTER UND MARVEL-LEGENDE Mit ihrem Roman Frankenstein oder Der moderne Prometheus veröffentlichte Mary Wollstonecraft Shelley im Jahre 1818 einen prägenden Klassiker der Weltliteratur, der früh ein multimediales Eigenleben begann. Nur allzu passend, geht es in Frankenstein doch um den ehrgeizigen jungen Wissenschaftler Victor Frankenstein, der alles tut, um selbst Leben zu erschaffen. In den 1970ern produzierte und publizierte Marvel einige unvergessliche Klassiker des amerikanischen Horror-Comics darunter eine Serie über das Monster von Frankenstein, die Gary Friedrich, Mike Ploog, John Buscema, Doug Moench und andere Marvel- Altmeister in Szene setzten. Dieser auf die beste Weise durch und durch monströse Sammelband enthält alle US-Hefte der klassischen Serie The Monster of Frankenstein bzw. The Frankenstein Monster, die zwischen 1973 und 1975 erschienen, aber auch alle Storys aus den schwarz-weißen Horror-Magazinen jener Ära und einen Mehrteiler aus der populären Superhelden-Reihe Marvel Team-Up. Einer Adaption von Shelleys weltberühmtem Roman folgen eine Fortsetzung mit neuen Abenteuern der unglücklichen Kreatur, die als Bestie gejagt wird. Das brutale Monster selbst sucht dagegen die Nachfahren seines Schöpfers und tritt in Bayern zum Duell mit Vampirfürst Dracula an. Nach mehreren Jahrzehnten in einem Sarkophag aus Eis kommt Frankensteins Kreatur dann in die Marvel- Gegenwart der 1970er. Hier setzt sich seine tragische Geschichte voller Gewalt, Missverständnisse, Sehnsucht und Ausbeutung fort. Denn abermals legen skrupellose Wissenschaftler Hand an das Monster an. Doch Frankensteins Kreatur schließt zu seiner eigenen Überraschung auch Freundschaften. Im Verlauf seiner Odyssee durch die Moderne trifft es allerdings auch auf Iron Man, den Werewolf by Night, Man-Wolf sowie andere von Menschenhand erschaffene Monstren, darunter geklonte Bestien und berserkerhafte Roboter. Zudem landen das Monster und der Netzschwinger Spider-Man in den Fängen eines verrückten Wissenschaftlers

Vorwort
DIE MONSTER, DIE MARVEL SCHUF von Christian Endres In den antiken Sagen raubte der Titan Prometheus den Göttern das Feuer, und dafür musste er büßen. Im Roman Frankenstein oder Der moderne Prometheus von Mary Wollstonecraft Shelley (1797-1851) stahl Victor Frankenstein das Geheimnis des Lebens, als er es künstlich aus Leichenteilen schuf und zahlte ebenfalls einen hohen Preis. Die Geschichte von 1818 ist ein Klassiker der Schauerliteratur und der Science- Fiction. Eine Familientragödie mit sozialkritischen und philosophischen Gedanken über das Menschsein und unsere ewige Sinnsuche, Schuld, Andersartigkeit, Verantwortung, Erziehung, Moral, Gerechtigkeit, Einsamkeit und selbst geschaffene Monster, geschrieben von einer erstaunlich modern erzogenen und denkenden jungen Frau des frühen 19. Jahrhunderts. Vorbilder für Shelleys in Ingolstadt studierenden Forscher gab es zur Genüge, ob Dippel oder Galvani; Experimente mit Leichen gehörten in Medizin wie Alchemie einst dazu. Burg Frankenstein steht in Hessen, ob Shelley sie wirklich bei einer Europa-Reise sah, ist nicht sicher. Frankenstein wurde oft adaptiert, interpretiert und fortgesetzt, sei es auf der Bühne, im Film, im Fernsehen, in Comics oder sonst wo. Auch bei Marvel: 1953 inszenierten Stan Lee und Joe Maneely für Menace 7 eine erste Panel-Story über die Figur, als Marvel noch Atlas hieß. In den 1970ern kehrten die Monster im großen Stil ins New Yorker Haus der Ideen zurück. Es war die Ära von Ghost Rider, Dracula (der 1972 zur Marvel-Ikone wurde) und Werewolf by Night Jack Russell, der aus seinem Fluch das Beste zu machen versuchte. Spider-Man schlug sich mit Morbius und dem Sohn von J. Jonah Jameson herum, der regelmäßig zum Man-Wolf wurde. Und dann war da natürlich noch Frankensteins Monster. Autoren wie Gary Friedrich oder Doug Moench und Weltklasse-Zeichner wie Mike Ploog oder John Buscema holten die Legende der Kreatur ins Marvel-Universum, indem sie erst Shelleys Original adaptierten und schließlich auf vielerlei Weise fortsetzten. Der Titel der Heftserie änderte sich unterwegs, parallel erschienen Geschichten in einem von Marvels schwarz-weißen Horror-Magazinen jener Epoche, obendrein gab es ein Crossover mit Dracula und ein Team-up mit Spidey. Dass die Marvel-Serie des Monsters von Frankenstein damals abrupt eingestellt wurde, tut der Qualität des Stoffes oder der monströs-schönen Nostalgie keinen Abbruch (und es passt zur tragischen Geschichte der Kreatur). Es freut uns, nach DIE GRUFT VON DRACULA und WEREWOLF BY NIGHT auch FRANKENSTEINS MONSTER in einem Deluxe-Sammelband zu präsentieren!

Autorentext
DON PERLIN war Stammzeichner von WEREWOLF BY NIGHT, visualisierte den ersten Auftritt von Moon Knight, die Premiere von Bloodshot und Comics mit Ghost Rider, den Defenders oder den Transformers.