CHF8.00
Download steht sofort bereit
London 1896: Eine berüchtigte Mörderin soll hingerichtet werden. Kurz vor ihrem Tod erzählt sie den Gentlemen vom Sebastian Club von einem antiken Duftbehälter, dem legendäre Heilkräfte nachgesagt werden. Gibt es ihn wirklich? Oder ist der blaue Pomander nur das Hirngespinst einer Geisteskranken?
Um der Sache auf den Grund zu gehen, reisen die Ermittler nach Salzburg, ins Kaiserreich Österreich-Ungarn. Sie stellen rasch fest, dass sie auf der Suche nach der Kostbarkeit nicht allein sind, sondern von einem Konkurrenten verfolgt werden, der auch vor Mord nicht zurückschreckt. Als ihnen der geheimnisvolle Unbekannte immer näher kommt, wird die Lage brenzlig.
Geboren und aufgewachsen in Bayern, verließ Sophie Oliver nach dem Abitur ihre Heimat, um zu studieren und die Welt zu erkunden. Sie lebte in Italien und England und durfte in verschiedenen Berufen Erfahrungen sammeln. Mittlerweile ist sie zu ihren Wurzeln zurückgekehrt und wohnt mit Familie und Hund auf dem Land. Sophie liebt die bunte Vielfalt, Schräges genauso wie Schönes und vor allem 'all things British'.
Autorentext
Geboren und aufgewachsen in Bayern, verließ Sophie Oliver nach dem Abitur ihre Heimat, um zu studieren und die Welt zu erkunden. Sie lebte in Italien und England und durfte in verschiedenen Berufen Erfahrungen sammeln. Mittlerweile ist sie zu ihren Wurzeln zurückgekehrt und wohnt mit Familie und Hund auf dem Land. Sophie liebt die bunte Vielfalt, Schräges genauso wie Schönes und vor allem "all things British".
Zusammenfassung
London 1896: Eine beruchtigte Morderin soll hingerichtet werden. Kurz vor ihrem Tod erzahlt sie den Gentlemen vom Sebastian Club von einem antiken Duftbehalter, dem legendare Heilkrafte nachgesagt werden. Gibt es ihn wirklich? Oder ist der blaue Pomander nur das Hirngespinst einer Geisteskranken?Um der Sache auf den Grund zu gehen, reisen die Ermittler nach Salzburg, ins Kaiserreich sterreich-Ungarn. Sie stellen rasch fest, dass sie auf der Suche nach der Kostbarkeit nicht allein sind, sondern von einem Konkurrenten verfolgt werden, der auch vor Mord nicht zurckschreckt. Als ihnen der geheimnisvolle Unbekannte immer nher kommt, wird die Lage brenzlig.
Leseprobe
PROLOG
Kalter Novemberregen prasselte auf das Dach des Hansom Cabs, während sein pitschnasser Kutscher eine Lücke im Verkehr auf der Old Bailey Street nutzte und geschickt an einem überfüllten Wagen der London Central Omnibus Company vorbeimanövrierte.
Der Tag war derart düster, dass die Öllampe des Cabs brannte, obwohl es noch nicht einmal drei Uhr war. Chief Inspector Alwin Woodard hielt sich links und rechts am Sitz fest, wurde aber nichtsdestotrotz ordentlich durchgerüttelt, als sein Fahrer auf dem rutschigen Kopfsteinpflaster einer entgegenkommenden Kutsche auswich.
Vor ihm schälte sich Stück für Stück die roh behauene Steinfassade des Newgate-Gefängnisses aus dem Nachmittagsgrau. Normalerweise ragte dahinter die Kuppel der St. Paul's Cathedral in den Himmel, was den Anblick etwas erträglicher machte, heute war sie jedoch wegen des Wetters nicht zu sehen. Die wuchtige und durchweg unansehnliche Optik des Zuchthauses sollte der Abschreckung dienen. Woodard war allerdings davon überzeugt, dass sich kein einziger Verbrecher jemals von einer Untat hatte abhalten lassen, bloß weil das Gebäude, in dem er deswegen eingesperrt wurde, unschön war. Wahrscheinlich hatte Justitia aus ebendiesem Grund zugelassen, dass sich Newgate zu einem Ort entwickelt hatte, der an Elend und Grauen nur von wenigen Einrichtungen im Königreich übertroffen wurde. Bedlam mochte noch schlimmer sein, Newgate lag dicht dahinter.
Ein Wächter begrüßte den Inspektor höflich und ließ ihn durch die schwer gesicherte Tür ins Innere der Haftanstalt. Sie durchquerten die sogenannte Galerie, einen lang gezogenen, dreistöckigen Trakt voller Tristesse, der aus Treppen und Stahl bestand. Licht fiel durch ein spitz zulaufendes Glasdach ein, dessen scheibentragende Metallstreben ein Spiegelbild der umlaufenden Geländer waren. Unzählige Türen lagen auf den einzelnen Etagen nebeneinander, sie führten zu den Zellen der Gefangenen. Seit der Gebäuderenovierung vor etwa vierzig Jahren war man dazu übergegangen, die Insassen in Einzelzellen unterzubringen, um Krankheiten und Ungeziefer besser kontrollieren zu können. Und natürlich, um die Haftbedingungen zu verbessern. Aber Woodard kannte die Arrestzellen, sie waren nach wie vor armselig. Er zog die Nase kraus. Es stank. Ein vornehmeres Wort für die Mischung aus ungewaschenen Menschen, schlechtem Essen und Verzweiflung fiel ihm nicht ein. Wenigstens ist es hier drin trocken, dachte er. Allerdings änderte sich das gleich darauf wieder, nämlich als der Wächter eine weitere Tür mit Metallbeschlägen aufschloss und ihm bedeutete, auf den Frauen-Gefängnishof hinauszutreten, ein ödes gepflastertes Rechteck, das mittels einer hohen Mauer vom Hof der Männer abgetrennt wurde. Messerscharfe Eisenspitzen saßen in dichtem Abstand obenauf wie Bajonette einer Armee.
Schwere Tropfen prasselten auf Woodard hernieder, drangen durch Hut und Mantel und ließen ihn erschaudern. Sein Ziel war die Visiting Box, ein kleines Kabuff, in dem die weiblichen Gefangenen Besucher empfangen konnten.
»Box« war der korrekte Ausdruck für den Verschlag, eine an die Hauswand gesetzte Metallstangenzelle mit Dach. Durch die offenen Wände trieb der Wind schonungslos Regen herein, der Kommissar fröstelte noch mehr und versicherte sich, dass sein Tweedmantel auch wirklich bis obenhin geschlossen war.
Nachdem der Wärter die Tür zum Hof verriegelt hatte, wurde der zweite Zugang an der Granitwand geöffnet, und heraus trat ein weiterer Gefängnismitarbeiter, zusammen mit einer grauhaarigen Frau in Handschellen. Ihre verkniffenen, zu Strichen ausgedünnten Lippen waren umrahmt von Falten, die senkrecht zu einer dominanten Nase liefen. Tief liegende Augen mit Tränensäcken darunter vervollständigten den verbitterten Eindruck. Chief Inspector Woodard hatte in seiner langen Karriere abscheuliche Verbrech