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Nachdem die Sommerferien und ihr achtzehnter Geburtstag in einer Katastrophe endeten, freut Jillian sich auf ihr zweites Schuljahr an der Winterfold Akademie. Doch schon bald bemerkt sie, dass im umliegenden Wald seltsame Dinge vor sich gehen - unbekannte Mächte scheinen sie zu verfolgen. Schnell wird klar: Die Bedrohung kommt nicht von außen, sondern hat ihren Kern in der Akademie. Für Jillian wird es immer schwieriger, ihre wahre Abstammung zu verbergen und ihr größtes Geheimnis zu bewahren. Und um den rätselhaften Vorkommnissen auf den Grund zu gehen, muss sie sich ausgerechnet auf die Suche nach ihren dämonischen Wurzeln begeben ...
Linea Harris ist seit 2012 als Werbetexterin und Grafikdesignerin tätig. Nach dem Abitur und einer Ausbildung zur Bürokauffrau veröffentlichte die junge Mutter 2014 ihren ersten Fantasyroman 'Bitter & Sweet. Mystische Mächte' im Selfpublishing und landete damit einen großartigen Erfolg. Kurz darauf folgten zwei weitere Bände, die ebenfalls zu Bestsellern wurden. Die Thüringerin wohnt heute mit ihrer Familie in einem idyllischen Ort mitten im grünen Herzen Deutschlands.
Autorentext
Linea Harris ist seit 2012 als Werbetexterin und Grafikdesignerin tätig. Nach dem Abitur und einer Ausbildung zur Bürokauffrau veröffentlichte die junge Mutter 2014 ihren ersten Fantasyroman "Bitter & Sweet. Mystische Mächte" im Selfpublishing und landete damit einen großartigen Erfolg. Kurz darauf folgten zwei weitere Bände, die ebenfalls zu Bestsellern wurden. Die Thüringerin wohnt heute mit ihrer Familie in einem idyllischen Ort mitten im grünen Herzen Deutschlands.
Leseprobe
Kapitel 1
Der Wecker klingelte und riss mich unsanft aus dem Schlaf. Stöhnend rieb ich mir die Augen und sah auf die leuchtend roten Zahlen. Zehn Minuten vor Mitternacht. Noch verwirrt von meinem Traum wischte ich die letzten Erinnerungen an ausgestorbene, brüchige Straßen mit einer Handbewegung beiseite, und die Bilder verblassten wie jahrzehntealtes Pergament.
Ich warf die dünne Bettdecke von mir und setzte mich schwerfällig auf. Seufzend streckte ich meine Beine aus. Wir hatten Ferien, und ich hatte eigentlich geplant, wach zu bleiben, aber nachdem ich meiner Tante den ganzen Tag im Garten geholfen hatte, war ich wie ein Stein aufs Bett gefallen und konnte die Augen gerade noch lange genug aufhalten, um meinen Funkwecker einzustellen. Kurz rief ich mir in Erinnerung, warum ich mich so quälte, und ein leichtes Kribbeln machte sich in meiner Bauchgegend bemerkbar.
Ich sprang auf und eilte zum Spiegel an meinem großen, massiven Kleiderschrank, um meine langen braunen Locken mit den Fingern etwas zu glätten. Nachdem ich mir ein frisches T-Shirt übergezogen hatte, blieb ich stehen und lauschte. Im Haus war es bis auf das Ticken der Wanduhr im Wohnzimmer ruhig, und Tante Amalia hatte einen festen Schlaf. Trotzdem öffnete ich mein Fenster so leise wie möglich und stieg das mit Efeu bewachsene Gitter an der Hauswand hinab. Das Holz ächzte bedrohlich unter meinen Füßen, doch es hielt stand. Als ich den letzten Meter hinabsprang, rutschten meine Turnschuhe quietschend über das nasse Gras, und ich konnte mich gerade noch mit den Händen abfangen.
Leise fluchend wischte ich sie an der Jeans ab und nahm meine Umgebung wahr. Gegen Abend hatten sich die dunklen Gewitterwolken verzogen, und der Mondschein erhellte unseren Garten mit seinem bleichen Schein gerade so weit, dass ich mich problemlos zwischen den Sträuchern, Obstbäumen und Blumenbeeten, die meine Tante so liebte, fortbewegen konnte. Er spiegelte sich in den zahlreichen Zierkugeln und dem Glas erloschener Lampen, was den Garten unnatürlich glitzern ließ. Nebel zog sich in sanften Wellen über das Sommergras.
Ich liebte diesen Ort und hatte Tante Amalia mit Freuden dabei geholfen, das lästige Unkraut zu entfernen. Um mich herum zirpten ein paar Grillen, und selbst der Gesang der Frösche am See des Parks von Langfield drang bis an meine Ohren. Alles war friedlich und still. Ich fröstelte, als eine kühle Brise über meine unbedeckten Arme strich.
Schlendernd ging ich zu der zierlichen Bank am Gartenteich, entschied mich aber im letzten Moment dagegen, mich zu setzen. Tante Am bräuchte nur aus dem Schlafzimmerfenster blicken, um mich zu entdecken. Stattdessen wählte ich eine verdeckte Stelle unter den Kirschbäumen, nahe der Mauer, und wartete ungeduldig. Meine Armbanduhr verriet mir, dass es schon eine Minute nach Mitternacht war. Genervt verschränkte ich die Arme und lehnte mich an einen großen Stamm.
Ich atmete tief ein, um die Müdigkeit ein wenig zu vertreiben, und rieb meine Augen, die sich langsam an die Dunkelheit gewöhnten. Der Duft nach Regen und dem vergangenen Gewitter hing noch immer in der Luft, und darunter machte sich ein leicht verbrannter Geruch bemerkbar.
Sofort schrillten meine Alarmglocken, und ich erstarrte. Roch es nach Kaminfeuer oder eher nach brennendem verrotteten Laub? Die Luft kühlte schlagartig ab, und die Kälte zog in meine Glieder. Aus Gewohnheit fuhr meine Hand zur Hüfte, doch statt der Waffen, die ich dort für gewöhnlich trug, ertastete ich nur weichen Stoff. Ich hielt die Luft an und zählte bis zehn. Nach ein paar hämmernden Herzschlägen beruhigte ich mich etwas. Es war nicht der Geruch der Mairas, der Halbdämonen, mit denen ich es im letzten Schuljahr mehr als einmal aufgenommen hatte und deren albtraumartiges Antlitz mich wohl noch bis ans Ende meiner Träume verfolgen würde.
»Ich werde schon paranoid«, flüsterte ich mir selbst Mut zu, doch ich trat nervös von