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Neid, Gier, Eifersucht oder Trauer - der Stoff aus dem Tragödien sind. Seit jeher übernehmen diese negativen Gefühle die Kontrolle über die Menschheit und verstellen den Blick auf das Wesentliche. Die Philosophie des Stoizismus erkannte bereits 400 vor Christus, welche Kraft ein Leben ohne zerstörerische Emotionen entfalten kann. Nicht Perfektion sollte demnach das Ziel unseres Strebens sein, sondern die Handlungsfähigkeit des Menschen. Philosoph Massimo Pigliucci entdeckt diese antike Kunst der Gelassenheit für unsere Zeit neu, indem er lehrt, wie sich durch Achtsamkeit im Hier und Jetzt auch die Zukunft positiv gestalten lässt.
Massimo Pigliucci ist Professor für Philosophie am Lehman College der City University of New York. Schwerpunkt seiner Arbeit sind Wissenschaftstheorie und Stoizismus. Er ist bekannt für seine Kritik des Kreationismus und seinen Einsatz für wissenschaftliches und skeptisches Denken.
Vorwort
Warum uns die Vernunft gelassener macht
Autorentext
Massimo Pigliucci ist Professor für Philosophie am Lehman College der City University of New York. Schwerpunkt seiner Arbeit sind Wissenschaftstheorie und Stoizismus. Er ist bekannt für seine Kritik des Kreationismus und seinen Einsatz für wissenschaftliches und skeptisches Denken.
Zusammenfassung
Neid, Gier, Eifersucht oder Trauer der Stoff aus dem Tragödien sind. Seit jeher übernehmen diese negativen Gefühle die Kontrolle über die Menschheit und verstellen den Blick auf das Wesentliche. Die Philosophie des Stoizismus erkannte bereits 400 vor Christus, welche Kraft ein Leben ohne zerstörerische Emotionen entfalten kann. Nicht Perfektion sollte demnach das Ziel unseres Strebens sein, sondern die Handlungsfähigkeit des Menschen. Philosoph Massimo Pigliucci entdeckt diese antike Kunst der Gelassenheit für unsere Zeit neu, indem er lehrt, wie sich durch Achtsamkeit im Hier und Jetzt auch die Zukunft positiv gestalten lässt.
Leseprobe
Kapitel 1
Der ungerade Weg
Auf halbem Weg des Menschenlebens fand
Ich mich in einen finstern Wald verschlagen,
Weil ich vom geraden Weg mich abgewandt.
Dante, Die Göttliche Komödie, Hölle,
Erster Gesang
In jeder uns bekannten Kultur, mag sie weltlich oder religiös geprägt sein, ethnisch verschiedenartig oder nicht, ist die Frage, wie man leben soll, von zentraler Bedeutung. Wie sollen wir mit den Herausforderungen und Wechselfällen des Lebens umgehen? Wie sollen wir uns in der Welt verhalten, wie die Mitmenschen behandeln? Und dann die endgültige Frage: Wie bereiten wir uns am besten auf die letzte Prüfung vor, auf den Moment des Sterbens?
Die zahlreichen Religionen und philosophischen Strömungen, die im Laufe der Menschheitsgeschichte entwickelt wurden, um diese Themen anzugehen, bieten uns Antworten, die vom Mystischen bis zum Hyperrationalen reichen. In jüngster Zeit ist sogar die Wissenschaft ins Geschäft eingestiegen mit einer Fülle von Fachaufsätzen und populärwissenschaftlichen Büchern über das Glück und die Wege, die zu ihm hinführen. Begleitet werden sie von den unvermeidlichen Hirnscans, die aufzeigen, wie Ihr Gehirn auf alles Mögliche reagiert, was Ihre Lebenszufriedenheit erhöhen oder schmälern könnte. Die Werkzeuge, mit denen man Antworten auf existenzielle Fragen sucht, variieren dann natürlich ebenso wie die jeweiligen Herangehensweisen - von heiligen Schriften bis zur Tiefenmeditation, von philosophischen Argumenten bis zu wissenschaftlichen Versuchen ist alles im Angebot.
Was daraus resultiert, ist wahrhaft erstaunlich und spiegelt sowohl die Kreativität des menschlichen Geistes wider als auch die Dringlichkeit, die wir dem Forschen nach Sinn und Zweck des Lebens offenbar beimessen. Man kann sich beispielsweise eine der vielen Optionen innerhalb der jüdischen, christlichen oder islamischen Religion zu eigen machen, etwas aus der breiten Palette buddhistischer Schulen wählen oder sich für den Taoismus entscheiden, den Konfuzianismus und vieles andere mehr.
Sollte Ihnen der Sinn eher nach Philosophie als nach Religion stehen, können Sie sich dem Existenzialismus zuwenden, dem säkularen Humanismus, dem säkularen Buddhismus, der Ethischen Bewegung und so weiter. Und falls Sie zu dem Schluss kommen, dass es gar keinen Sinn gibt - dass im Grunde schon die Suche danach sinnlos ist -, entdecken Sie vielleicht eine »fröhliche« Ausprägung des Nihilismus für sich. Ja, so etwas gibt es.
Was mich betrifft, so bin ich Stoiker geworden. Ich meine damit nicht, dass ich begonnen hätte, ständig eine unbewegte Miene zur Schau zu stellen und meine Emotionen zu unterdrücken. Nein, denn so sehr ich Mister Spock auch liebe - Gene Roddenberry, der Schöpfer von Star Trek, hat ihn angeblich nach seinem bei näherem Hinschauen naiven Verständnis des Stoizismus modelliert -, die beiden genannten Merkmale der Figur stehen für zwei der häufigsten Missverständnisse zum Thema, was es bedeutet, Stoiker zu sein. In Wahrheit geht es im Stoizismus keineswegs um das Unterdrücken oder Verbergen von Emotionen - vielmehr ermuntert er uns dazu, unsere Emotionen anzuerkennen, über ihre Ursachen und Auslöser nachzudenken und sie neu auszurichten.
Worum es im Stoizismus geht, ist kurz gesagt Folgendes: dass wir im Leben Tugend und Vortrefflichkeit in dem Maße praktizieren, wie es die eigenen Fähigkeiten erlauben - dass wir also unser Bestes geben. Wichtig dabei ist zudem, auf die moralische Dimension all unserer Handlungen zu achten. In der Praxis, im Lebensalltag, stellt sich der Stoizismus, wie ich Ihnen noch zeigen werde, als eine dynamische Kombination von Nachdenken über theoretische Grundsätze, Lektüre inspirierender Texte und Beschäftigung mit Meditation, Achtsamkeit und anderen spirituellen Übungen dar.
Einer seiner wichtigsten Grundsätze ist, dass wir den
Inhalt
1 Der ungerade Weg
2 Eine Straßenkarte für die Reise
3 Manches steht in unserer Macht, anderes nicht
4 Im Einklang mit der Natur leben
5 Ballspielen mit Sokrates
6 Gott oder Atome
7 Alles ist eine Frage des Charakters ( und der Tugend )
8 Ein ausschlaggebendes Wort
9 Die Rolle der Vorbilder
10 Behinderung und psychische Krankheiten
11 Über Tod und Selbstmord
12 Vom Umgang mit Zorn, Angst und Einsamkeit
13 Liebe und Freundschaft
14 Praktische spirituelle Übungen
Anhang Die hellenistischen Schulen der praxisnahen Philosophie Dank Anmerkungen Sach- und Personenregister