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Wenn es dunkel wird, machen wir das Licht an. Wenn es kalt wird, heizen wir. Wenn wir Energie brauchen für weltweite Industrie und Technik, bedienen wir uns. Jederzeit. Doch schon bald sind die Brennstoffe der Erde wie Kohle, Gas, Öl und Uran unwiderruflich aufgebraucht. Und dann? Der Physiknobelpreisträger Robert B. Laughlin über die Zukunft unserer Energieversorgung.
Robert B. Laughlin, geboren 1950, ist Physik-Professor an der Stanford University, wo er nach Stationen am Massachusetts Institute of Technology und in Berkeley seit 1985 lehrt. 1998 bekam er für seine Arbeiten über den fraktionellen Quanten- Hall-Effekt den Nobelpreis für Physik. Er lebt in Palo Alto/Kalifornien. Sein erstes Buch 'Abschied von der Weltformel' (Piper 2007) wurde in Deutschland ein großer Erfolg.
Vorwort
»Die Energiekrise wird kommen. Und sie wird schrecklich sein.« Robert B. Laughlin
Autorentext
Robert B. Laughlin, geboren 1950, ist Physik-Professor an der Stanford University, wo er nach Stationen am Massachusetts Institute of Technology und in Berkeley seit 1985 lehrt. 1998 bekam er für seine Arbeiten über den fraktionellen Quanten- Hall-Effekt den Nobelpreis für Physik. Er lebt in Palo Alto/Kalifornien. Sein erstes Buch "Abschied von der Weltformel" (Piper 2007) wurde in Deutschland ein großer Erfolg.
Leseprobe
Vorwort zur deutschen Ausgabe Für die Leser in Mitteleuropa - meiner Ansicht nach ein besonders wichtiger Teil der Welt, wenn es um Energie geht - erkläre ich hiermit nachdrücklich, dass dieses Buch kein getarnter Aufruf für mehr Kernreaktoren ist. Manchmal zeigt sich, dass politisch heikle Angelegenheiten so sehr zum Tabu werden, dass die Leute ihre bloße Erwähnung als unausgesprochene Werbung interpretieren. Dieses Buch befasst sich mit Energie, und da Kernenergie eine Art von Energie ist, wird sie hier erörtert. Im Grunde stellt dieses Buch keinerlei Aufruf für irgendetwas dar. Woher die Menschen ihre Energie beziehen oder wie viel sie verwenden, ist mir ziemlich gleichgültig. Es ist mir egal, ob europäische Pendler den Zug nehmen oder Benzinsäufer fahren. Für mich macht es keinen Unterschied, ob Wohnungen ihre Energie aus deutscher Kohle, norwegischem Wasserkraftstrom, russischem Erdgas oder holländischem Hühnermist beziehen. Wie sich zeigen wird, behandelt das Buch genau die Gründe, aus denen ich auf diesem Gebiet keine unumstößlichen Überzeugungen habe. Meine Botschaft ist an vielen Stellen absichtlich ( aber nicht unangemessen ) konträr und politisch unkorrekt. Stark verkürzt, könnte sie lauten : Die vom bevorstehenden Ende der fossilen Energieträger entfesselten ökonomischen Kräfte werden so mächtig sein, dass sie die meisten - wenn nicht sogar alle - der politischen Maßnahmen, die wir heute ergreifen, überwältigen und ablösen werden. Auch die Klimakrise wird eine Rolle spielen, doch die Krise unzureichender Energievorräte wird vorher auftreten, und sie wird schrecklich sein. Ich habe das Buch aus einer Science-Fiction-Perspektive verfasst - wir begeben uns in Gedanken zwei Jahrhunderte in die Zukunft und fragen, was geschehen ist -, weil ich es locker und lesbar gestalten wollte, doch die zugrunde liegende Geschichte ist alles andere als leichtgewichtig. Ein massives Problem kommt auf uns zu - auf einem Weg, den wir nicht verlassen können. Keiner der heute lebenden Menschen wird ihm zum Opfer fallen, weil das Problem noch ziemlich weit entfernt ist, doch ein paar Generationen später wird es unsere Nachkommen treffen. Auch wenn Politik und Wirtschaft kurzfristig undurchsichtig sein mögen, kann man getrost über die ferne Zukunft sprechen : Vieles, was sich in den nächsten zwei Jahrhunderten ereignen wird, ist durch physikalische Gesetze und die menschliche Natur so eingeschränkt, dass es praktisch als vorgegeben anzusehen ist. Selbst wenn die Menschen feierlich schwören, sich nicht darum zu bemühen, ihr Leben zu verbessern, werden sie es trotzdem tun - besonders dann, wenn die Zukunft ihrer Kinder auf dem Spiel steht. Anders als Worte oder Geld kann Energie nicht durch bloßes Denken geschaffen oder vernichtet werden. Es handelt sich um eine physikalische Größe, die erhalten bleibt und endlich ist. Nutzung von Energie lässt sich angemessen als Ausgabe von Energie umschreiben. Wir nutzen Energie, indem wir sie in Wärme umwandeln, die anschlieVorwort zur deutschen Ausgabe 9 ßend ins Weltall abstrahlt. Wenn sie fort ist, ist sie fort. Den Zahlen können wir entnehmen, dass die heute von uns genutzten Energiearten in etwa ein oder zwei Jahrhunderten erschöpft sein werden. Die Menschen jener Zeit werden um die verbleibenden Vorräte kämpfen. Deren Ururenkel werden ihre Wohnungen mit anderen Energiequellen als heute beheizen und beleuchten. Wie das im Einzelnen aussehen wird, ist schwer vorherzusagen, doch die Liste der Alternativen ist begrenzt und bekannt - alles, was darauf steht, gibt es heute schon. Es besteht nicht die geringste Möglichkeit, dass bis dahin irgendeine grundlegend neue Energiequelle entdeckt werden wird. An meiner Entscheidung, in diesem Buch die Energie vom Klima abzukoppeln, halte ich unumstößlich fest. Aus meinen bisherigen Schriften sollte klar ersichtlich sein, dass ich persönlich die Erde liebe. Ich fahre mit dem Rad zur Arbeit, pflanze Mammutbäume, wann immer meine Frau mir das durchgehen lässt,
Inhalt
Inhalt
Vorwort
1. Kapitel
Eine Reise im Lehnstuhl
2. Kapitel
Geologische Zeitskalen
3. Kapitel
Das Gesetz des Dschungels
4. Kapitel
Kohlenstoff für die Ewigkeit
5. Kapitel
Strom in der Leitung
6. Kapitel
Inspiration für Mammuts oder was zu Atomkraftwerken sonst noch zu sagen wäre
7. Kapitel
Aufruf an alle Kühe
8. Kapitel
Müll zu Asche
9. Kapitel
Viva Las Vegas
10. Kapitel
Unter dem Meer
11. Kapitel
Ein Winterabend
Anmerkungen
Sachregister