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Cera und ihre beste Freundin Cailie sind ein Herz und eine Seele. Doch besitzt Cailie etwas, das Cera nur zu gerne auch hätte - ein Pferd. Eines Tages wird Ceras größter Traum wahr: Nach einem Turnier, an dem Cera und ihre Freundinnen teilnehmen, bekommt Cera von dem Turnierleiter eine kleine, schwarze Stute geschenkt Laika. Sie trägt seltsame Verletzungen am Körper und über ihrer Herkunft liegt ein dunkler Schatten. Cera und Cailie beginnen, nachzuforschen. Sie stürzen sich Hals über Kopf in ein wildes und gefährliches Abenteuer, das sie in die Hände eines skrupellosen Tierhändlers bringt.
Lena Wege wurde am 05.06.1999 geboren und wohnt mit ihren Eltern und ihrem Bruder in Jettingen-Scheppach. Ihre Hobbys sind Reiten, Turnen, Zeichnen und Geschichten schreiben. Außerdem spielt sie seit einigen Jahren Querflöte in einer Jugendkapelle. Seit sie schreiben kann, verfasst sie eigene Geschichten und zeichnet Bilder dazu.
Autorentext
Lena Wege wurde am 5. Juni 1999 geboren und wohnt mit ihren Eltern und ihrem Bruder in Jettingen-Scheppach. Ihre Hobbys sind Reiten, Turnen, Zeichnen und Geschichten schreiben. Außerdem spielt sie seit einigen Jahren Querflöte in einer Jugendkapelle. Seit sie schreiben kann, verfasst sie eigene Geschichten und zeichnet Bilder dazu.
Leseprobe
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"Dann tschüss, bis gleich!", rief Cailie eilig über die Schulter und radelte auf ihrem Fahrrad davon. Ihr helles Haar wehte wie eine Fahne im warmen Frühlingswind. Obwohl sie immer in wahnsinnig halsbrecherischem Tempo und mit einem unmöglichen Fahrstil fuhr, schaffte sie es stets, in letzter Sekunde einem Unfall aus dem Weg zu gehen.
"Wir sehen uns!", rief Cera ihr hinterher und schwang sich ihren Schulranzen über die Schulter. Zwecklos. Cailie war schon längst weg.
Mit einem lauten Ächzen setzte sich der erbsengrüne Schulbus in Bewegung, ratterte die Straße bergab davon und hinterließ an der kleinen Bushaltestelle in Borning nichts als eine stinkende Abgaswolke. Hustend und mit dem ernsthaften Gedanken an eine Umweltverpestung im gemütlichen, kleinen Dörfchen Borning rannte Cera über die Straße und rettete sich auf den Gehweg mit der deutlich besseren Luftqualität. Zufrieden strich sie sich eine ihrer langen dunkelroten Locken aus der Stirn und klemmte sie sich hinters Ohr.
Sie machte sich auf den Heimweg und bog in eine Gasse zwischen zwei Bauernhäusern ein, die sie geradewegs auf den Feldweg und damit nach Hause bringen würde. Während Cera in den Schatten der Häuser trat und in den Himmel sah, der heute makellos blau und wolkenlos war und ihnen den ersten sommerlichen Wind in diesem Jahr brachte, kam ihr ein Schäfer entgegen, der seine blökenden und drängelnden Schafe in den Stall brachte. Höflich wich Cera aus und ließ die Herde zuerst die hölzerne Brücke passieren, die sich schon seit Jahrzehnten über den Borninger Bach spannte, der blaugrün und in der Sonne glitzernd unter ihren Füßen hinwegrauschte.
Eigentlich wäre es heute ein wunderbarer Tag im Mai gewesen, um den Frühjahrsputz zu erledigen, die erste Wäsche in diesem Jahr draußen aufzuhängen, die dann auch trocknen würde, und einmal wieder den überhäuften Schreibtisch auszumisten.
Allerdings war heute nicht irgendein Tag im Mai. Es war Donnerstag, und das hieß: Reitstunde im Borninger Reitstall. Und nicht nur irgendeine Reitstunde, sondern die Generalprobe für das Mannschaftsreitturnier am Samstag. Die Mädchen des Borninger Reitstalls hatten sich nun schon drei Monate auf den Wettkampf vorbereitet und gefreut, und jeden Tag dieser drei Monate waren sie sich bewusst gewesen, dass ihr großer Tag schon in Sicht war. Jedes Pferd der Mädchen sprang höher als ein Frosch, und das war die Voraussetzung für das Turnier gewesen. Im Turnier ging es allerdings nicht um Dressuraufgaben oder um Hindernisse, es ging um viele unterschiedliche Spiele, die jede Mannschaft versuchen musste zu gewinnen.
Nun kam Cera am Ortsrand an. Ihre Familie lebte nicht in Borning, das eingekesselt zwischen drei großen, grün bewaldeten Bergen in einem Tal lag, sondern oben auf einem jener Berge in einem alten, von Apfelbäumen umgebenen Bauernhof. Vom Grundstück aus konnte man zu jeder Jahreszeit ins Tal und über die anderen Bergkuppen blicken, da der Hausberg von Ceras Familie höher war als die anderen zwei. Ceras Zuhause lag umgeben von dunklen Fichtenwäldern, Almen, grünen Weiden und Blumenwiesen auf dem Bergrücken und war nur durch einen holprigen Feldweg zu erreichen, der mit zahlreichen Schlaglöchern und Dreckpfützen übersät war wie ein Schweizer Käse mit Löchern. Das Auto von Ceras Familie hatte sich anfangs auch über die steile und gewöhnungsbedürftige Anfahrt beschwert, doch irgendwann hatte es seinen Widerstand aufgegeben. Eigentlich benutzten den Feldweg nur Leute, die auf den Hof wollten. Wanderer hatten sich schon längst eines besseren Teerweges besonnen. Die steile Anfahrt benutzte der Postbote oder der Esel Simon, der auch auf dem Bauernhof von Ceras Familie lebte und gelegentlich half, die Einkäufe nach