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Kleine Drüse - große Wirkung Unerklärliche Gewichtszunahme, Müdigkeit, Erschöpfung, Depressionen, Herzrasen oder Schlaflosigkeit... es könnte sein, dass eine Erkrankung der Schilddrüse hinter Ihren Beschwerden steckt. Kaum ein Organ unseres Körpers greift in so viele Stoffwechselvorgänge und Körperreaktionen ein. Gehen Sie Ihren Beschwerden auf den Grund und erfahren Sie: - wie das fein austarierte Regulationssystem der Schilddrüsen-Hormone funktioniert, - was die anderen Hormone unseres Körpers damit zu tun haben, - ob die Wechseljahre häufig eine Schilddrüsen-Unterfunktion mit sich bringen, - wie viel Jod Sie brauchen, - welche Erkrankungsformen es gibt - und wie sie behandelt werden. Dr. Anneli Hainel und Dr. Marcel Ermer praktizieren in Praxen im Großraum Mainz-Frankfurt und waren zuvor langjährige Mitarbeiter in der Mainzer Privatpraxis für Schilddrüsenkrankheiten von Prof. Dr. med. L.-A. Hotze, dem 2011 verstorbenen Verfasser der vorherigen Ausgabe.
Für eine Schilddrüsenerkrankung, die bei immerhin 40 Prozent der Bevölkerung auftritt, können viele Symptome sprechen: Unerklärliche Gewichtszunahme, Müdigkeit, Erschöpfung, Depression, Herzrasen oder Schlaflosigkeit. In dieser Neuauflage gibt es fundierte Infos rund um Schilddrüsen-Erkrankungen wie Über-, Unterfunktion, Basedow oder Hashimoto. Sie erklärt alle Symptome, die wichtigsten Untersuchungen und Therapien. Auch spezielle Situationen wie Schwangerschaft, Wechseljahre oder die Erkrankungen bei Kindern werden berücksichtigt. Großen Wert legt das neue Autorenteam auf die Selbsthilfe. Wichtig hierbei ist, wie z. B. eine jodreiche Ernährung aussieht. Neu sind zudem zahlreiche Patienten-Berichte, die ihre Erfahrungen mit dem Leser teilen.
Autorentext
Prof. Dr. med. Lothar-Andreas Hotze ist Nuklearmediziner. Er leitet eine große Praxis mit dem Spezialgebiet Schilddrüsenerkrankungen in Mainz.
Zusammenfassung
Kleine Drüse - große WirkungUnerklärliche Gewichtszunahme, Müdigkeit, Erschöpfung, Depressionen, Herzrasen oder Schlaflosigkeit... es könnte sein, dass eine Erkrankung der Schilddrüse hinter Ihren Beschwerden steckt. Kaum ein Organ unseres Körpers greift in so viele Stoffwechselvorgänge und Körperreaktionen ein.Gehen Sie Ihren Beschwerden auf den Grund und erfahren Sie:- wie das fein austarierte Regulationssystem der Schilddrüsen-Hormone funktioniert,- was die anderen Hormone unseres Körpers damit zu tun haben,- ob die Wechseljahre häufig eine Schilddrüsen-Unterfunktion mit sich bringen,- wie viel Jod Sie brauchen,- welche Erkrankungsformen es gibt - und wie sie behandelt werden.Dr. Anneli Hainel und Dr. Marcel Ermer praktizieren in Praxen im Großraum Mainz-Frankfurt und waren zuvor langjährige Mitarbeiter in der Mainzer Privatpraxis für Schilddrüsenkrankheiten von Prof. Dr. med. L.-A. Hotze, dem 2011 verstorbenen Verfasser der vorherigen Ausgabe.
Leseprobe
2 Schilddrüse und Psyche
Dass die Schilddrüse nicht nur körperliche Funktionen reguliert, sondern auch unsere Stimmungslage beeinflusst, ist vielen Menschen nicht geläufig.
Und auch Ärzte denken nicht immer daran, bei depressiven oder Angstsymptomen ihres Patienten auch die Schilddrüsenfunktion zu überprüfen. Es wäre besser, zunächst eine Stoffwechselstörung der Schilddrüse auszuschließen, bevor Psychopharmaka eingesetzt werden.
2.1 Über- und Unterfunktion stören die Psyche
Psychische Symptome kommen sowohl bei Über- als auch bei Unterfunktion der Schilddrüse vor: Bei Unterfunktion sind es eher depressive Symptome und bei Überfunktion eher Angst- und Übererregungssymptome. Das muss allerdings nicht so sein. Die psychischen Symptome können auch unspezifisch sein und eine Zuordnung zu Über- oder Unterfunktion ist häufig nicht eindeutig. In der Praxis beobachten wir häufig schon bei leichten Funktionsstörungen (also normalen freien Schilddrüsenhormonen, aber leicht verändertem TSH) psychische Symptome.
Aber auch primär psychische Erkrankungen können durchaus begleitend mit einer Schilddrüsenfunktionsstörung einhergehen. Die Symptome wie Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Lethargie und Konzentrationsstörungen können auf eine begleitende Schilddrüsenunterfunktion hindeuten, aber auch Symptom der psychischen Störung oder Nebenwirkung von Psychopharmaka sein. Daher sollte bei Patienten mit psychischen Störungen immer auch die Schilddrüse untersucht und ggf. behandelt werden. Es wurde festgestellt, dass die Psychopharmaka bei Ergänzung durch Schilddrüsenhormon im Fall von begleitenden Schilddrüsenfunktionsstörungen besser wirken.
2.1.1 Oft ist eine Unterfunktion schuld an depressiven Symptomen
Durch die schleichende Entwicklung der Unterfunktion z. B. im Rahmen einer Autoimmunthyreoiditis werden die Symptome lange nicht bemerkt. Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen und eine Verlangsamung des Denkens werden oft auf das Alter oder steigende Belastungen in Familie und Beruf zurückgeführt.
2.1.2 Das Gehirn braucht T3 besonders
Da das Gehirn viele Schilddrüsenhormonrezeptoren besitzt, reagiert es besonders sensibel auf eine Reduktion des vorhandenen Hormons, insbesondere ein niedriger T3-Spiegel kann mit depressiven Symptomen einhergehen. Patienten mit einer niedrigen Dejodaseaktivität neigen eher zu psychischen Störungen im Rahmen einer Unterfunktion als bei guter Umwandlung von T4 in T3. In solchen Fällen kann es notwendig und sinnvoll sein, eine _ Kombinationstherapie mit T4 und T3 durchzuführen. Durch eine T3-Gabe kann im Gehirn die Versorgung mit wichtigen Botenstoffen verbessert und damit eine depressive Verstimmung gelindert werden. Psychiater setzen daher manchmal im Rahmen von antidepressiven Therapien auch T3 ein, wenn eigentlich keine Schilddrüsenunterfunktion besteht.
2.1.3 Vorsicht bei T3-Gabe
Die unterschiedlichen Gewebe können gewebsspezifisch unterschiedliche Dejodaseaktivitäten, also eine unterschiedliche Effektivität der Umwandlung von T4 in das wirksame T3 aufweisen. Besonders problematisch kann es sein, wenn im Herzmuskelbereich immer genug T3 gebildet werden kann, aber im Gehirn nicht. Dann muss man mit einer T3-Gabe vorsichtig sein, denn was für das Gehirn dringend nötig wäre, kann für das Herz bereits zu viel sein; das heißt, eine T3-Gabe bessert zwar psychische Symptome, führt aber zu Herzrasen. Bei einer T3-Substitution muss man daher immer prüfen, ob alle Gewebe diese auch vertragen. Hilfreich können hier ggf. kleinste T3-Mengen sein, die man sich durchaus auch in 1-µg-Schritten in speziellen Apotheken anfertigen lassen kann. Ganz besonders wichtig ist hier zudem eine gute Versorgung mit _ Selen .
Steffi, 50 Jahre
Ich dachte, die Wechseljahre seien schuld/
Inhalt
1;Liebe Leserin, lieber Leser,;8
2;Die Schilddrüse stellt sich vor ;10
2.1;Die Schilddrüse sitzt
im Hals;11
3;Einfluss auf Körper und Psyche;24
3.1;Schilddrüse und
Psyche;25
3.2;Schilddrüse und
Sexualhormone ;31
3.3;Schilddrüse und Gewicht;43
3.4;Schilddrüse und Diabetes;49
3.5;Schilddrüse und Herz-Kreislauf-System;55
3.6;Schilddrüse und Knochen;59
4;Die Schilddrüse untersuchen;62
4.1;Der Arztbesuch;63
4.2;Laboruntersuchungen;69
4.3;Weitere
Untersuchungen;75
5;Die Erkrankungen der Schilddrüse;82
5.1;Strukturelle Veränderungen;83
5.2;Schilddrüsen überfunktion;91
5.3;Schilddrüsen unterfunktion;103
6;Wie wird behandelt?
;110
6.1;Schilddrüsenhormone bei Unterfunktion;111
6.2;Aber Schilddrüsen hormon ist nicht alles;119
6.3;Therapie der Überfunktion;131
6.4;Ein Blick in die Zukunft: neue Therapieverfahren;139
6.5;Stichwortverzeichnis;141