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Von deutschen Truppenangehörigen verübte sexuelle Verbrechen waren in den besetzten Gebieten der Sowjetunion ein weit verbreitetes Phänomen: Soldaten machten Frauen zu Opfern sexueller Folter und begingen Vergewaltigungen. Regina Mühlhäuser untersucht sexuelle Gewalt ebenso wie das gesamte Spektrum heterosexueller Aktivitäten von Wehrmachts- und SS-Angehörigen im Kontext der damaligen Vorstellungen von Männlichkeit und Sexualität - vom Besuch "geheimer" Prostituierter und von Militärbordellen, über Sex im Austausch gegen Schutz oder Lebensmittel, bis hin zu einvernehmlichen Beziehungen, die mitunter dazu führten, dass die Männer Heiratsgesuche stellten. Regina Mühlhäusers Arbeit bietet wertvolle Erkenntnisse, die die bisherigen Forschungen zu den sexuellen Politiken von Wehrmacht und SS erweitern und vertiefen und unser Verständnis der Verwobenheit von Männlichkeit, Gewalt und Sexualität in Kriegszeiten bereichern.
"Das sexuelle Verhalten von 17 Millionen deutschen Soldaten in den besetzten Gebieten während des Zweiten Weltkriegs wurde noch kaum seriös untersucht. Die zum Buch umgearbeitete Dissertation von Regina Mühlhäuser betritt insofern Neuland. Die erste umfassende Studie zum Thema brachte Birgit Beck 2004 [...] heraus. Die Arbeit von Regina Mühlhäuser geht über diese Vorstudien hinaus, weil sie sich auf umfassenderes Material bezieht und dieses auf methodisch sicherer Basis ebenso sorgfältig wie behutsam interpretiert. [...] Die methodische Disziplin, mit der die Autorin Pauschalisierungen vermeidet, ist schlechterdings vorbildlich und bewundernswert [...]." Rudolf Walther, Berliner Zeitung
Autorentext
Regina Mühlhäuser studierte in Hamburg, Berlin und Seoul Geschichte, Literaturwissenschaft und Koreanistik und promovierte 2008 an der Universität zu Köln. Sie ist seit 2001 Ansprechpartnerin der Arbeitsgruppe "Krieg und Geschlecht" am Hamburger Institut für Sozialforschung und war 2005 Research Fellow am Deutschen Historischen Institut in Washington, DC. Zu ihren Forschungsinteressen zählen Frauen und Geschlechter fragen im Nationalsozialismus, die Erfahrungen der sogenannten Trostfrauen, die vom japanischen Militär im Zweiten Weltkrieg sexuell versklavt wurden, Erinnerungspolitik in Deutschland und Japan sowie Geschlechtergeschichte und transitional justice.
Klappentext
Von deutschen Truppenangehörigen verübte sexuelle Verbrechen waren in den besetzten Gebieten der Sowjetunion ein weit verbreitetes Phänomen: Soldaten machten Frauen zu Opfern sexueller Folter und begingen Vergewaltigungen. Regina Mühlhäuser untersucht sexuelle Gewalt ebenso wie das gesamte Spektrum heterosexueller Aktivitäten von Wehrmachts- und SS-Angehörigen im Kontext der damaligen Vorstellungen von Männlichkeit und Sexualität - vom Besuch "geheimer" Prostituierter und von Militärbordellen, über Sex im Austausch gegen Schutz oder Lebensmittel, bis hin zu einvernehmlichen Beziehungen, die mitunter dazu führten, dass die Männer Heiratsgesuche stellten. Regina Mühlhäusers Arbeit bietet wertvolle Erkenntnisse, die die bisherigen Forschungen zu den sexuellen Politiken von Wehrmacht und SS erweitern und vertiefen und unser Verständnis der Verwobenheit von Männlichkeit, Gewalt und Sexualität in Kriegszeiten bereichern.
Zusammenfassung
Von deutschen Truppenangehorigen verubte sexuelle Verbrechen waren in den besetzten Gebieten der Sowjetunion ein weit verbreitetes Phanomen: Soldaten machten Frauen zu Opfern sexueller Folter und begingen Vergewaltigungen. Regina Mhlhuser untersucht sexuelle Gewalt ebenso wie das gesamte Spektrum heterosexueller Aktivitten von Wehrmachts- und SS-Angehrigen im Kontext der damaligen Vorstellungen von Mnnlichkeit und Sexualitt - vom Besuch "e;geheimer"e; Prostituierter und von Militrbordellen, ber Sex im Austausch gegen Schutz oder Lebensmittel, bis hin zu einvernehmlichen Beziehungen, die mitunter dazu fhrten, dass die Mnner Heiratsgesuche stellten. Regina Mhlhusers Arbeit bietet wertvolle Erkenntnisse, die die bisherigen Forschungen zu den sexuellen Politiken von Wehrmacht und SS erweitern und vertiefen und unser Verstndnis der Verwobenheit von Mnnlichkeit, Gewalt und Sexualitt in Kriegszeiten bereichern.
Inhalt
InhaltEinleitung I. Ausgangspunkte Forschungsliteratur Quellen Männlichkeitskonzeptionen Weiblichkeitsvorstellungen Kinder Private Fotografien von Wehrmachtssoldaten, Teil I II. Sexuelle Gewalt Formen und Funktionen sexueller Gewaltakte Situationen Verhandlungen innerhalb der Truppe III. Sexuelle Tauschgeschäfte Gelegenheitshandel Gewerbliche Prostitution Verfolgung "prostitutionsverdächtiger" Frauen Disziplinierung der Wehrmachtssoldaten Appelle an die SS-Männer Wehrmachtsbordelle IV. Einvernehmliche Verhältnisse Das Begehren der Männer nach Normalität Die Sehnsucht der Frauen nach neuen Erfahrungen Regulierung durch die Wehrmacht Richtlinien der SS Verhandlungen über Heiratsgesuche Rhetorik der Niederlage Private Fotografien von Wehrmachtssoldaten, Teil II V. Besatzungskinder Bevölkerungspolitische Zukunftsvorstellungen Kontrollmaßnahmen Fazit: Sexualität und Geschlechterordnung in Krieg und Nachkriegszeit Danksagung Abkürzungen 381Quellen und Literatur 382Bildnachweise 415