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Am Tegernsee kündigt sich ein traumhafter Sommer an, doch die hübsche Kindergärtnerin Lena hat nichts als Sorgen: Wegen eines Missverständnisses hat sie ihren Job verloren. Zu allem Überdruss gerät sie beim Einkaufen auch noch mit einem attraktiven, aber unausstehlichen Fremden aneinander. Kurz darauf lernt sie die neunjährige Mia kennen, die ihr schnell ans Herz wächst. Als sie das Angebot erhält, Mias Kindermädchen zu werden, nimmt sie erfreut an. Eine Entscheidung, die ihr Leben vollkommen auf den Kopf stellen wird - nicht zuletzt, weil sie dadurch dem ungehobelten Unbekannten wiederbegegnet ...
Susanne Rößner lebt nach drei Jahren im Ausland (Italien und USA) heute wieder in ihrer Heimatstadt München. Als berufliches Multitalent hat sie sich unter anderem als Werbekauffrau, Assistentin eines Magiers, Geschäftsleitungsassistentin, Key Account Managerin und Tauchlehrerin engagiert.
Autorentext
Susanne Rößner lebt nach drei Jahren im Ausland (Italien und USA) heute wieder in ihrer Heimatstadt München. Als berufliches Multitalent hat sie sich unter anderem als Werbekauffrau, Assistentin eines Magiers, Geschäftsleitungsassistentin, Key Account Managerin und Tauchlehrerin engagiert.
Leseprobe
Als Lena die Tür der Kita hinter sich abschloss, war sie völlig erschöpft. Sie blickte an sich herab, sah das mit Farben und Nutella verschmierte T-Shirt und überlegte, ob sie noch mal nach drinnen gehen sollte, um sich umzuziehen. Soweit sie sich erinnern konnte, lag in ihrem Spind noch eine Bluse, die sie vor einigen Wochen vergessen hatte, aber die sah vermutlich auch nicht viel besser aus. Seufzend zuckte sie mit den Schultern. Egal. Sie musste nur noch ein paar Lebensmittel einkaufen, danach war der Tag zu Ende, zumindest, was sämtliche außerhäusigen Aktivitäten anbelangte, und dem kleinen grauen Kater, der sie regelmäßig besuchen kam, war es sowieso schnuppe, wie sie aussah.
Als sie zwanzig Minuten später den Supermarkt verließ, bekam sie gerade noch mit, wie ein großer Audi auf den Behindertenparkplatz fuhr, beide Plätze der Länge nach blockierte und ein offensichtlich in keiner Weise körperlich eingeschränkter Mann lässig aus dem Fahrzeug sprang. Mit offenem Mund sah sie ihm nach, wie er im Haus verschwand; von derart viel Rücksichtslosigkeit so verblüfft, dass sie keinen Ton herausbrachte. Und als sie ihre Stimme endlich wiedergefunden hatte, war er längst außer Sicht. Lena bückte sich wie in Trance, stellte ihren Korb auf den Gehweg und nahm den Karton mit den Eiern heraus. Zu dumm, dass sie nur eine Sechserpackung gekauft hatte. Die Hälfte benötigte sie für die Pfannkuchen, auf die sie sich schon den ganzen Tag freute, aber die anderen waren entbehrlich.
Genau in dem Moment, als das zweite Ei auf die Windschutzscheibe klatschte und Lena erneut in die Schachtel griff, kam der Besitzer des Wagens gemächlich aus dem Haus spaziert, eine Nachricht in sein Smartphone tippend, nichtsahnend, was ihn erwartete. Als er von seinem Handy aufschaute und merkte, was sich an seinem Auto abspielte, war er für einen Augenblick fassungslos. Dann wurden seine Schritte schneller. »Haben Sie den Verstand verloren?«, rief er mitten im Lauf. »Was soll das denn?«
Lena drehte sich, das dritte Ei bereits in der Hand, erschrocken zu der Stimme in ihrem Rücken herum, und ein Anflug von Schuldbewusstsein ließ ihr das Blut ins Gesicht schießen. Doch nach zwei Sekunden hatte sie sich wieder im Griff, und ihre ursprüngliche Wut gewann erneut die Oberhand. Sie war so aufgebracht, dass sie in Versuchung war, den Rest ihres Abendessens zu opfern und dem eingebildeten Fatzke die Eier an den Kopf zu werfen. Doch dann besann sie sich der guten Erziehung, die sie genossen hatte, und deutete auf das Straßenschild, das die beiden Plätze als für Behindertenfahrzeuge reserviert auswies, und mit der anderen Hand auf das Symbol auf dem Asphalt, das unter seinem Fahrzeug deutlich sichtbar war. »Sie können wohl nicht lesen!«
Bevor er etwas entgegnen konnte, schrillte sein Handy. Zu Lenas Glück war ihm das Gespräch wichtiger als sie. Als er zurück zum Haus lief, bückte sie sich, um ihren Korb aufzuheben, und befand mit einem Blick auf die Frontscheibe, dass er genügend Strafe erhalten hatte. Die Eimasse begann bereits, in der Sonne fest zu werden. Sie lächelte, zeigte dem leeren Hauseingang noch einen Vogel und lief zu ihrem Auto.
Zu Hause angekommen, versorgte sie den Kater, der auf dem Sofa auf ihrem Balkon in der warmen Frühjahrssonne gedöst hatte und jetzt lauthals schnurrend um ihre Beine strich. Als sich die Besuche des kleinen Streuners im letzten Jahr gehäuft hatten, hatte sie mittels eines Aushangs den Besitzer ausfindig gemacht und sich die Erlaubnis geholt, das Katerchen füttern zu dürfen.
Die Lust auf Pfannkuchen war ihr inzwischen vergangen, deshalb zog sie den Deckel von einer Dose Thunfisch, schnippelte Tomaten und eine halbe Salatgurke klein und vermischte das Ganze mit Salz, Pfeffer und etwas Mayonnaise.
»Nix da.« Sie bückte sich, hob die Katze hoch, die beim Geruch des Fischs sofort zu betteln anfing, und vergrub ihr Gesicht in dem seidigen Fell. »Du k