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Seit Jahrzehnten wird in Deutschland über eine Reform der Hochschulausbildung diskutiert. Die Notwendigkeit einer Reform wird daran deutlich, dass deutsche Hochschulabsolventen weltweit das höchste Alter haben. Es hat nicht an Versuchen gefehlt, die Ausbildungsmisere an deutschen Hochschulen zu beheben. Trotz zahlreicher staatlicher Eingriffe, die eine bisher unbekannte Bürokratisierung der Hochschulen zur Folge hatten, konnte kein einziges Problem gelöst werden. Der Autor untersucht, ob Wettbewerb innerhalb der Hochschulen und vor allem zwischen ihnen eine Reform der Ausbildung bewirken kann. Nach einer Beschreibung der gegenwärtigen Lage an den Hochschulen und deren absehbarer Entwicklung wird der Wettbewerb als Leitbild der Hochschulpolitik herausgearbeitet - für eine Industrie, die sich überwiegend in staatlichen Händen befindet. Wesentliche Elemente einer solchen Hochschulpolitik sind nach Ansicht des Autors: ein Wettbewerb zwischen den Bundesländern als Eigentümern der Hochschulen; an der Qualität orientierte finanzielle Anreize für Personen, die Ausbildungsleistungen anbieten (Hochschullehrer) und nachfragen (Studenten); ein Abbau von wettbewerbshemmenden Regulierungen. Der Autor kommt zum Ergebnis, dass der Wettbewerb nicht nur geeignet, sondern unter den in Deutschland bestehenden Verhältnissen auch die einzige Möglichkeit ist, eine Reform der Hochschulausbildung herbeizuführen. Dazu entwickelt er eine Reihe von konkreten Vorschlägen, die aufeinander abgestimmt sind und deshalb möglichst zusammen verwirklicht werden sollten. Eine zentrale Bedeutung unter den Vorschlägen kommt den Studiengebühren zu, die es bis vor drei Jahrzehnten auch in Deutschland gab und die weltweit, vor allem in den führenden Industrienationen, üblich sind. Die Untersuchung wird abgerundet durch eine Darstellung der Hochschulausbildung in der Schweiz und in den Vereinigten Staaten von Amerika, auf die in der Diskussion häufig Bezug genommen wird.
Autorentext
Wissenschaftlicher Werdegang: 03.1954 Reifeprüfung am Abendgymnasium Duisburg SS 1954 - SS 1957 Als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes Studium der Wirtschaftswissenschaft, Rechtswissenschaft und Politischen Wissenschaften an der Universität zu Köln; Diplomprüfung für Volkswirte WS 1957 - SS 1959 Promotionsstudium an den Universitäten zu Köln und (ab SS 1958) Freiburg i. Br.; Promotion 01.04.1958 - 31.03.1964 Wissenschaftlicher Assistent am Volkswirtschaftlichen Seminar und am Institut für Geld und Kredit der Universität Freiburg i. Br. (bis 06.10.1959 mit der Verwaltung beauftragt, danach Beamter auf Widerruf) 20.02.1964 Erteilung der venia legendi für Volkswirtschaftslehre durch die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Freiburg i. Br. 12.03.1964 Ernennung zum Dozenten an der Universität Freiburg i. Br. WS 1964/65 Berufung auf einen ordentlichen Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre und Bestellung zum Direktor des Instituts für Volkswirtschaftslehre an der Justus-Liebig Universität Gießen 1967/1968 Dekan der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Gießen 04.1969 Ablehnung eines Rufes auf einen ordentlichen Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre an der Ruhr-Universität Bochum 01.08.1972 Berufung auf einen ordentlichen Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre an der Gesamthochschule Siegen 01.08.1972 - 13.10.1980 Gründungsrektor der Gesamthochschule Siegen (seit 01.01.1980 Universität Siegen); zunächst kommissarisch (bis 31.12.1972) 11.1975 Ablehnung eines Rufes auf das Ordinariat für "Theoretische und praktische Sozialökonomie" an der Universität Zürich 01.1979 Berufung in den Wissenschaftsrat durch den Bundespräsidenten 04.1981 Mitglied des Forschungsinstituts für Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Siegen mit teilweiser Freistellung von Lehrverpflichtungen SS 1986 Berater und Gastprofessor der Zhongnan University Wuhan, Volksrepublik China (im Auftrag der Weltbank) 05.1989 - 05.1991 Gründungsbeauftragter für den Studiengang Betriebswirtschaftslehre an der Universität Düsseldorf
Inhalt
Inhaltsübersicht: 1. Einleitung - 2. Zur gegenwärtigen Lage der Hochschulen: Strukturmerkmale des Hochschulsystems und des Studiums - Kennzahlen zur Lage der Hochschulen - Fehlentwicklungen beim Studium und ihre Ursachen - 3. Zur künftigen Entwicklung der Hochschulen: Bundesweite Neuregelungen - Geplante Gesetzesänderungen - Errichtung von internationalen Privatuniversitäten und unternehmenseigenen "Universitäten" - 4. Wettbewerb als Mittel zur Reform der Hochschulen: Wettbewerb als Leitbild für die Hochschulpolitik - Verstärkung des Wettbewerbs zwischen den Bundesländern - Finanzielle Anreize für Wettbewerb - Wettbewerb durch Deregulierungen - Zusammenfassung - 5. Hochschulausbildung im internationalen Vergleich: Hochschulausbildung in der Schweiz - Hochschulausbildung in den Vereinigten Staaten von Amerika - Anhang: Hochschulrahmengesetz (HRG) - Auszug - Literaturverzeichnis - Sachwortregister
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