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Eigentlich wollte Julia nach der Trennung von ihrem untreuen Mann nur eine neue Wohnung - stattdessen bekommt sie ein Traumhaus. Gratis. Der Haken: Sie muss nicht nur die Pflege der im Koma liegenden Besitzerin Frau Smit übernehmen, sondern auch die Verantwortung für eine Gruppe skurriler Außenseiter, die dort ein und aus gehen: ein misshandeltes Mädchen aus der Nachbarschaft, ein depressiver Gärtner, eine Friseurin, die einen illegalen Frisiersalon im Haus betreibt, der Dealer, der Frau Smit immer die besondere Zutat für ihren »Beruhigungstee« vor dem Schlafengehen besorgt hat. Das führt natürlich zu einigen Turbulenzen. Doch als die alte Dame in Schwierigkeiten gerät, müssen Julia und ihre bunte neue Familie plötzlich zusammenhalten. »Der Leser klebt dank Oldenhaves unvorhersehbaren Wendungen und dem großartigen Humor förmlich an den Seiten.« Hebban
Die niederländische Bestsellerautorin Mirjam Oldenhave ist neben ihrem Beruf als Kinderbuchautorin, auch Schauspielerin und Musiktherapeutin. Ihre preisgekrönte »Mister Twister«-Serie verkaufte sich über eine Million Mal, ihre »Mees Kees'- Romane wurden erfolgreich verfilmt. »Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende« ist ihr erster Roman für Erwachsene.
Autorentext
Die niederländische Bestsellerautorin Mirjam Oldenhave ist neben ihrem Beruf als Kinderbuchautorin auch Schauspielerin und Musiktherapeutin. Ihre preisgekrönte »Mister Twister«-Serie verkaufte sich über eine Million Mal, ihre »Mees Kees«- Romane wurden erfolgreich verfilmt. »Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende« ist ihr erster Roman für Erwachsene.
Leseprobe
4
Man konnte das Haus von der Straße aus nicht sehen, weil eine Reihe hoher, fliederfarben blühender Rhododendren es verdeckte. Eine rostige Gartenpforte führte über einen kerzengeraden Kiesweg zur Haustür. Gut so, ich hasste diese künstlich gewundenen Pfade, die dadurch länger wirken sollten.
Die Klingel war ein Gong, einer mit einem anständigen Nachhall, und die Tür wurde von einem jovialen Mann im Anzug geöffnet, der mich strahlend begrüßte. »Berend Smit-Bergman.« Er griff nach meiner Hand und schüttelte meinen Arm dreimal auf und ab. »Hereinspaziert, hereinspaziert!«
Er war ein wenig aufgedunsen, aber das Fett war gut verteilt, sogar seine Hand war gleichmäßig gut gepolstert.
Ich ging hinein und wusste genug: Hier gehörte ich hin.
Wenn man sich schon im Flur sofort wie zu Hause fühlt, kann man davon ausgehen, dass einem der Rest auch gefällt.
Berend ließ mich vorangehen in eine große, helle Küche. Die Wohnküche, nahm ich an, aber vielleicht war es ja auch der kleinste Raum im ganzen Haus.
Dort standen überall Töpfe, Büchsen und Dosen, und trotzdem wirkte es aufgeräumt. In der Mitte ein großer runder Tisch aus Kiefernholz. War das die Küche einer alleinstehenden alten Dame?
»Setzen Sie sich doch, was möchten Sie trinken?«
»Ein Glas Wasser, bitte.«
»So, Sie trauen sich ja was!« Er lachte.
Ich setzte mich, und nachdem er einen weißen Becher halb mit Wasser gefüllt hatte, kam er zur Sache. »Es geht also um die Pflege meiner Tante. Großartig, dass Sie sofort herkommen konnten. Ich habe furchtbar viel zu tun, und dann kommt plötzlich so was dazwischen, aber na ja, ich konnte sie ja wohl kaum darum bitten, mit ihrem Schlaganfall ein wenig zu warten.« Wieder lachte er; hätte ich neben ihm gesessen, hätte er mir einen kameradschaftlichen Knuff verpasst.
»Wie geht es ihr jetzt?«
»Koma infolge einer zerebrovaskulären Insuffizienz, wahrscheinlich in einem ungünstigen Teil des Gehirns«, antwortete er in einem Ton, als hielten wir eine ärztliche Besprechung ab. »Und für jemanden, der auf die achtzig zugeht, also, fast achtzig ist ...«
»Sind Sie Mediziner?«
Schon bei der Vorstellung allein musste er lachen. »Das würde niemanden glücklich machen. Nun gut, meinen Buchhalter vielleicht. Nein, ich arbeite im IKT-Bereich.« Dabei zeigte er nach oben. Vielleicht meinte er damit, dass er ein hohes Tier war oder aber auch einfach: Dort oben steht der Computer. »Aber die Chance, dass sie wieder gesund wird, geht gegen null. Das dürfen die Ärzte offiziell nicht sagen, aber ich bin ja nicht dumm.«
Offensichtlich war er sehr wohl dumm, jedenfalls fand er das selbst, oder vielleicht fand es auch sein Vater, und es war Berends Lebensaufgabe zu beweisen, dass sein Vater im Unrecht war.
»Ob ich das mal kurz übernehmen will. Ich habe ja sonst nix zu tun, scheinen sie dort zu denken. Sie bitten mich, minimal eine halbe Stunde pro Tag für meine Tante zu sorgen. Natürlich dürfen sie das nicht fordern, aber darum bitten können sie. Aber nun gut, wenn Sie da sind, bin ich gerettet. Um drei Uhr sitzt da so eine weiß bekittelte, adrette Schwester im Krankenhaus bereit, um Ihnen zu erzählen, was genau zu tun ist. Sie haben ja einen medizinischen Hintergrund, also wird das kaum ein Problem sein.«
Vielleicht hatte Dylan ihm erzählt, ich sei auf die Pflege komatöser Patienten spezialisiert.
Berend schaute auf seine Armbanduhr, um die sich die Haut seines Handgelenks leicht wölbte. »Ich werde allen Privatkrempel ins Hinterzimmer schaffen lassen, und ansonsten benutzen Sie einfach, was Sie brauchen, Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer und natürlich, na, wie heißt es ...«
»Die Sanitäranlagen.«
»Was immer Sie wollen. Der Gärtner kommt weiterhin, um den Garten brauchen Sie sich also nicht zu kümmern. Kommen Sie, ich führe Sie herum.« Er stand auf.
Es war ein großes, sonniges Haus mit hellgelben Wänden, durchgängi