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Keine Chance dem Klischee: Ein spannend-romantischer Roman mit einer Prise Magie In Pias Familie dirigiert das Amor-Gen das tägliche Leben. Während ihr kleiner Bruder die Rolle des Amor übernimmt, ist sie eine Klischeebeauftragte. Ihre Aufgabe ist simpel: verhindern, dass sich in der Welt zu viele Klischees anhäufen. Dementsprechend begeistert ist sie von allem, was mit Romantik und Kitsch zu tun hat. Das ändert sich auch nicht, als sie Joshua begegnet. Er soll das Gegenstück sein, das Amor für sie ausgewählt hat. Doch Pia hat gar nicht die Zeit, sich mit ihm und den dazugehörigen Klischees herumzuschlagen, denn eine weitaus schlimmere Gefahr hat sich in ihr Leben geschlichen. Eine Gefahr, die nicht nur ihre Familie/Liebsten, sondern auch die Liebe selbst bedroht.
Marisa Liehner, geboren 1996, wuchs mit deutsch-thailändischen Eltern in einem beschaulichen Dorf im Süden Baden-Württembergs auf. Bereits in der Grundschule fing sie an, kurze Geschichten aufzuschreiben, die über die Jahre immer länger wurden. Ihren ersten Roman 'Green - Im Rausch' veröffentlichte sie schließlich 2016. Im selben Jahr begann sie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Englische Literatur und Kultur sowie Kunstgeschichte zu studieren.
Autorentext
Marisa Liehner, geboren 1996, wuchs mit deutsch-thailändischen Eltern in einem beschaulichen Dorf im Süden Baden-Württembergs auf. Bereits in der Grundschule fing sie an, kurze Geschichten aufzuschreiben, die über die Jahre immer länger wurden. Ihren ersten Roman "Green Im Rausch" veröffentlichte sie schließlich 2016. Im selben Jahr begann sie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Englische Literatur und Kultur sowie Kunstgeschichte zu studieren.
Leseprobe
Klischee Nr. 001: Zusammenstoß mit Folgen
Person A und B stoßen zusammen, ihre Unterlagen fallen zu Boden und sie knien nieder, um diese aufzusammeln. Dabei kreuzen sich ihre Blicke.
Ungeduldig trommelte ich mit meinen Fingern gegen den Türrahmen. »Bram! Wie lange brauchst du noch?«
Ich war genervt. Vor zehn Minuten hatten wir losfahren wollen, doch mein liebenswerter kleiner Bruder schien das Memo verpasst zu haben.
Zwei Takte später polterte er die Treppe herunter und schlitterte an mir vorbei hinaus, wo unsere Eltern im Auto warteten Endlich!
Ich hatte keine Ahnung, wie er das anstellte, doch egal worum es ging - Bram war grundsätzlich zu spät. Mit einem Seufzer schloss ich unsere Haustür ab und folgte ihm.
Unser Haus lag in einem der Außenbezirke von Amsterdam - dort war es angenehm ruhig, aber auch das berüchtigte Großstadtleben war nicht allzu weit entfernt.
Ich öffnete die Türe hinter dem Beifahrersitz, wo es sich Bram gerade gemütlich gemacht hatte. »Rutsch rüber.«
Tatsächlich tat er, was ich sagte, und so saßen wir wenig später alle vier in unserem kleinen Wagen.
»Alle angeschnallt? Kann es losgehen?« Mein Vater, der sich bis gerade noch mit dem Radio beschäftigt hatte, drehte sich mit dieser Frage zu uns um.
Bram rief aus: »Alle bereit!«, während ich wie ein Pilot den Daumen in die Höhe reckte.
»Dann mal los.« Und damit trat er aufs Gas.
Unser Ausflug hatte ein ganz bestimmtes Ziel. Wir waren auf dem Weg zu einer befreundeten Familie, die ebenfalls hier in Amsterdam lebte. Wobei man diesen Besuch nicht als gewöhnlich bezeichnen konnte - gewöhnlich war bei uns rein gar nichts.
Aber das erkläre ich lieber von Anfang an. Wie wir und noch einige andere besaß die Familie, zu der wir unterwegs waren, das Amor-Gen. Klingt unromantisch, ist es auch. Das Amor-Gen wird von Generation zu Generation weitergegeben. Männliche Nachkommen werden damit zum sprichwörtlichen Amor (aka mein Bruder) und die weiblichen zu sogenannten Klischeebeauftragten oder KBs (aka ich). Auch wenn es die Bezeichnung nahelegt, ist unsere Aufgabe keinesfalls, mehr Klischees zu produzieren - dafür sorgten die Amors selbst schon zur Genüge - vielmehr sollen wir sie verhindern. So viel also dazu.
Und dieser Besuch, der auf unserem Plan stand? Das war eigentlich eine alljährliche Angelegenheit. Jedes neue Jahr am 1. Februar treffen sich die ortsansässigen Familien mit Amor-Gen, um die Aufträge für die nächsten sechs Monate zu verteilen. Erst danach kommen wir erneut zusammen. Ein ziemliches Event. Vier Familien samt Anhängsel, das sind nicht gerade wenige Leute.
Nach 20 Minuten parkten wir schließlich auf dem Gehweg vor unserem Ziel. Wir waren nicht die Einzigen, die Straße vor dem alten Backsteingebäude stand bereits voller Autos. Wir hatten Glück, noch einen Parkplatz zu finden.
Es war das Haus der Familie van Loon. Die van Loons lebten schon seit Generationen auf diesem Grundstück. Da ihre Villa so viel Platz bot, wurden unsere Amor-Treffen meist hier abgehalten. Ich starrte aus dem Fenster auf meiner Seite und betrachtete das alte Gebäude. Erinnerungen stiegen in mir hoch. Seit ich denken konnte, kamen wir Jahr für Jahr hierher. Die Backsteinfassade wurde von einem rechteckigen Element mit Spitzgiebel in zwei Hälften geteilt. Auf der linken Seite befand sich ein kleiner Wintergarten, in dem man bereits einige Personen ausmachen konnte.
»Jetzt steig schon aus, Pia. Oder auf was wartest du, den Valentinstag?«
Ich drehte meinen Kopf zu Bram, der inzwischen schon draußen stand. »Haha. Sehr witzig.«
Trotz meiner Bemerkung beeilte ich mich, aus dem Auto zu kommen. Ich war die letzte, die sich dazu bequemte. Unsere Eltern standen Arm in Arm neben dem Gartentor und warteten offensichtlich darauf, das Auto abschließen zu können. Bram und ich joggten zu ihnen hinüber.
»Und? Bereit, Kin