Stadt des Wissens, Wissensstadt, Wissenschaftsstadt, Wissen schafft Stadt, Wissen als Motor und Markenzeichen für Städte und Regionen, Stadt- und Metropolregion des Wissens - die strategische Verschränkung von Wissen und Stadtentwicklungen ließe sich mühelos fortsetzen. Wissenschaft, Politik, Ökonomie und Planung waren gerade im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts von einem regelrechten Hype wissensbasierter Raumentwicklungsansätze gekennzeichnet. Andererseits hielt sich im Gegenlager der kritischen Stadtforschung hartnäckig die Skepsis gegenüber der neuen Rolle von Wissen an den Standorten der "postfordistischen" Wissensproduktion. Der vorliegende Band vertieft die Diskussion um die Ressource Wissen im stadtregionalen Raum, die in der Scientific Community sowie in Politik und Verwaltung inzwischen weite Kreise zieht.
Analysen und Plädoyers für eine wissensbasierte Stadtpolitik
Vorwort
Analysen und Plädoyers für eine wissensbasierte Stadtpolitik
Autorentext
Gerhard Mahnken ist stellvertretender Leiter der Abteilung Kommunikations- und Wissensdynamiken im Raum des Leibniz-Instituts für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) in Erkner. Er lehrt an der International Business School Berlin.
Ulf Matthiesen ist Professor am Institut für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin und war langjähriger Leiter der Forschungsabteilung Wissensmilieus und Raumstrukturen des Leibniz-Instituts für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) in Erkner.
Zusammenfassung
Der vorliegende Band vertieft die Diskussion um die Ressource Wissen im stadtregionalen Raum. Er knüpft an die Buchveröffentlichung Stadtregion und Wissen an, die Ulf Matthiesen 2004, ebenfalls im Verlag für Sozialwissenschaften, herausgab. Die Debatte um Wissen als kulturelle Ressource für räumliche Entwicklungen in der Wissensgesellschaft sowie als P- duktionsfaktor der neuen Ökonomieformen hat in der Scienti?c Community sowie in Politik und Verwaltung inzwischen weitere Kreise gezogen. Sie ist mittlerweile in die Kernbereiche der Raumwissenschaften vorgedrungen. Die hier versammelten Beiträge reagieren insofern in einem nächsten Schritt auf das Wissen der Städte. Inhaltlicher Fokus dieses Bandes ist das Forschungsprojekt Wissensbasierte Stadt- gionsentwicklungen Vergleichende Fallanalysen zur Dynamik und zu Steuerungsoptionen neuerer Raumentwicklungstendenzen. Es wurde als Leitprojekt am Leibniz-Institut für - gionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) in der Forschungsabteilung Wissensmilieus und Raumstrukturen unter der Leitung von Ulf Matthiesen im Zeitraum von Januar 2006 bis Dezember 2008 bearbeitet, wobei es konzeptuell an ein vorangegangenes Leitprojekt anknüpft. Leitprojekte werden im IRS über die institutionelle Förderung des Instituts ?nanziert. Ihre Laufzeit ist identisch mit der Laufzeit eines Arbeitsprogramms. Sie werden in den F- schungsabteilungen des IRS jeweils von interdisziplinär besetzten Projektteams bearbeitet. Mit den Leitprojekten betreibt das IRS anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf dem Sektor der sozialwissenschaftlichen Raumforschung. Eigene empirische Erhebungen sind hierfür die Basis und haben einen hohen Stellenwert. Vor diesem Hintergrund verbinden die vorliegenden Beiträge theoretische Konzep- onen deren Nukleus das am IRS entwickelte Konzept der KnowledgeScapes bilden mit empirischen Fallstudien zum koevolutiven Prozess von Stadt, Region und Wissen.
Inhalt
0.- Das Wissen der Städte zur Einleitung.- Diskurse, Konzepte und Perspektiven.- Wissen, Netzwerk und Raum offen für ein Konzept der co-evolution?.- Knowledge generation, economic action and relational economic geography.- Die Explosion der Wissensindustrien in China: Herausforderung für Wissensstandorte in Deutschland?.- (Un-)Wissen im Handeln urbaner Milieus.- Transkulturelle InteractionScapes. Innovation in urbanen Räumen1.- Knowledge City Berlin? Potenziale und Risiken einer Stadtentwicklungsstrategie mit dem Fokus Wissenschaft.- Zwischen Verwertung und Intervention: Kunst als lokale Wissensressource.- Empirische Studien.- Empirische Forschungen zum Wissen der Städte am IRS in Erkner (KnowledgeScapes-Forschung).- Studien aus dem IRS-Leitprojekt Wissensbasierte Stadtregionsentwicklungen.- Stadtentwicklung durch Großkonzerne zur Koevolution von Raum und Wissen am Fallbeispiel Siemens und Erlangen.- Eindhoven und Philips: Wissenskulturen und Wissensmilieus.- Regionale Entwicklung und Exzellenzorientierung. Beobachtungen in den Wissenskulturen der Luftfahrtindustrie in Toulouse und Hamburg.- Akteursdifferenzierte Nähekonzepte und Raumbindungsmuster in der Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien Berlin-Adlershof1.- Hochschulmilieus in Grenzräumen Impulsgeber einer Koevolution von Raum und Wissen.- Geographien von Wissens-und Lernnetzen in Frankfurt (Oder).- Public Branding1 und Wissen: Zum Entstehungsprozess einer metropolitanen Raummarke am Fallbeispiel Berlin-Brandenburg.- Weitere Studien zum Wissen der Städte.- Technologieparks Räume der Möglichkeiten Wissensgenerierung und Kommunikationsnetzwerke von Life Sciences Unternehmen im Wissenschafts-und Technologiepark Adlershof.- Fachhochschulen als Wissensknoten inmetropolnahen Stadtregionen.- Interkulturelles Wissen studentischer Milieus in der Hochschulzusammenarbeit ein Standortfaktor in europäischen Grenzstädten?.- Kann die deutsch-polnische Grenzregion eine Innovationsregion werden? Zur Vernetzung zwischen Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft.- Wissensallianzen und regionale Wissenskonzepte als Bausteine zur Nutzung von Wissen in Metropolregionen.- Wissensbasierte Governance-Ansätze.- Einleitung: Zur Allianz von Wissen und Governance als Perspektive der Raumpolitik.- Governance und Wissen.- Smart Governance. Complexity and the Megacity.- Exploration and Exploitation Networks in Space: The Case of the Shipbuilding Cluster of Turku in Finland.- Von der Krise des Wissens zur Krise des lokalen Regierens?.