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Ein Jahr ist es her, seit Anki Karlsson in das kleine Dorf Mullvald gezogen ist. Nach den dramatischen Morden im letzten Herbst kann die pensionierte Lehrerin nun endlich die Ruhe genießen. Doch dann kommt wieder Schwung in den verschlafenen Ort: Ein Trüffelfestival findet statt! Nach einer turbulenten Trüffelsafari zusammen mit Ankis Freunden und Nachbarn gipfelt das Spektakel in einem Sechs-Gänge-Menü im schicken Hotel Plogbillen. Doch am Ende des Dinners ist einer der zwölf Gäste tot. Gift! Anki nimmt umgehend die Ermittlungen auf. Unterstützung bekommt sie von ihrem Freund, dem ehemaligen Kommissar Tryggve. Doch die beiden ahnen nicht, dass dieser Fall äußerst delikat ist. Und bald schon ist nicht nur das Leben eines Trüffelschweins, sondern auch Ankis in Gefahr ...
Marianne Cedervall wurde 1949 auf Gotland geboren. Heute lebt sie in Västerås, im Südosten Schwedens, arbeitet als Rechtsberaterin und schreibt Romane und Krimis. 'Mord auf der Insel' ist der erste Fall für Anki Karlsson und hat die schwedischen Bestsellerlisten im Sturm erobert.
Vorwort
Und nach dem Dinner ist einer tot.
Autorentext
Marianne Cedervall wurde 1949 auf Gotland geboren. Heute lebt sie in Västerås, im Südosten Schwedens, arbeitet als Rechtsberaterin und schreibt Romane und Krimis. "Mord auf der Insel" ist der erste Fall für Anki Karlsson und hat die schwedischen Bestsellerlisten im Sturm erobert.
Leseprobe
2
Anki Karlsson unterdrückte ein Gähnen, bevor sie sich den Aufgaben im Stall zuwandte. Gestern war es spät geworden. Die Fähre hatte erst eine halbe Stunde nach Mitternacht in Visby angelegt, und bis ihre Freundinnen an Land waren, ihr Gepäck und dann sich selbst im Wagen verstaut hatten und sie alle die vierzig Kilometer bis Mullvald gefahren waren, hatten sich die Zeiger der Uhr schon auf halb zwei vorgeschoben. Glücklicherweise hatte Anki bereits vorher sämtliche Betten bezogen, sodass sie sich einfach nur hineinfallen lassen konnten. Gunilla und Ingegerd teilten sich das eine Gästezimmer, und Lena hatte ein Zimmer ganz für sich, was aber allen Freundinnen entgegenkam, schließlich war Lena Weltmeisterin im Schnarchen, und wer ein Zimmer mit ihr teilen musste, bekam nie wirklich viel Schlaf.
Anki schleppte einen Heuballen auf die Weide und löste mit einem Messer die Schnüre. Dann lockerte sie mit der Heugabel die trockenen Halme auf und verteilte sie für ihre Islandpferde. Schließlich ging sie wieder in den Stall und öffnete beide Boxen. Mittlerweile kannten Osk und Austri den Ablauf und wussten, welchen Weg sie einschlagen mussten, um zu ihrem Frühstück zu kommen. Anfangs hatte Anki sie noch am Halfter hinübergeführt, aber das war nicht länger nötig.
»Dann mal los mit euch!«, rief Anki und schlug Osk gegen die Flanke. »Das Frühstück wartet.«
In die fuchsfarbene Stute kam Leben, spielerisch schnappte sie nach Austris weißer Mähne, der sich wiederum nicht lange bitten ließ und liebevoll neckend zurückzwickte. Sie knufften sich gegenseitig, weil jedes zuerst durch die Tür wollte. Austri gewann, was Osk mit einem enttäuschten Wiehern quittierte, aber sie folgte ihm schnell auf dem Hufe. Anki ging langsam hinter ihnen her und hakte den Elektrozaun am Pfosten ein.
»Guten Hunger, meine Lieben!«, sagte sie und kehrte zurück in den Stall, um die Boxen auszumisten.
»Schönen guten Morgen!«
Anki schaute von ihrer Arbeit auf, als sie Ingegerds nur zu bekannte Stimme hörte, und stützte sich mit den Armen auf die Mistgabel.
»Na, bist du auch schon wach? Guten Morgen.«
Ingegerd schlang sich die Arme um den Oberkörper und massierte sich die Schultern.
»Mittlerweile schlafe ich morgens nicht mehr sonderlich lang. Aber wenn ich sagen müsste, ich wäre nach der Überfahrt in Topform, würde ich lügen.«
»Ja, das ist ziemlich spät geworden gestern«, stimmte Anki zu. »Die Fähren haben einen wirklich sonderbaren Fahrplan.«
Ingegerd schüttelte den Kopf.
»Ach, dann hole ich den Schlaf ein andermal nach. Kann ich dir helfen? Ich dachte, wenn ich mit anpacke, wird mir vielleicht warm.«
Anki deutete zu der Wand, an der Mistgabeln und Schaufeln hingen, und schon machte Ingegerd sich eifrig in Box Nummer zwei zu schaffen.
»Schlafen unsere Freundinnen noch?«, fragte Anki über die Trennwand.
»Nein«, antwortete Ingegerd und richtete sich auf. »Lena und Gunilla sind auch schon wach, aber die gehen den Tag etwas gemütlicher an. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass sie genau dann hier auftauchen, wenn wir die Pferde gesattelt und gestriegelt haben und sie nur noch aufsitzen müssen.«
Anki lachte. »Eindeutig keine Stallmädchen.«
»Gunilla ist ja noch immer auf dem heimischen Hof aktiv, aber Lena hat bestimmt seit unserer Jugend keinen Stall mehr betreten. Aber sie machen Brote und Kaffee, damit wir was zum Frühstücken mit in die Natur nehmen können.«
Auf dem Rückweg von der Fähre hatte Anki eher aus Spaß vorgeschlagen, dass sie einen Frühstücksausritt mit Picknick machen könnten. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie beim Wort genommen würde, aber beste Freundinnen waren nun mal beste Freundinnen.
»Das mit dem Reiten wird Lena schnell wieder lernen«, versicherte Anki. »Meist reichen ein paar Minuten auf dem Pferderücken, und schon kommt alles zurück. Als ich vor einem Jahr hergezogen bin, war