Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes - Oder: Über die Konstruktion der Hysterie zur Unterdrückung der Frau

Nicole Diekmann

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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte - Allgemeines, Note: 1,7, Universitt Hamburg (Geschichtswissenschaften)...

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte - Allgemeines, Note: 1,7, Universitt Hamburg (Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: Von Sprache, Handeln und Bedeutung: Eine bung zur Geschichtstheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit hinterfragt das "Krankheitsbild" der weiblichen Hysterie im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Die Anfhrungszeichen sind bewusst gesetzt, denn die These dieser Arbeit lautet, dass es sich bei dieser Diagnose grtenteils um eine Konstruktion zu mehreren Zwecken handelte: Aufrechterhaltung der patriarchischen Gesellschaftsordnung angesichts der erstarkenden Frauenbewegung, Selbstaffimierung des mnnlichen Brgertums und Etablierung der (mnnlich besetzten) Schulmedizin allgemein und der Gynkologie und der Neurologie im Besonderen sind die Motive, die hier nachgewiesen werden sollen. Die Rolle der Medizin, die stellvertretend fr die allgemeingesellschaftlicheAngst vor dem teilweisen Verlust der mnnlichen Domnen an Frauen stehen soll, die den Hysteriebegriff und den Umgang mit vermeintlich hysterischen Frauen gesellschaftlich konstituierte, soll deutlich gemacht werden anhand eines Textes des Mediziners Paul Julius Mbius. Im Jahr 1901 erschien sein Aufsatz "Ueber den psychologischen Schwachsinn des Weibes" in zweiter Auflage, in dem er mit angeblich medizinischen Argumenten die erstarkende Emanzipation als widernatrlich und (auch) fr Frauen schdlich zu erklren versuchte. Belegt werden soll diese These anhand weniger Beispiele aus der Hysterieforschung zur Zeit von Mbius: Ich werde im Folgenden versuchen, einige Widersprchlichkeiten im Hinblick auf die Erklrungsanstze und die Heilverfahren von Hysterie dazustellen und so nachzuweisen, dass kein reelles medizinisches Interesse an der Heilung einer Krankheit vorlag. All diese Ausfhrungen unterlege ich mit Beispielen aus dem Text von Mbius.