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Ein falsches Urteil, ein ungesühnter Mord und jede Menge Turbulenzen Endlich ist es so weit. Die Hochzeitsglocken läuten für Kommissarin Jule Wedekin und Fernando Rodriguez. Einzig Pfarrer Hector Santiago fehlt. Er liegt tot in seinem Wohnzimmer, erschlagen von einer Voodoo-Figur. Hauptkommissar Völxen schwant Böses: Hat der Mord an dem Priester mit dem dreizehn Jahre alten Mordfall an der fünzehnjährigen Kristina zu tun? Denn Pfarrer Santiago hat dem vermeintlichen Täter noch vor wenigen Tagen im Gefängnis die letzte Beichte abgenommen?...
Susanne Mischke wurde 1960 in Kempten geboren und lebt heute in Wertach. Sie war mehrere Jahre Präsidentin der 'Sisters in Crime' und erschrieb sich mit ihren fesselnden Kriminalromanen eine große Fangemeinde. Für das Buch 'Wer nicht hören will, muß fühlen' erhielt sie die 'Agathe', den Frauen-Krimi-Preis der Stadt Wiesbaden. Ihre Hannover-Krimis haben über die Grenzen Niedersachsens hinaus großen Erfolg.
Autorentext
Susanne Mischke wurde 1960 in Kempten geboren und lebt heute in Wertach. Sie war mehrere Jahre Präsidentin der "Sisters in Crime" und erschrieb sich mit ihren fesselnden Kriminalromanen eine große Fangemeinde. Für das Buch "Wer nicht hören will, muß fühlen" erhielt sie die "Agathe", den Frauen-Krimi-Preis der Stadt Wiesbaden. Ihre Hannover-Krimis haben über die Grenzen Niedersachsens hinaus großen Erfolg.
Zusammenfassung
Ein falsches Urteil, ein ungesühnter Mord und jede Menge TurbulenzenEndlich ist es so weit. Die Hochzeitsglocken läuten für Kommissarin Jule Wedekin und Fernando Rodriguez. Einzig Pfarrer Hector Santiago fehlt. Er liegt tot in seinem Wohnzimmer, erschlagen von einer Voodoo-Figur. Hauptkommissar Völxen schwant Böses: Hat der Mord an dem Priester mit dem dreizehn Jahre alten Mordfall an der fünzehnjährigen Kristina zu tun? Denn Pfarrer Santiago hat dem vermeintlichen Täter noch vor wenigen Tagen im Gefängnis die letzte Beichte abgenommen
Leseprobe
I.
Samstag, 27. August
Das Wetter meint es gut mit ihnen, und für Ende August besitzt die Sonne noch viel Kraft. Die weißen Anemonen auf der Kühlerhaube lassen jedenfalls schon die Köpfe hängen. Bis wir aus der Kirche kommen, befürchtet Jule, wird das Blumenbukett aussehen wie welker Salat.
»Was haben wir für ein Glück mit dem Wetter!«, freut sich Brigitta, während sie den Mercedes vor der Kirche anhält.
Jule nickt und lächelt. Sie ist ihrer Stiefmutter dankbar dafür, dass sie Mäxchen heute woanders untergebracht hat. In ihren Albträumen hat der Kleine die gesamte Trauungszeremonie zerquäkt.
»Da wären wir«, stellt der Professor fest.
Höchste Zeit. Es ist zehn vor drei, Fernando wird schon nervös sein, ganz zu schweigen von Pedra. Die ist seit Wochen ein einziges Nervenbündel, gerade so, als befürchte sie, dass Jule, das Schicksal, Gott oder der Teufel ihr doch noch einen Strich durch die Rechnung machen und die lang herbeigesehnte Heirat ihres Sohnes verhindern wird. Dabei könnte sie ganz beruhigt sein, denn Fernando Rodriguez und Alexa Julia Wedekin sind schließlich bereits seit gestern vor dem Gesetz ein Ehepaar. Aber die Eheschließung vor der Standesbeamtin im Alten Rathaus zählt für Pedra Rodriguez nicht wirklich - Gesetz hin oder her. Richtig verheiratet ist man ihrer Meinung nach erst, nachdem man sich das Jawort vor dem Altar gegeben hat, in Gegenwart eines Priesters.
Die Hochzeitsgesellschaft hat sich vor St. Benno in Linden versammelt, alles scheint nur noch auf die Braut zu warten. Jetzt kann nichts mehr schiefgehen, denkt Jule. Es sei denn, sie erleidet vor dem Altar einen Ohnmachtsanfall, was durchaus möglich wäre in diesem eng auf Taille geschnittenen Kleid.
Aber zunächst müssen erst einmal die Stoffmassen irgendwie heil aus dem Auto raus. Mit der linken Hand versucht sie, das Kleid zusammenzuraffen, die Rechte reicht sie ihrem Vater, der sie am Ellbogen aus dem Wageninneren heraushebt, wobei ihm ein unterdrückter Schmerzenslaut entfährt. Vorgestern hat sich der Professor beim Abschlag mit dem Driver einen Hexenschuss zugezogen, seither hält er sich mit Schmerzmitteln über Wasser.
Jule hingegen, ganz auf ihr Kleid fixiert, hat nicht an ihr hochgestecktes Haar gedacht. Der Turm streift beim Aussteigen den Türholm, und eine Haarnadel bohrt sich in ihre Kopfhaut.
»Au, verdammt!«
»Du sagst es«, ächzt ihr Vater.
Das hätte man üben sollen, erkennt Jule: elegantes Verlassen einer Limousine mit voluminösem Brautkleid und Marge-Simpson-Frisur.
Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie ihr Haar offen getragen wie sonst auch, aber ihr Friseur meinte, zum Brautkleid müsse sie eine Hochsteckfrisur tragen, da gebe es gar keine Diskussion. Jules Einwand, sie würde damit ihren Bräutigam überragen, wischte der selbst nicht gerade hünenhaft geratene neapolitanische Figaro einfach weg, mit dem Hinweis, auf solche Feinheiten könne man keine Rücksicht nehmen, basta.
Da muss Fernando jetzt eben durch. Schließlich ist es seine Mutter, der zuliebe man dieses Tamtam veranstaltet: katholische kirchliche Trauung mit allem Drumherum. Hätte man Jule so etwas vor einem Jahr erzählt ... Auch Jules Vater, Professor Jost Wedekin, musste erst einmal schlucken, als er davon erfahren hat. Inzwischen hat Jule jedoch Geschmack an der Sache gefunden, und jetzt, da sie die Kirchenglocken läuten hört, wird sie von einer freudigen Erregung ergriffen. Es ist ihre Hochzeit, ihr großer Tag. Ob es der sprichwörtlich schönste Tag ihres Lebens werden wird, bleibt abzuwarten, aber auf jeden Fall wird sie den Gang zum Altar und die feierliche Zeremonie in vollen Zügen genießen. Das Leben ist im vergangenen Jahr hart genug mit ihr umgesprungen. Es wird ihr kein Zacken aus der Krone brechen, wenn sie sich ausnahmsweise mal eine gehörige Portion Romantik gönnt. Außerde