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Stirb Susi! So hieß der Schlachtruf, als Frauen merkten, dass sie sich neben diesen soften Frauenverstehern nicht sexy fühlen und sich den echten Mann zurückwünschten. Doch die Susis haben nicht nur überlebt, sondern sich auch rapide vermehrt und sind schuld an der Susi-Krise: Die Frauen sind attraktiv, klug, selbstbewusst und wissen, was sie wollen. Die Männer haben ihre Haare verloren, lassen sich einen Bauchansatz wachsen und brauchen gleichzeitig wieder soviel Bestätigung und devote Bewunderung wie ein Kleinkind. Da sie die gleichaltrigen Frauen weder mit ihrem Auto noch ihrem Lifestyle beeindrucken können, müssen sie auf junge Mädchen zurückgreifen - lassen es aber perfiderweise so aussehen, als wären die gleichaltrigen Frauen nicht mehr knackig genug. Wäis Kiani erklärt intelligent und humorvoll, warum auch erwachsene Frauen sich immer noch echte Männer wünschen, warum der Susi-Mann nicht ausstirbt, und warum Frauen Männer erst überflüssig machen und sich dann ohne sie zu Tode langweilen. Entlarvend, pointiert und sehr amüsant!
Wäis Kiani wurde in der Nähe von Frankfurt am Main geboren. Als Journalistin und Kolumnistin schreibt sie für verschiedene Zeitungen und Magazine (u.a. FAS, InStyle, L'officiel Homme, Sonntagsblick). Dabei beschäftigt sie sich überwiegend mit gesellschaftskritischen Themen. Die Idee zu ihrem ersten Buch entstand, kurz nachdem Wäis Kiani im Dezember 2003 mit einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung mit dem Titel 'Stirb, Susi!' für Furore sorgte. Wäis Kiani lebt und arbeitet in München und Zürich.
Autorentext
Wäis Kiani wurde in der Nähe von Frankfurt am Main geboren. Als Journalistin und Kolumnistin schreibt sie für verschiedene Zeitungen und Magazine (u.a. FAS, InStyle, L'officiel Homme, Sonntagsblick). Dabei beschäftigt sie sich überwiegend mit gesellschaftskritischen Themen. Die Idee zu ihrem ersten Buch entstand, kurz nachdem Wäis Kiani im Dezember 2003 mit einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung mit dem Titel "Stirb, Susi!" für Furore sorgte. Wäis Kiani lebt und arbeitet in München und Zürich.
Leseprobe
Die Menschen altern heutzutage ganz anders als noch vor etwa zwanzig Jahren. Dreißigjährige sind heute noch Jugendliche, und Vierzigjährige bereiten sich auf das Erwachsenwerden vor. Und mit fünfzig wird uns bewusst: Es bleibt nicht mehr viel Zeit, um sich zusammenzureißen. In der Praxis sieht es so aus, dass sich der Schwerpunkt des Glücklichseins in den ersten dreißig bis vierzig Jahren tageszeitlich auf den Abend konzentriert, wohingegen es sich nach der Wende zum Erwachsenwerden eher auf den Tag verschiebt.
Diese spezifische Verschiebung hin zum Erwachsensein kannten unsere Eltern nicht. Sie waren schon mit fünfundzwanzig alt. Aber wir, die nachfolgende Generation, werden auch alt und befinden uns zwar schon lange im Erwachsenenalter, sind aber im Geiste und im Herzen sehr jung, fast noch jugendlich, und fühlen uns in unseren Interessen, unserem Lebensstil, unserer Ausdrucksweise und unseren Bedürfnissen in keiner Weise alt. Wenn wir das Leben des Jugendlichen nicht mehr zelebrieren können und wollen, aber das Erwachsensein langweilig finden, dann sind wir: Awas. Was so viel bedeutet wie: adults with attitude.
Deutschland ist ein Awa-feindliches Land, bei uns wird den armen Awas nicht viel geboten. Simples Sich-Vergnügen hört ab etwa Mitte dreißig auf. Wenn ein Awa gerne Dinge tun möchte, wie laute, schöne Musik hören und/oder sogar vielleicht tanzen, steht er als einsamer Greis zwischen Kindern. Für den Awa gibt es die normalen Erwachsenen-Beschäftigungen, die bis Achtzigplus passen: Theater, klassische Konzerte, Musicals, Museen, Ausstellungen, Lesungen, Golf, Oper, Tennis, Kunst, Zeug sammeln und bei langweiligen Dinnertafeln über all diese Dinge schwafeln. Dinge eben, die man als Erwachsener so macht, die aber den anspruchsvollen und verwöhnten Awa nicht erfüllen.
Der Awa will sich amüsieren, kann es jedoch nicht, also langweilt er sich die ganze Zeit (#langeweile). In seinem bisherigen Leben war der arme Awa schon überall, er hat schon viel gesehen und erlebt. Wirklich viel. Doch Awas sind zwar übersättigt und schwer zu beeindrucken, aber sie sind noch nicht fertig. Sie kennen viel, aber nicht alles. Sie suchen immer noch, und sie wissen nicht genau, wie es weitergehen soll. Das macht den Awas Angst, denn sie wussten es vierzig Jahre ganz genau, und ihr Leben lief wie an einer schönen Schnur, an der eine glitzernde Diskokugel nach der anderen aufgereiht war: Partys, Exzesse, Spaß bis zum Umfallen, #sex, Dates, Leidenschaft, Romantik und Herzblut.
Und dann hört das fast schlagartig auf. Der Awa könnte zwar einfach weitermachen, aber der Spaß ist vorbei. Stattdessen sitzt der Awa mit sechs anderen gelangweilten Awas vor seiner Sashimi-Platte in einem Sushi-Restaurant ohne sexy Stimmung, wie es zum Beispiel in jedem Nobu-Restaurant dieser Welt zu überprüfen ist (in der Besenkammer der Londoner Filiale wurde Boris Becker seinerzeit Opfer von Samenraub). Danach gibt es noch ein paar langweilige Drinks in einer trendy Bar und dann schnell nach Hause und ins Bett. Das kann doch nicht alles gewesen sein, denkt der Awa noch unglücklich, bevor er einschläft, denn am nächsten Morgen kommt der Fitnesstrainer, um den schlappen Awa-Körper zu trainieren.
In Deutschland gibt es noch nicht einmal ein Nobu, und es sind auch keine Fälle von Samenraub in Szene-Restaurants bekannt. Kein Wunder, dass sich die Awas langweilen.
Awas waren zu lange und zu intensiv jung und sind an Thrills, Kicks, große Auftritte und ständigen Input gewöhnt. Sie sind auf der ewigen Suche nach dem, worum es als Nächstes geht, und die Suche selbst ist ihr Lebenselixier. Diese Rastlosigkeit lässt ab Ende dreißig nach, da machen sich Job, #karriere, Geldverdienen, Familie, Kinder, Disziplin, Scheidung, Alleinerziehung und andere Dinge im Leben breit. Während der fünfundzwanzigjährige männliche Awa nur die richtigen Turnschuhe, einen angemessenen Musikgeschmack un
Inhalt
Inhalt
intro 1. #männer_brauchen 2. #doppeltes_uebel 3. #awas 4. #susi_krise 5. #susi_frau 6. #susi_schreck 7. #lady 8. #verheiratete_susi 9. #sexist_susi 10. #dilf oder #silf 11. #wiedervorlage oder englisch: #backup 12. #alko-hole 13. #foodies 14. #guyfriends 15. #keine-zeit-loser 16. #toyboy 17. #dater 18. #player 19. #lustgreis 20. #playdates 21. #langeweile 22. #midlifecrisis 23. #sex 24. #don't_fuck_liste 25. #modern_dating 26. #digital_dating 27. #dating_rules 28. #bootycall oder: Willst du Fi(lmgu)cken? 29. #ängste 30. #süchte 31. #alterssexsucht 32. #kaufsucht 33. #alkoholsucht 34. #aufmerksamkeitssucht 35. #vaginalsucht 36. #health-food-sucht 37. #detox-sucht 38. #food-intolerance-sucht 39. #fitnesssucht 40. #aufspritzsucht 41. #kontrollsucht 42. #altersdrogensucht 43. #workaholic 44. #emanzipation 45. #augenhöhe 46. #kommunikation 47. #excuses 48. #businesstermine 49. #karriere 50. #geld 51. #fortpflanzung 52. #nutten 53. #liebe 54. #viagra 55. #geschenke 56. #wohnen 57. #highmaintenance 58. #fashion_and_style 59. #tipps_umsonst