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Nach dem Abi erstmal ein Sozialer Dienst. Aber wo? Warum nicht in China? So bricht der 18-jährige Sebastian Dern in eine völlig unbekannte Welt auf und arbeitet als Freiwilliger in einer Jugendherberge. Seine Erfahrungen ziehen den Leser in den Bann. Eine hervorragende Darstellung für alle, die ebenfalls den Sprung in das Reich der Mitte wagen wollen.
Der Autor hat ein FSJ in China abgeleistet. Seine Erfahrungen verbindet er mit Fotografien, persönlichen Erlebnissen und teils überraschenden Hintergründen, Geschichten und Informationen. Dem Leser vermittelt er auf zugleich unterhaltsame und informative Weise Kultur, Leben, Sehenswürdigkeiten, Geschichte und Probleme im Reich der Mitte.
Vorwort
Wie im Flug ist der erste Monat meines Freiwilligen Sozialen Jahres in Peking, der chinesischen Hauptstadt des Nordens, vergangen. Hier möchte ich nicht nur von meinen vergangenen Erlebnissen erzählen, sondern auch ein Bild von China und seiner uns noch so fremden Kultur zeichnen. Ich hoffe, durch mein soziales Engagement und mein Verhalten in China den Nebel des Unbekannten und Fremden ein wenig lichten zu können. Dies ermöglichen neben meinen Eltern und Großeltern maßgeblich engagierte Spenderinnen und Spender, bei denen ich mich von Herzen bedanken möchte. SOZIALES ENGAGEMENT ÜBER DIE STAATSGRENZEN HINAUS Während sich viele meiner Mitschüler im letzten Schuljahr Gedanken machten, welches Studienfach sie an welcher Universität studieren wollten, stand für mich die Suche nach einer halbjährigen sozialen Tätigkeit im Vordergrund, und zwar als unbezahltes Freiwilliges Soziales, Ökologisches Jahr oder als Europäischer Freiwilligendienst. Nachdem ich endlich die diesbezüglichen Unterschiede und Möglichkeiten recherchiert hatte, beschloss ich, mich für eine Stelle im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres beim Chinesischen Roten Kreuz zu bewerben, was über den Sozialen Friedensdienst Kassel e.V. organisiert wurde. Ein solcher Dienst ist unbezahlt, dafür kann der Freiwillige aber wichtige soziale Arbeit im Ausland leisten und hat versicherungstechnisch einen Arbeitnehmerstatus. Meine chinesischen Grundkenntnisse, ein großes Interesse an China und der Wunsch, beiden Völkern das andere näher zu bringen und so Vorurteile und Missverständnisse abbauen zu können, bewogen mich genauso dazu, wie die Überzeugung, dass ich beim Chinesischen Roten Kreuz einen wichtigen sozialen Beitrag für die Menschen dort und die Völkerverständigung im Allgemeinen leisten könnte.
Autorentext
Sebastian Dern (* 1989 in Frankfurt) absolvierte nach seiner Schulausbildung an der Internatsschule Schloss Hansenberg 2008 ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in Peking. Dort arbeitete er für eine internationale Schüleraustauschorganisation und lebte in einer chinesischen Gastfamilie. Er spricht Hochchinesisch und verfasste eine Berichtsammlung über China. Nach seiner Rückkehr begann er sein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der Technischen Universität Darmstadt und verbrachte in diesem Rahmen, unterstützt durch ein Jahresstipendium des DAAD, ein weiteres Auslandsjahr in China.
Leseprobe
Da die Sprache der Schlüssel zum vertieften Verständnis einer Kultur, zu Kontakten und zu Erfahrungen ist, die normalen Touristen verschlossen bleiben, nutzte ich die Zeit in Shanghai vor allem dazu, weiter Chinesisch zu lernen. Wenn man vor Ort ist, bieten sich hierzu vielfältige Möglichkeiten: chinesische Kung-Fu-Filme mit einfachen Gesprächen eigenen sich dank chinesischer Untertitel genauso wie Nachrichten und Soaps im Fernsehen (bei denen es fast ausschließlich um Polizei oder Armee geht, was aber besser ist als die ewig langen und sich oft wiederholenden Werbeblöcke dazwischen), weil bei den überregionalen, staatlichen beeinflussten Sendern meistens die Hochsprache gesprochen wird. Meine Gastfamilie und die Chinesen, die ich sonst noch traf, sprechen zwar den hiervon deutlich abweichenden Shanghaier Dialekt, konnten mir aber Fragen zu Zeichen beantworten und neue Vokabeln beibringen, auch deswegen versuchte ich so oft wie möglich eine Konversation. Neben meinen mitgebrachten Schulbüchern und Vokabelkarten war vor allem die Chinesischlehrerin, die mit mir während meines Shanghaier Aufenthalts dreimal wöchentlich zwei Stunden Aussprache und Sprechen übte, sehr hilfreich. Da sie erwartete, dass ich in der unterrichtsfreien Zeit alle angesprochenen Vokabeln perfekt lernte, verbrachte ich oft Stunden damit, die Vokabeln sehr häufig nachzusprechen und abzuschreiben.